Do 20.11.08 09:36
Erwartete Minuskulisse gegen Nördlingen – und danach
Basketball in Frankfurt – und keiner schaut hin. Zumindest unter der Woche könnte man das – böse und überspitzt – formulieren. So auch heute gegen Nördlingen (19.30 Uhr, Ballsporthalle). 1500 Zuschauer, maximal, erwartet Pressesprecher Marc Rybicki. Und das, obwohl die Skyliners im Pokal seit drei Jahren eine Rechnung offen haben.
Neu ist der Zuschauermangel unter der Woche nicht. Selbst bei Euroleague-Heimspielen hatten die Skyliners vor vier Jahren nur selten mehr als 2500 Zuschauer in der Ballsporthalle. In den nächsten Wochen scheint die Situation aber noch härter zu werden. Rybicki spricht offen von einer möglichen Übersättigung, speziell angesichts der fünf im Dezember hintereinander folgenden Heimspiele in der Liga und der Eurochallenge.
Ein Termintausch der Eurochallenge-Spiele kam für die Skyliners dagegen nicht in Frage. „Einerseits müssen die Gegner sich darauf einlassen. Und zum anderen ist im Januar Messe in Frankfurt, da gibt es kaum Hotelplätze“, sagt Sportdirektor Kamil Novak. Nun ja.
Trainer Murat Didin wirkt angesichts der fast schon wie eine Drohung klingenden Ankündigung, dass gegen Moskau vielleicht nur 1000 Zuschauer kommen, enttäuscht. Die zwei Auswärtsspiele von Moskau, die er bereits zur Vorbereitung auf DVD angesehen hat, seien beide ausverkauft gewesen. „Das ist eine europäische Spitzenmannschaft, fast als wenn im Fußball Barcelona nach Frankfurt kommen würde“, sagt Didin und merkt dann später an, dass man auch an das Image denken müsse. „Wir repräsentieren die Stadt.“
Zum sportlichen gegen Nördlingen:
Trainer Murat Didin will seine Mannschaft darauf einschwören, Nördlingen – die ähnlich stark wie die Skyliners vom Verletzungspech gebeutelt sind – genauso anzugehen, wie Antalya, Bamberg oder künftig Moskau in der Eurochallenge. „Sie sind sehr athletisch, auch wenn sie nicht mehr so viele sind“, sagt Didin. Unter besondere Beobachtung soll seine Mannschaft den Nördlinger Power Forward Omari Westley nehmen, der den Skyliners beim Overtime-Sieg in Nördlingen (BBL) 26 Punkte eingeschenkt und 10 Rebounds gegriffen hatte. „In der Bundesliga war er einer ihrer wichtigsten Spieler gegen uns. Ich weiß zwar, dass Nördlingen nicht nur Omari hat, aber wir werden uns schon auf ihn konzentrieren.“
Ja das mit den Zuschauerzahlen ist wirklich ein Ärgernis.
Aber ich denke hier ist das Marketing gefordert. Besondere Aktionen –> Fehlanzeige.
Ich bekam gestern als Dauerkarteninhaber ein EMail. Dachte schon, dass anhand der niedrigen Zuschauerzahlen besondere Angebote folgen. Nichts.
Warum nutzt man die Spiele nicht um Freikarten an Dauerkartenbesitzer zu verteilen?
Warum organisiert man nicht Weihnachtsfeiern mit den Sponsoren? (DB und Mainova)
Warum wirbt man nicht mehr bei den Partnern FR und HR?
……..
Es gibt viele Möglichkeiten !
Zum Spiel: Mit den gesunden Spielern wird es knapp!
Ich kann dies nur unterstützen was TW davor schreibt.
Wenn ich ein Produkt habe (und noch keine Marke wie Bayern München) und möchte es verkaufen muss uch es bewerben.
Und wer sich im Marketing auskennt weis das es hierfür genügend Strategien gibt. Aber selbst beim Werbe Partner HR3 muss man Glück haben um den gefühlten EINEN Trailer zu hören. Geschweige denn von spezieller Werbung in den Zeitungen der Region. Alleine die Berichterstattung der Sportredaktionen ist keine Werbung.
Gruß und cu in der Ballsporthalle
Es ist eben auch nur die Frage, ob z.B. der HR mehr werben WILL?
Wenn ich so sehe, was da in der rühmlichen Sendung „heimspiel!“ so gesendet wird, wo ich mir denke, hier wäre doch Basketball tausendmal interessanter…und das als Medienpartner der Skyliners.
