Mo 13.10.08 17:46
„Ein moderner Dreier“ – Konrad Wysocki im Interview
Am Anfang fremdelte er mit der neuen Interpretation seiner Rolle. Jetzt geht es für Konrad Wysocki voran. Auch wenn sich der Small Forward der Skyliners darüber nach der 63:66 Niederlage in Ulm nicht freuen konnte.
Was bedeutete Ihnen das Spiel gegen Ihre alte Mannschaft Ulm?
Konrad Wysocki: Es war ein tolles Gefühl wieder in Ulm zu sein. Richtige Gänsehautatmosphäre. Ich habe mich riesig gefreut auf das Spiel. Die ganze Woche lief positiv für mich in der Mannschaft. Wir haben gut trainiert und …
Im Spiel der Skyliners hat man davon nicht viel gesehen…
Wir waren gut vorbereit und hatten Großes vor. Aber als wir dann in die Ulmer Halle reingekommen sind, haben wir einfach nur mitgespielt – so kann man da nicht gewinnen. Ich habe über die Jahre erlebt, wie die Ulmer es den großen Mannschaften schwer machen – und selber dabei auch eine kleines bisschen mitgewirkt. Diesmal habe ich es anders herum erleben müssen. Leider.
Trainer Didin und Sportdirektor Novak haben die schlechte Reboundarbeit kritisiert…
Das stimmt absolut. Wir haben von Anfang an verpasst vernünftig auszuboxen. Da ist es schwer sich noch mal umzustellen, gerade wenn dann die Atmosphäre in der Ulmer Halle dazu kommt. Ich selber habe auch nur zwei Rebounds bekommen – das ist natürlich auch nicht meine Art.
War die schlechte Reboundarbeit der einzige Grund für die Niederlage?
Nein, wir haben auch vorne unkontrolliert gespielt. Da sind die Bälle nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben.
Sie haben überraschend in der Startformation gestanden. Werten Sie das als Zugeständnis des Trainers nach den anfänglichen Irritationen – sozusagen als kleines Bonbon?
Murat Didin hat mir am Freitag Abend gesagt, dass ich von Anfang spielen werde. Das war auf jeden Fall ein bisschen Extramotivation, gerade vor diesem Spiel. Aber man sollte das auch nicht überbewerten: Wer bei uns in der Startformation steht, spielt keine Rolle. Wichtig ist, das wir gewinnen – und das haben wir gegen Ulm nicht getan.
Didin hat Sie fast 30 Minuten spielen lassen. Sie haben ihre Rolle so interpretiert, wie er es forderte. Was ist der Unterschied gegenüber Ihrer frühen Spielweise in Ulm?
Früher war ich aktiver, bin zum Korb und in die Zone gezogen. Jetzt warte ich, lese das Spiel und versuche es breit zu machen, dass heißt ich spiele einen modernen Dreier. Ich kann zum Korb ziehen, halte mich aber meistens an der Dreierlinie auf, um den großen Jungs unterm Korb Platz zu machen.
Ist nach den anfänglichen Problemen jetzt „alles gut“?
Ich muss mich natürlich umstellen und schauen, dass das so schnell wie möglich klappt. Gegen Ulm war es ein Ansatz. Ich denke, dass ich die Rolle gut erfüllen kann – aber ich muss da reinwachsen.
Ein Ansatz heißt, Sie sind mit Ihrer persönlichen Leistung nicht zufrieden – trotz 14 Punkte und fast 30 Minuten Spielzeit?
Verbessern kann man sich immer. Für mich war das ein Schritt in die richtige Richtung. Mehr nicht.