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So 15.11.20 00:04

Das seltsame erste Heimspiel

Vor knapp acht Monaten sollten die Skyliners gegen Rasta Vechta in der Basketball-Bundesliga spielen. Es war eine turbulente Woche in März. Zunächst sollte Eintracht Frankfurt gegen den FC Basel vor Zuschauern spielen, dann wurden die Fans kurzfristig doch noch ausgeschlossen und die Eintracht verlor an diesem Donnerstag mit 0:3. Am gleichen Tag, am 12. März, hatte die BBL bereits den Spielbetrieb wegen der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt. Im Juni folgte das sogenannte Finalturnier, seit August sind die Skyliners in der Vorbereitung auf die Saison 2020/2021. Jetzt im November steht das erste Heimspiel an. Gegner der FC Bayern. Zuschauer dürfen nicht rein, wir Journalisten schon. Nur unser Platz wird ein anderer sein, wir wechseln einmal die Seite und sitzen jetzt im Bereich der Technikbühne. Es ist eine mehr als seltsame Situation. Es wird befremdlich sein, in die fast leere Halle zu kommen. Das letzte Mal war ich in der Ballsporthalle, wo nur die Sportler waren, als die Deutsche Basketball-Nationalmannschaft sich in Frankfurt auf das WM-Qualifikationsspiel gegen Serbien vorbereitete. Das war Training, jetzt steht ein Pflichtspiel an.

Schon vergangene Woche stand die erste Partie bereits auf der Kippe. Es war ein Hin und Her mit den positiven und negativen Tests, am Ende konnte zwar gespielt werden. Eine richtige Vorbereitung war jedoch nicht möglich. Es ist für alle Beteiligten eine enorm schwierige Situation. Spieler und Trainer, die sich eigentlich komplett abschotten müssen, um ja nicht in die Gefahr einer Infektion zu kommen. Vereinsmitarbeiter, die sich mit nichts anderem mehr beschäftigen, als alles rund um Corona zu planen. Gespräche mit Ärzten, Abstimmungen mit der Liga, Hygienekonzepte, die für Zuschauer erstellt werden und dann wieder hinfällig werden. Stichtwort: Dauerkarteninhaber. Und über allem schwebt die Gefahr, dass die Saison irgendwann doch wieder unterbrochen wird, weil die Corona-Zahlen einfach nicht runtergehen wollen. Am Montag berät sich Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder. Da die Maßnahmen kaum gewirkt haben und die Zahl der Neuinfektionen, zwar nicht mehr exponentiell steigt, aber nicht signifigant nach unten gehen, steht zu befürchten, dass der Lockdown beibehalten bzw. verschärft werden könnte. Das Allerletzte was die Politiker wollen- und alle anderen natürlich auch – sind überlastete Intensivstationen.

An diesem Spieltag sind in der BBL wieder zwei Spiele verlegt worden. Sollte das Ausnmaße, wie aktuell im Handball annehmen, wird den Verantwortlichen vielleicht selbst nichts anderes übrigbleiben, als selbst komplette Spieltage auzusetzen und sich mit einem Plan B auseinanderzusetzen. Denn es könnte meiner Meinung nach sehr gut passieren, dass wir schon bald keinen Hallensport im Winter haben werden. Ich hoffe, ich liege falsch, denn ich gehe genauso wie alle, die hier mitlesen und kommentieren, gerne in die Halle und schaue Livesport.

Kommen wir zum Sportlichen: Die Skyliners sind natürlich krasser Außenseiter gegen die Bayern, haben aber wie schon gegen Alba nichts zu verlieren. Vielleicht kehren Matt Mobley und Konstantin Konga zurück. Vor allem Mobley würde den Skyliners offensiv nochmal einen Boost geben. Am Donnerstag habe ich mich eine halbe Stunde lang mit Jon Axel Gudmundsson unterhalten, der ein großes Potenzial in der Guard-Lineup seines Teams sieht. Das Porträt könnt ihr im FR-Artikel nachlesen.