Die FR macht das schon besser, denn immerhin findet man hier so gut wie täglich einen Artikel.
Und zu den Aktionen:
Ich glaube schon, das da die ein oder andere Feier oder Aktion von Firmen geplant ist.
Nach meinem Eindruck konzentrieren sich die Marketingmaßnahmen auf die Liga-Heimspiele. Das letzte Heimspiel gegen Trier wurde auf HR3 massiv beworben. In der FR wurden vor den letzten Spielen incl. der EuroChallenge-Heimspiele an prominenter Stelle im Sportteil Anzeigen geschaltet (sieht man natürlich nicht in der Online-Ausgabe).
Wenn man bei einem Spiel wie vs. Nördlingen 1.000 Freikarten verteilt, sind statt 1.300 Zuschauern 2.3000 da und sehen immer noch eine leere Halle. Ob das dann Werbung ist und diese Zuscheuer wiederkommen? Immerhin gab es für die Dauerkartenbesitzer freien Eintritt, was ich durchaus als „besonderes Angebot“ wahrnehme.
Spiele unter der Woche – egal, in welchem Wettbewerb – sind halt schwierig an den Mann zu bringen. An anderen BBL-Standorten ist dies kaum anders, wenn man die entsprechenden Einträge bei Schoenen Dunk verfolgt. Trotz der geringen Kulisse fand ich die Stimmung gestern ziemlich gut, wie auch schon beim Heimspiel gegen Nikolaev.
P.S.: Die redaktionelle „Betreuung“ der Skyliners in der FR fand ich intensiver, als der Sportskamerad Gehrmann noch am Werke war (sorry @ Jan).
Also die Zuschauerzahlen sind wirklich ein Schlag ins Gesicht!
Da zeigt sich eben, dass Basketball in Frankfurt kein natürlich gewachsenes Produkt ist und doch sehr von den „Event-Fans“ lebt, die am Wochenende hin und wieder zu den Spielen kommen.
Ahnung haben die meisten dieser Leute nicht. Und das Stichwort „Übersättigung“ kann man auch nur im Zusammenhang mit diesen Leuten nennen: für wirkliche Skyliner- und Basketballfans müssten Pokal- und EuroChallenge Spiele die Highlights der Saison sein!
Sollten gegen Moskau und Kiew wirklich nur um die 1000 Zuschauer kommen, dann sieht man ja deutlich, dass das Publikum den Stellenwert solcher Spiele und Mannschaften nicht versteht…
Und mit einem Termintausch der EuroChallenge Spiele würde man sich sportlich gesehen ins eigene Fleisch schneiden. Denn besser hätte man es ja eigentlich nicht treffen können.
Auch ich fand die Stimmung gestern wieder ganz gut, trotz der wenigen Leute. Ich für meinen Fall hab auch so laut gebrüllt wie es ging (=
@Manuel
Du hast schon recht, Pokal und Eurochallenge sind Highlights, aber auch wenn ich großer Fan bin hab ich manchmal am Wochende noch anderes vor…und kann dann nicht Wochenlang immer wieder in die Halle tingeln…
Ich gehe neben den skyliners auch regelmäßig zu den Lions. Hier sieht es ganz genauso aus: Pokalspiele unter der Woche finden in der Regel in einer Geisterhalle statt. Spricht dafür, dass es nicht unbedingt am HR, Marketing oder sonstwas liegt sondern ‚dass das halt so ist‘. Antalya hat gezeigt, dass es auch an anderen Orten halt so ist.
Da muss man mit leben … und kann sich freuen, dass die Schlange am Bierstand kürzer ist. Es wird bei jeder Mannschaft und jedem Sport Events geben, die nur was für die Die-Hard Fans sind.
Ausserdem steigt Zuschauerinteresse ja proportional. Soll heissen: In der Saison, in der unter der Woche zu einem nicht-liga-relevanten Spiel 4000 LEute kommen wird auch die Saison sein, in der die Wochenend-Spiele gegen Ligarivalen restlos ausverkauft sein werden. Andersrum: Wenn man (so wie die skyliners) in der Situation ist, dass man zu regulären Ligaspielen mehr oder weniger oft die Halle voll kriegt (und die Skyliners stehen im Ligavergleich ja gut da), dann ist es vermessen, bei den Pokalspielen (national oder international) auch Tausende zu erwarten.
Fragt mal bei Major League Soccer nach deren Zuschauerzahlen und vergleicht die mit NBA, NFL, MLB etc. ;)
Ist auch sehr vom Standort geprägt, welche Sportart wieviel Zuspruch erhält.