Fr 04.09.15 06:58
Es lebe die Power-Bank – EM Tagebuch – Tag 1
Die Straßenbahn rattert unten auf der Straße, es weht ein kühles, aber angenehmes Lüftchen durch mein Hotelzimmer im 6. Stock, von wo aus ich einen guten Bliick auf den Fernsehturm habe. Guten Morgen aus Berlin! Seit Donnerstagmittag bin ich in der Hauptstadt und berichte ausnahmsweise mal nicht über die Skyliners im Blog – in letzter Zeit gab es auch nicht wirklich etwas zu erzählen -, sondern über die Nationalmannschaft, die morgen gegen Island in die Europameisterschaft startet. Immerhin mit einem Skyliners-Profi, Johannes Voigtmann.
Die Anfahrt mit dem Auto war ziemlich entspannt. Ich habe mit Pause etwa 5:15 Stunden gebraucht und war um 12.30 Uhr da. Das Auto konnte ich zum Glück unweit meines Hotels (Hotel Georghof) auf einem öffentlichen Parkplatz stellen. Das Hotel liegt unmittelbar an der Haltestelle Frankfurter Allee, von hier aus komme ich leicht von A nach B. A und B heißen in Berlin übrigens auch die beiden Tarifgebiete, für die ich mir eine Wochenkarte gezogen habe. Es gibt noch das C-Gebiet, aber den Tarif braucht man nur, wenn man in die Außengebiete der 3,5-Millionen-Stadt will. Wisst ihr wahrscheinlich schon alles.
Jedenfalls stand um 14.30 Uhr die große Pressekonferenz vor dem Turnier im Teamhotel Andel’s. Hier sind alle sechs Mannschaften in der „Todesgruppe“ B untergebracht. Als allererstes lief mir Milos Teodosic in Flip-Flops über den Weg. Er sah noch mürrischer aus, als sonst. Wenig später kam auch das deutsche Team vom ersten Training. Vorneweg marschierte Dirk Nowitzki, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Später, bei der PK war der Superstar dann ohne Kapuze, dafür wie Heiko Schaffarztik, Dennis Schröder Chris Fleming mit schwarzen Poloshirt auf dem Podium. Bevor es losging, ergriff Heiko das Wort und brachte zum Ausdruck, dass die aktuelle Flüchtlingskrise auch nicht spurlos an der Mannschaft vorbeigehe und sie die Flüchtlinge und die Menschen, die helfen unterstützen wollen. So übergaben die Anwesenden Auswahlspieler dem stellvertretenden Pro Asyl-Chef, Bernd Mesovic, einen Scheck über 25000 Euro. Eine schöne Geste, wie ich finde.
Knapp 60 Journalisten waren dann Teil einer launigen PK. Dennis Schröder, so kam heraus, mimt den DJ im Bus. „Wir hören dort immer ein Lied“, so der Point-Guard. Auf die Frage, ob es immer das gleiche oder auch andere seien, schaute er erst grinsend Tischnachbar Heiko an und sagte dann: Das sind immer verschiedene.“ Glaubte ihm natürlich keiner. Mit welchem Lied sich das deutsche Team einstimmt, wollte er aber nicht verraten.
Nach der PK habe ich meinen ersten EM-Artikel fertiggeschrieben, den ihr auf einer Doppelseite mit einer Kurz-Analyse zu jedem Gegner, in der heutigen FR lesen könnt. Jetzt auch online. Das Abschicken war etwas kompliziert, da es im 1. Stock des Hotels kein öffentliches W-Lan gab. Wie gut, dass man sein Smartphone mittlerweile als Hot-Spot einrichten kann.
Am Abend habe ich mir dann meine Akkreditierung in der Arena am Ostbahnhof abgeholt. Wer am Wochenende oder im sonstigen Turnierverlauf dabei ist, empfehle ich bis zur Warschauer Straße statt zum Ostbahnhof zu fahren. Geht schneller. Zusätzlich zur Akkreditierung gab es eine kleine Geschenktüte. Normalerweise ist in solchen Tüten immer viel Krimskrams drin. Diesmal nicht. Neben einem „Media-Guide“, ein 200-Seiten dickes Heft mit allen Infos zum Turnier und einer EM-Trinkflasche, gab es auch eine sogenannte Power-Bank. Und die ist wirklich nützlich. Sie lädt das Handy in der Jackentasche auf. Und mein Akku war zu diesem Zeitpunkt bei etwa fünf Prozent. Ich bin immer noch ganz begeistert.
Danach bin ich erstmal nach Kreuzberg gefahren, um etwas zu essen. Hier werde ich mich in den kommenden Tagen wohl öfter hinbegeben. Kleiner Tipp am Rande: Wenn ihr in Berlin seid, müsst ihr unbedingt mal ins Mirchi in der Oranienstraße 204 gehen. Ein singapurisches Restaurant, die fantastisches asiatisches Essen aus ganz Südostasien haben.
Zum Abschluss nochmal zum Sportlichen: Ich werde mich nach dem Frühstück zur Arena begeben, wo die letzten 15 Minuten der Vormittags-Einheit offen für die Medien ist. Ein Interview wird es danach aber nur mit dem Bundestrainer geben. Am Abend sind wir Journalisten dann zum gemeinsamen Kinogucken eingeladen worden: „Svetislav Pesic – Mehr als ein Trainer“. Der Star des Films ist auch dabei. Ick freu mir!
@Timur: Danke dafür!! Liest sich super! Würde mich sehr freuen, von dir hier regelmäßig solch launige Eindrücke der EM zu lesen. Gerne auch über den rein sportlichen Teil hinaus (okay… dass du gleich einen Parkplatz gefunden hast, kann man auf fünf Zeilen reduzieren:-)))!!
Bin Mitte Oktober in Berlin. „Mirchi“ wird besucht!!!
Und nicht vergessen, die Powerbank zu laden…:-))
Schöner Bericht Timur – wir sehen uns dann (vielleicht) nächste Woche in Berlin bei zwei Spielen. ;-)
Keine Sorge @Doppeldribbel, die Power-Bank ist aufgeladen :)
@Timur, schöner Bericht….wir sehen uns in Berlin….;-)