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Fr 02.03.12 22:05

Die neue Philosophie

Beim allwöchentlichen Pressegespräch am Donnerstag gab Muli Katzurin einen Einblick in sein Spielsystem und was er seinem Team seit dem Abgang von Jon Leuer einzutrichtern versucht. Defensive, Defensive, Defensive. Nur so können die Skyliners Spiele gewinnen. Auch gegen Bamberg? Sportdirektor Kamil Novak analysierte auch noch einmal die aktuelle Situation und zeigte auf, weshalb es nun besser läuft.

Zunächst begann das Gespräch mit einer Lobeshymne auf das beste Team Deutschlands und seinen Trainer Chris Fleming. „Das Spiel wird eine große Herausforderung für meine Mannschaft“, sagt Katzurin. Bamberg spiele an beiden Enden des Parketts auf hohem Niveau.

Kommen wir zu Katzurins Umstellung im Training. Die meiste Zeit werde die Defensive trainiert. Das große Plus in den vergangenen Wochen ist natürlich auch das alle Spieler an Bord sind, abgesehen von Justin Gray. Notiz am Rande: Was Gray macht könnt ihr im Artikel vom Kollegen der FAZ nachlesen. „Mit vollem Kader wird die Chemie immer besser“, sagt Katzurin.

Er hat Zeit seinen Spielern genauestens einzuimpfen, wo sie zu stehen haben, wie sie zu attackieren und Druck zu machen haben. „Wir versuchen viel Druck aufzubauen und den Gegner über das gesamte Spielfeld zu verteidigen“, beschreibt Devin Gibson, die Strategie. Gegen Braunschweig haben die Skyliners das über drei Viertel famos gemacht und waren im Schlussviertel eingebrochen. Gegen München und in Bayreuth hat es konstant über 40 Minuten geklaptt.

Nach dem Abgang von Jon Leuer in die NBA und dem langfristigen Ausfall von Justin Gray hat Katzurin seinen Stil geändert und den Fokus voll auf die Defensive gelegt. Das sei für dieses Team genau das richtige, so Katzurin. Mit Gray oder Leuer hätte sein Team in der Offensive immer eine Antwort finden können. Insbesondere mit Gray, der entweder den Wurf selbst nimmt oder einen guten Angriff kreiiert. Spätestens seit dem Abgang von Leuer habe hab man keinen Spieler mehr, der das könne. „Ich musste die Philosophie ändern“, erklärt Katzurin.

Als Beispiel führte der Israeli Chris Fleming heran, der in Bamberg in den vergangenen Jahren ein System etabliert habe, dass gut für diese Spieler sei. Jeder Trainer müsse das System spielen, was für die Spieler, die man zur Verfügung hat am besten ist. „Wir sind ein Team, das sich über die Verteidigung in die Spiele reinbeißen muss“, sagt Katzurin.“Das ist wo unser Spiel ansetzt.“

Sportdirektor Kamil Novak analysierte anschließend, wie die Defensive in den vergangenen Wochen zum Prunkstück werden konnte. Entscheidend: Ein kompletter Kader. „Wir hatten Wochen, in denen wir uns überlegt haben, ob wir zwei gegen zwei oder drei gegen drei spielen“, berichtet Novak.

Wir erinnern uns an die Wochen, in denen die sechs oder sieben zur Verfügung stehenden Spieler über sich hinausgewachsen sind. Teilweise haben sie unter der Woche nicht trainiert, sondern waren gerade so fit, um am Wochenende zu spielen. Ich erinner an Johannes Herber, der im Training umgeknickt war, die Woche nicht trainiert hat und dann trotzdem spielte. Oder Quantez Robertson, der alle Spiele 40 Minuten durchspielte. Trainiert wurde nur dosiert, sonst wäre die Verletzungsgefahr viel zu hoch gewesen.

Außerdem sei es ein Unterschied wie „Tag und Nacht“, ob man mit zehn oder zwölf Spielern trainieren könne, erklärte Novak. „Ein brutales Verteidigungstraining mit zwölf Mann ist eben deutlich effizienter“, so Novak. „Wir können jetzt richtig Gas geben.“

Die Erfolgsformel für einen Erfolg am Sonntag gibt Devin Gibson vor. „Wir müssen das Spiel diktieren und dürfen dem Gegner nicht das Tempomachen überlassen. Wir müssen das Tempo machen“, so der 22 Jahre alte Aufbauspieler. Mal schauen, wie die Skyliners es umsetzen können.