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Di 13.12.11 23:32

Die kleine Chance im schwachen Spiel zum Sieg nicht genutzt

Als der Dreierversuch von Kenan Bajramovic irgendwie durch die Reuse zum 46:41 für Banvit BK ging, war das für Kamil Novak wieder einer dieser spielentscheidenden Momente. „In dieser Phase hätten wir das Spiel drehen können“, sagte der Sportdirektor der Frankfurt Skyliners. Durch die folgenden Dreier von Jimmy McKinney und Neuzugang Jacob Burtschi, kamen die Skyliners zwar auf einen Punkt (47:48) ran, doch die Türken blieben in den letzten Minuten der Partie abgezockter und holten sich den 62:56 Sieg und wahrten sich damit die Chance auf ein Weiterkommen im Eurocup. Die Skyliners waren schon vergangene Woche aus dem zweithöchsten europäischen Wettbewerb ausgeschieden. Im Folgenden die Stimmen zum Spiel und ein Kurz-Interview mit Neuzugang Jacob Burtschi.

Die Hessen warten nunmehr seit neun Wochen auf einen Heimsieg. Der Buzzer-Beater-Sieg gegen Würzburg liegt eine gefühlte Ewigkeit zurück.

Erneut waren die Frankfurter ganz schwach in die Partie gestartet. Sieben Turnover in den ersten zehn Minuten und eine katastrophale Defensivleistung ließen Banvit das erste Viertel 19:8 beenden. Die Türken führten nur nicht höher, weil sie sich an der Freiwurflinie erheblich schwer taten und nur drei ihrer zehn Versuche trafen.

Als Banvit zeitweise deutlich führte (30:16) kamen die Frankfurter dank eines 9:2-Laufs vor der Halbzeit auf 25:32 heran. Im dritten Viertel konnten die Frankfurter die Partie offen gestalten und kamen bis kurz vor Schluss ran. Am Ende mangelte es an der Konzentration und an der fürchterlichen Reboundstatistik (22:33).

Wenn Blicke töten könnten, wäre Jermaero Davidson nach seinen missglückten Versuchen in der Schlussphase den Defensivrebound zu bekommen, unter Muli Katzurins Augen dahingegangen. Unter dem Korb verpassten es die Skyliners sich das Leder zu schnappen und Banvit somit das Spiel erleichterten. Obwohl die Türken ein ganz schlechtes Spiel gemacht haben und das Spiel somit auf einem niedrigen Niveau hielten, vor allem zu Beginn, setzte sich am Ende die Qualität des Vorjahreshalbfinalisten der türkischen Liga durch.

Stimmen zum Spiel:

Keith Simmons: Wir haben den Ball gut geteilt und weiter gekämpft, als Frankfurt rangekommen war. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben.

Auf Nachfrage zur Situation in Frankfurt: Ich will immer das Frankfurt gut spielt und Erfolg hat, außer gegen uns (lacht). Es ist eine schwere Saison für Frankfurt. Sie haben mit vielen Verletzungen zu tun und mussten nun den Abgang eines Spielers in die NBA verkraften. Aber ich hoffe, dass sie das Ruder noch rumreißen können. Vor allem meinem Freund Jimmy McKinney gönne ich es, dass er gute Spiele macht.

Orhun Ene (Banvit BK): “Wir sind froh, dass wir in einer so schwierigen Gruppe das Spiel gewinnen konnten. Wir wussten, dass es kein einfaches Spiel wird. Frankfurt hat gut in Bandirma gespielt und dort niemals aufgegeben, sondern immer weiter gekämpft. Auswärts zu gewinnen ist ohnehin nie leicht. Vor dem Spiel galt unsere Konzentration auf den offensiven Rebounds von Frankfurt und unseren Ballverlusten. Wir haben gut angefangen, aber dann unser Momentum verloren. Im dritten Viertel haben wir Frankfurt Hoffnung gegeben. Da haben wir die Konzentration in der Defensive verloren. Irgendwie haben wir es aber geschafft den Rhythmus wieder zu finden. Es ist ein ganz wichtiger Sieg für uns, der es uns ermöglicht in der Gruppe weiter zu kommen. Jetzt müssen wir gegen Kuban zu Hause gewinnen.“

Muli Katzurin: “Ich bin froh, dass wir heute gegen Mannschaft, die besser ist als wir, mithalten konnten. Unsere Spieler haben gut gekämpft, auch wenn für uns klar war, dass wir nicht mehr in die nächste Runde einziehen können. Unser neuer Spieler Jacob Brtuschi hat viel Spielzeit bekommen. Es war wichtig, dass er ein Feeling für das Team und die Halle bekommt. Aber es wäre nicht fair ihn nach einem Spiel zu beurteilen. Banvit war heute besser als wir, aber wir hatten unsere Chancen. Da waren wir aber nicht konzentriert genug. Nach einer Schwächephase sind wir sehr gut wieder zurückgekommen. Ich kann sagen, dass wir im Spiel waren. Dies ist etwas positives, dass wir aus diesem Spiel mitnehmen. Am Ende solcher Spiele gewinnt immer das Team, dass gewinnen muss.“

Interview mit Jacob Burtschi: (6 Punkte, 2/8 von der Dreierlinie, 3 Rebounds und 4 Turnovers)

Wie gefällt es dir in deinem neuen Team, wie haben dich deine Mitspieler aufgenommen?

