Do 15.09.11 06:00
Deutlicher 92:67 Sieg gegen Gießen
Die Frankfurt Skyliners haben in einem, vor allem in der ersten Hälfte, sehr einseitigen Partie die Gießen 46ers mit 92:67 geschlagen. Beste Punktejäger waren Marius Nolte (20), Justin Gray (19), Jon Leuer (18). Stark war auch die Wurfleistung des Teams mit insgesamt 61% aus dem Feld und 56% von der Dreierlinie. Muli Katzurin, Kamil Novak, Marius Nolte, Justin Gray und Michael Thompson stellten sich nach dem Spiel noch meinen Fragen. Johannes Herber und Tim Ohlbrecht werden am heutigen Donnerstag ins Training einsteigen.
Marius Nolte war mit 20 Punkten, vier Rebounds und fünf Assists heute und wie schon in den anderen Vorbereitungsspielen ein ganz wichtiger Faktor im Spiel der Skyliners. Der Center hat in der Defensive die Kommandos gegeben, die jungen Spieler an die Hand genommen und vorne die Punkte gemacht.
Marius Nolte zum Spiel: „Es war ein ganz guter Test. Wir haben vieles von dem was wir uns im Trainingslager erarbeitet haben umsetzen können, gerade in der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit ist die Konzentration ein bisschen abgesackt. Wir bringen schon mit dezimierten Kader eine ganz ordentliche Leistung. Die Teamchemie passt auch schon ganz gut und wenn Jimmy, Jermaero, Joe und Tim noch dazu kommen, können wir uns als gesamtes Team finden.“
Trainer Muli Katzurin starte mit Justin Gray, Quantez Robertson, Fabian Franke, Jon Leuer und Marius Nolte. Katzurin war gerade in den ersten Minuten sehr viel am coachen und wies immer wieder seine Spieler, besonders seine Guards sowie Quantez Robertson und Fabian Franke, an, den Gegner in der eigenen Hälfte zu attackieren und bei eigenen Ballbesitz schnell umzuschalten. So zwangen die Skyliners die Gießener immer wieder zu frühen Fouls, sodass die Frankfurter am Ende 40 Freiwürfe hatten. In der eigenen Hälfte probierte der Israeli einige Zonenverteidigungsvarianten aus, die besonders im zweiten Viertel fruchteten. Dort legte das Team einen 17:0 Run hin. In der zweiten Halbzeit ließ die Leistung etwas nach und im vierten Viertel gab Katzurin den vielen jungen Pro-B Spielern einige Minuten, um sich zu zeigen.
Katzurin: „Wir haben exzellent in der ersten Halbzeit gespielt. Im dritten Viertel waren wir dann nicht mehr so fokussiert, weil die Energie gefehlt hat. Insgesamt war es aber gut. Wir vermissen immer noch einige Spieler. Einige Spieler haben heute auch über ihre Zeit gespielt. Es ist immer gut, auch nach Siegen, an seinen Fehlern zu arbeiten. Wir haben ein paar schöne Körbe machen können und der „Alley Oop“ (Robertson) war schön für die Frankfurter Zuschauer die gekommen sind. Klar haben wir noch einige Fehler gemacht. Aber es ist positiv, dass die Spieler ihre eigenen Fehler gesehen haben.“
Michael „Juice“ Thompson stand knapp 29 Minuten auf dem Feld und erzielte zehn Punkte und lieferte vier Assists. Acht seiner zehn Punkte kamen von der Freiwurflinie. Aus dem Feld traf der 22-Jährige nur einen von sechs Versuchen. Der 1,77 Meter große Aufbauspieler ist noch bis nächstem Mittwoch im Test bei den Skyliners. Dann wird sich entscheiden, ob er einen Vertrag bekommt oder nicht.
