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Fr 30.09.22 22:35

Die ersten Erkenntnisse aus dem Bayreuth-Spiel

Was für eine bittere Niederlage für die Skyliners in Bayreuth. Sie haben das Spiel buchstäblich verstolpert. Wenn J.J. Frazier nicht die Balance verliert können sie diese Partie gewinnen. Am Ende hieß es 82:83 aus Frankfurter Sicht. Eine Niederlage, die doppelt weh tut, da sie gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt gekommen ist, der nicht besonders stark war, aber den besten Einzelkönner mit Brandon Childress auf dem Parkett hatte. So einer fehlt den Skyliners. Im Folgenden die ersten Erkenntnisse.

Die Skyliners sind gut gestartet. Da war ganz viel Bewegung abseits des Balls, die schnellen Gegenstöße wurden forciert und die Würfe anfangs auch hochprozentig getroffen. Auffällig war, wie wenig Geert Hammink ins Spiel mit Auszeiten eingegriffen hat. In der ersten Hälfte nahm er gar keine Timeout. In der zweiten Hälfte erst ganz am Ende und dann gleich zwei. Gerade in den Phasen als die Bayreuther rangekommen sind, hätte ich da eine Auszeit erwartet, um die Läufe zu stoppen. Vor allem bei der 72:63-Führung, die letztlich zum 72:75 wurde aus Skyliners-Sicht – hätte der Coach meiner Meinung nach viel früher eingreifen müssen.

Ganz schlecht das ganze Spiel über war das Verhalten beim defensiven Rebound. In der Schlussphase standen sich die Spieler sogar auf den Füßen und gaben so den Bayreuthern zweite Chancen. Das muss schleunigst besser werden. Genauso wie die Turnover. 18 sind einfach zu viele.

Trotzdem hatten sie lange Kontrolle über das Spiel, die ihnen jedoch mehr und mehr entglit. Am Ende war es eine Achterbahnfahrt ohne Happy End.

J.J. Frazier: Er hat den Ball schnell gemacht, anfans wenig gescort und zwei ganz schwierige Dreier am Ende getroffen. Ich hätte gerne mehr Zug zum Korb von ihm gesehen, ein Abschluss am Brett war nicht dabei. Sammelte acht defensive Rebounds. Das war stark. Der Stolperer am Ende Pech? Unkonzentriertheit?

Joshua Obiesie: Da klafften heute Anspruch und Wirklichkeit auseinander. Keine guten Würfe genommen, wenig Impact auf das Spiel. Trotzdem durfte er die ersten 3:30 Minuten der Verlängerung spielen. Warum?

Laurynas Beliauskas: Machte den wichtigen Ausgleich mit dem Buzzer zur Verlängerung. Weiches Handgelenk und mit den meisten Minuten aller Skyliners-Spieler.

Lukas Wank: Hatt seine Höhen und Tiefen im Spiel. Gute Dreierquote (2von3), die vermeintlich einfacheren aus kurzer Distanz gingen öfter daneben.

Quantez Robertson: Wie schnell kann man vom Hauptdarsteller zum Nebendarsteller werden? Der Kapitän a.d. hatte überhaupt keine Bindung zum Spiel und zum Team. Durfte nur 14 Minuten ran. Vor zwei Jahren hätte man ihm in Frankfurt ein Denkmal setzen können. Während Rickey Paulding eine schöne Abschiedstour in der vergangenen Saison hatte und überall verabschiedet wurde, droht die letzte Saison von Robertson in Frankfurt zu einer qualvollen Abschiedstour zu werden.

Einaris Tubutis: In der Vorbereitung war er deutlich stärker. Traf nicht von Außen (0von2), wurde beim Korbleger abgeräumt und holte nur drei Rebounds. Das kann er besser.

Lorenz Brenneke: Guter Auftritt. In 16 Minuten 14 Punkte und fünf Rebounds. Hätte deutlich mehr Minuten verdient gehabt.

Martinas Geben: Bester Werfer mit 17 Punkten. Gute Bewegungen unter dem Korb, hätte allerdings bei den Rebounds auch besser zupacken müssen. Trotzdem: ihn sollten die Skyliners auf jeden Fall halten nach Ablauf der zwei Monate.

Jordan Samare: Startete mit vier Punkten in die Partie, wurde dann aber unauffälliger.

 

Als nächstes kommen die Bayern in die Ballsporthalle. Da geht es vor allem darum, die Fehler aus der ersten Partie zu minimieren. Danach kommen mit den Partien in Heidelberg, beim MBC und zu Hause gegen Braunschweig drei direkte Konkurrenten um die hinteren Plätze. Da müssen die Skyliners eigentlich schon zwei Siege holen, um nicht schon wieder ganz zu Beginn der Saison unten drin zu stehen. Das belastet, das ist nicht gut für die Stimmung und könnte wieder zu einem Negativstrudel führen, den in Frankfurt niemand ein zweites Mal gebrauchen kann.

4 Responses

  1. 1 # Rookie September 30 2022 @ 23:43

    @Timur: Frazier ist auf einem Aufkleber ausgerutscht. Passiert ja immer wieder. Ärgerlich, wenn dies spielentscheidend ist. Wobei vorher der Dreier von Beliauskas m. E. eindeutig ein Schrittfehler war. Obiesie hat in der Overtime gespielt, weil Frazier vier PF hatte.

    Leider kommt von Beliauskas in der Defense so gut wie gar nichts. Und zu Tez fehlen mir einfach die Worte.

    Das wird eine echt harte Saison…

  2. 2 # Hansi Oktober 1 2022 @ 9:44

    Auch wenn Obiesie am Ende etwas aufgedreht hat, haben er und Samara mich am meisten enttäuscht. Gerade letzterer war heute rundum ein Totalausfall. Dass man den Jungen solche Phasen zugesteht und sie trotzdem auf dem Parkett lässt, verstehe ich im Sinne der Weiterentwicklung schon, aber in einem so engen, wichtigen Auftaktspiel fand ich das auch nicht nachvollziehbar…zu Tez habe ich leider keine Worte. Ich habe es vor der letzten Saison schon gesagt, besser wäre es gewesen, ihn zu verabschieden und ihm diese „qualvolle Abschiedstour zu ersparen“. So hart wie es klingt, aber so spielen wir mit nur 4 besetzten Ausländerspots. Meines Erachtens muss auf den kleinen Positionen noch etwas mit Scoringpower kommen. Ehemaliger Frankfurt wie Mobley und Jones tummeln sich ja in der Liga…

  3. 3 # rivenianer Oktober 3 2022 @ 9:38

    Das mit den Aufklebern verstehe ich bis heute nicht. Es kann doch nicht so schwer sein, den Reibwert innerhalb einer engen Spezifikation zu halten.

    Bin gespannt wie man sich heute gegen die Bayern präsentiert. Ob man dem Trainer erklärt wozu Auszeiten da sind und ob Tez weiterhin Gnadenbrot frißt?

  4. 4 # Paul Oktober 3 2022 @ 17:18

    Wank geht vorne weg, gefällt mir. So muss ein Kapitän auftreten.

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