Burtschi: Die Jungs sind großartig. Wir hatten während des Spiel einige Fehler, die uns gekillt haben. Wenn wir es schaffen 30 oder 35 qualitative Minuten zusammenzubringen, können wir ein sehr gefährliches Team werden. Wir hatten, inklusive mir, einige dumme Turnover. Das Team ist aber drauf und dran, den Spieß umzudrehen.

Wie hast du dich in deinem ersten Spiel für Frankfurt gefühlt?

Ich bin nicht hier, um nach Ausreden zu suchen. Ich bin aber natürlich ein bisschen erschöpft von der Rumreiserei. Doch um es kurz zu machen, ich muss meine offenen Würfe treffen. Ich fühle mich gut, meine Mitspieler haben Vertrauen in mich. Ich muss nur meine Würfe treffen, darauf kommt es an.

Gestern hast du mit dem Team das erste Mal trainiert?

Ja, ich habe gestern Abend meine erste Trainingseinheit absolviert und davor die ganzen Medizinchecks durchlaufen und den ganzen Papierkram erledigen müssen. Gestern war es sehr hektisch. Doch wie gesagt, ich will nicht nach Ausreden suchen. Ich werde bezahlt um Ball zu spielen und das habe ich heute Abend nicht so gut gemacht.

Aber du warst darauf vorbereitet, dass es heute Abend nicht einfach wird?

Klar, der Gegner ist ein qualitativ starker Gegner und sie haben uns am Ende ausgespielt. Aber unser Fokus ist nun auf Braunschweig. Was jetzt zählt ist die reguläre Saison. Am Sonntag haben wir die Chance Dinge umzudrehen.

Du bist es ja gewöhnt in der Bundesliga aus deiner Zeit in Hagen.

Ja, ich bin vertraut mit der Liga. Mit den Schiedsrichtern, mit dem deutschen Spiel. Eine Menge vertrauter Gesichter. Ich bin aufgeregt wieder rauszugehen und zu spielen.

Kannst du uns erklären was die Probleme in Saragossa waren?

Nach dem Tryout lief noch alles gut, sie haben mich unter Vertrag genommen. Auch im Training lief es ganz gut, doch in den Spielen bin ich nicht so richtig reingekommen. Du musst aus deinen Möglichkeiten, die du bekommst Kapital schlagen. Ich habe das nicht geschafft. Als es schlecht lief, haben die Verantwortlichen entschieden einen anderen Weg zu gehen. Beide Seiten haben sich am Ende geeinigt und ich bin froh wieder in Deutschland zu sein.

Frankfurt tut sich derzeit in der Liga sehr schwer und ist in Abstiegsgefahr. Was muss sich ändern?

Klar ist es eine schwere Situation, doch du musst wissen, dass es von hier an keinen anderen Weg mehr, als nach oben geben kann. Das ist das positive auf das du schauen musst. Wir haben eine Menge blöder Turnover gehabt, das müssen wir abstellen. Wie ich gesagt habe, wenn wir gute 30 Minuten zusammenbringen, dann sind wir ein gefährliches Team. Wir haben so viele Waffen im Team, das ist schon fast nicht mehr real. Wir müssen uns nur zusammenraufen.

Und das vielleicht schon in Braunschweig.

Das hoffe ich doch.

2 Responses

  1. 1 # Wettertom Dezember 14 2011 @ 10:54

    Ich habe die Skyliners nun einige Spiele nicht gesehen und gestern nur die 2. HZ. Für mich sieht es wie folgt aus:

    – Michael T. macht seine Sache recht ordentlich, bedenkt man 40 min und Rookie. Hat sich verbessert.
    – Jimmy und Tez ordentlich, aber gegen Ende des Spiels am Ende Ihrer Kräfte
    – Jacob B eine solide Leistung. Macht einen guten Eindruck
    – Davidson mit mieser Leistung, Def and Off. Besonders bleiben mir seine Leistung 1:50 vor Ende in Erinnerung. Erst so schlecht positioniert, dass penetriert werden könne und dann 2mal den Def. Rebound vermasselt. Dies war zu diesem Zeitpunkt spielentscheidend.

    – Den Trainer werde ich nie verstehen. Tez und Jimmy spielen durch und Joe sitzt auf der Bank?
    – Davidson spielt durch und Tim kommt garnicht mehr (2.HZ)?
    – Keine Verbesserung in den Spielsystemen erkennbar

  2. 2 # holzmichel Dezember 15 2011 @ 15:25

    immerhin ist der würzburger protest vom schiedsgericht abgewiesen worden. somit ist der sieg weiterhin eingetütet.

    Braunschweig sehe ich persönlich als schwere Aufgabe an.

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