Mo 19.04.10 11:03
Ein Schneekönig namens McKinney
Zur Premiere von Gordon Herbert passte fast alles. Mit dem 90:88 Verlängerungssieg beendeten die Skyliners gegen Göttingen nicht nur eine kleine Negativserie, dank der Niederlagen von Ludwigsburg und Braunschweig sind die Playoffs nun schon fast selbstverständlich. „Ein Sieg fehlt uns glaub ich noch“, rechnet Sportdirektor Kamil Novak. Spielerisch zeigten die Skyliners 27 „sehr gute“ Minuten (Gordon Herbert). Dann brach einiges zusammen. Was vor allem an Problemen im Spielaufbau lag. Zum Klassenbuch
Gut dabei
Seth Doliboa: Bewies seine Vielseitigkeit. Wühlte unter den Körben. Noch wichtiger war sein extrem gutes Wurfhändchen jenseits der Dreierlinie. Zog damit die Göttinger Verteidigung auseinander. In der Defensive aber mit einigen Schwächen.
Ganz okay
Derrick Allen: Von der Trefferquote (nur 3 von 10) eigentlich ganz und gar nicht okay. Biss sich dennoch ins Spiel. Meistgefoulter Spieler, gute Freiwurfquote. Ganz starke Phase im zweiten Viertel, da war zusehen, dass die Skyliners in der ersten Woche unter Herbert vor allem am Inside-Spiel gearbeitet haben.
Aubrey Reese: Einerseits noch eingeschränkt durch seine Knieverletzung. Andererseits ging es voran. Traute sich wieder zum Korb zu ziehen, wurde auch deswegen zum meistgefoulten Spieler. Im Passspiel allerdings – trotz sieben Assists – mit manchen Unsicherheiten. Erlebte im Schlussviertel zwei Schrecksekunden: Verdrehte sich in der 32. das lädierte Knie, humpelte aber nur kurz. Später knallte der „ganz schöne Koffer“ (Roller über Reese) mit einem Göttinger sehr laut zusammen. Ging aber auch gut.
Jimmy McKinney: Durfte mehrfach den Ballvortrag übernehmen. Freute sich nachher wie ein Schneekönig über seine gestiegenen Spielanteile. Könnte der erste Gewinner des Trainerwechsels sein (siehe Moyer). Starke Leistung in der Verteidigung, hundertprozentige Dreierquote. Allerdings: Manch eines seiner fünf Fouls war überflüssig.
Quantez Robertson: Nicht so auffällig. Dafür effektiv. Top-Rebounder (8), Top-Balldieb (3), wie immer stark in der Defensive. Hätte in der 40. Minute zum Matchwinner avancieren können. Sein Steal gegen Taylor Rochestie und anschließendem Dunk zum 78:74 reichte aber nicht aus.
Dragan Labovic: Gegenüber dem Top Four mit abfallender Leistung. Bekam allerdings auch wenig Bälle – wegen des Aufbauproblems. Mal wieder konstant gut von der Linie.
So lala
Dominik Bahiense de Mello: Guter Beginn. Ackerte in der Verteidigung als McKinney-Vertreter gegen Taylor Rochestie. Im Verlauf als Einwechselspieler mit ein paar Fehlern. Unter Didin hätte er dafür wahrscheinlich direkt wieder auf die Bank gemusst. Herbert ließ ihn drauf.
Schwächelnd
Pascal Roller: Der Start war gut. Nach seiner Einwechslung nach sechs Minuten fungierte Roller als reiner Shooting Guard – und traf direkt. Zwei Minuten später folgte der erste Fehlpass – dem im Verlaufe des Spiels noch ein gefühltes halbes Dutzend folgen sollte. Natürlich war das – wie auch später bei Aubrey Reese – meist ein Resultat der aggressiven Göttinger Verteidigung. Aber auch in der eigenen Verteidigung offenbarte Roller Probleme. Der Tiefpunkt folgte in der 39. Minute als Taylor Rochestie den ehemaligen Nationalspieler stehen ließ.
Greg Jenkins: Kam für Allen, hatte aber kaum Bindung zum Spiel. Das lag einerseits am Aufbauspiel. Andererseits aber auch an Jenkins. Wenn er den Ball mal hatte, verlor er ihn. Seine beste Szene folgte Anfang des zweiten Viertels, als er zwei Offensiv-Rebounds abgriff. Ansonsten: Harmlos
Nicht gespielt
Fabian Franke, Marius Nolte
Grayson Moyer: War laut Sportdirektor Kamil Novak fit. Die Verbannung auf die Bank sei eine Entscheidung des Trainers gewesen. Die Frage, ob Moyer nun ein erster Verlierer sein könnte, kommt dagegen viel zu früh. Ein Spiel reicht dazu nicht aus, noch dazu nicht gegen Göttingen. Zudem: Moyer hat in den vergangenen Monaten alles andere als konstant gespielt. Vielleicht trainiert er ja auch dementsprechend.
Ich denke gut analysiert. Habe ich auch alles so gesehen. Nun hoffe ich, dass weiter an der Offense gearbeitet wird. Noch so ein Katastrophenviertel sollte man sich in den PO´s nicht leisten.
Freut mich für Jimmy. Wie die neue Five sehe ich ihn als mögliches „Playoff-Rädchen“.
Tez hätte ich indes eine Kategorie weiter oben gesehen. Er war am längsten auf dem Feld, Toprebounder und seine 2 Dreier waren richtige „bigshots“. Zudem hatte er gestern seinen höchsten Effektivitätswert der Saison.
Tez fand ich absolut stark. Wie ein Flummi hollte er die Rebs. Und traf wichtige Dreier
Gott sei dank hat er sich am Ende nicht verstopft beim Fastbreak Dunk! Der kam nämlich nochmal zur Hälfte raus :)