Thompson zum Spiel und zu seiner persönlichen Situation in Frankfurt: „Wir haben unsere Aufgaben in der Offensive und im besonderen in der Defensive sehr gut gemacht. Wir sind mit über 25 Punkten Vorsprung in die Halbzeit. Der Coach hat schon im Training die Defensivarbeit betont, aber wir müssen noch weiter hart an uns arbeiten. Der Schlüssel zum Sieg war defintiv die Defensive. In der Offensive haben wir genug Spieler, die Punkte machen können.“ Zur Vertragssituation: „Ich denke, ich spiele gut und gebe alles was ich kann. Ich würde gerne hier in Frankfurt bleiben. Aber es liegt nicht in meiner Hand. Ich kann nur das kontrollieren, was ich am besten kann und das ist hart an mir und im Training arbeiten.“
Justin Gray war mit 19 Punkten wieder einmal einer der besten Schützen im Team. Alle drei Versuche von „Downtown“ fanden ihr Ziel. Zehn seiner elf Freiwürfe verwandelte der 26-Jährige Guard, der zwischen der Position des Point- und Shootingsguard variierte. Eine kleine Schrecksekunde gab es, als Gray sich im vierten Viertel am Boden den Fuß hielt. Dazu aber Gray selbst: „Ich hatte einen Krampf im Zeh, so etwas hatte ich noch nie“, sagte er lachend nach der Partie mit riesigem roten Kopfhörern im Nacken.
„Ich bin in guter Form aus China nach Frankfurt gekommen und hatte keine lange Pause. Aber das ist Teil des Profiseins. Und genau das gefällt mir auch, in ein komplett neues System zu kommen und sich reinzufinden. Ein Vorteil von mir ist, dass ich bereits unter Coach Katzurin gespielt habe. Das Trainingslager hat Spaß gemacht. Wir haben viele Team orientierte Sachen gemacht und waren zum Beispiel bei einem „Canyoning Trip“. Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas jemals in meinem Leben machen würde.“ Zum Spiel: „In den ersten Minuten mussten wir uns noch in das Spiel reinfinden, haben dann aber versucht frei aufzuspielen und auch unsere freien Würfe genutzt.“
Kleine Notiz noch: Jimmy McKinney kennt er persönlich, mit ihm hat er früher schon mal zusammengespielt. „Ich hoffe, ich kann so lange wie er, bis zum Ende meiner Karierre hierbleiben“, sagte er lachend.
Sportdirektor Kamil Novak: „Das Ergebnis ist völlig uninteressant. Wir haben einen guten Schritt gemacht, in der erste Halbzeit hat vor allem die Verteidigung gestimmt. In den nächsten Tagen und Wochen gilt es die Neuen zu integrieren. Tim Ohlbrecht und Johannes Herber werden am Donnerstag ins Training einsteigen. Wir wollen uns weiterentwickeln. Alle Coaches experimentieren und versuchen, so wie wir auch.“
Novak zu Carl Lindbom der am Mittwoch nach Finnland gewechselt ist. „Kalle hat die Entwicklung hier gesehen und den Wunsch geäußert zurück nach Finnland zu gehen, wo ihn ein Team unbedingt haben wollte. Wir wollten uns eigentlich erst Ende Oktober zusammensetzen. Haben aber seinem Wunsch entsprochen und hoffen, dass er dort nun mehr Einsatzzeiten bekommt.“
Tim Ohlbrecht, der gemeinsam mit Jimmy McKinney von der Bank aus das Spiel verfolgte, hatte leider keine Zeit, um ein paar Fragen zu beantworten, weil er noch ein paar Sachen aus Wuppertal nach Frankfurt bringen muss. Beim nächsten Mal gibt es dann auch ein paar Stimmen vom Nationalspieler.
Danke Timur…da war deine Sammlung an Stimmen ja sehr erfolgreich! ;-)
Das Team war nicht Kanu fahren, sondern hat einen „Canyoning“ Trip gemacht!
„Das Team war nicht Kanu fahren, sondern hat einen “Canyoning” Trip gemacht!“
Danke für den Hinweis habs geändert. Hatte das akkustisch nicht ganz verstanden.
@MAG: Absolut :)
Sehr informativer Bericht. Weiter so!
Danke für den Bericht =)!
Tja, da hat Harmsen noch einiges zu tun. Die hessische Hierarchie bleibt also weiter erhalten:
Frankfurter Millionen vor Gießener Tradition…