Mi 17.12.08 17:10
Bouzikou vs Skyliners: Schlagabtausch beim Gütetermin
Im Fall Bouzikou gegen Skyliners ging es heute vor dem Arbeitsgericht in die erste Runde. Trotz Vergleichsangebots – demnach Bouzikou 30 000 Euro Abfindung + Lohnfortzahlungen bis Ende Juni 2009 erhält – scheint die Sache nicht vom Tisch. Denn es kam raus: Beide Seiten stehen wohl noch kurz vor einem weiteren Prozess. Im Fokus: Steuerhinterziehung.
Gerüchte gab es schon länger, dass es eben nicht nur um vermeintlich geringeres Gehalt Bouzikous gegenüber einem ihrer Co-Trainer-Kollegen geht. Bouzikous Anwältin Sylvia Schenk nahm dann auch im gut besuchten Gerichtssaal kein Blatt vor den Mund. Bereits in ihrem ersten Kommentar bezog Schenk Stellung. „Wir kommen nicht um das Thema Steuerhinterziehung herum.“
Im Verlaufe des eigentlichen Gütetermins, der mehrfach aufgrund gegenseitiger Vorwürfe beider Seiten zu scheitern drohte, wurde dieser Aspekt wiederholt angesprochen – und deutlich öfter als die eigentlich im Raum stehende Klage in Bezug auf das Allgemeine-Gleichstellungsgesetz (AGG).
Konkret soll es um Nacht- Sonntagsstunden gehen, die Bouzikou angeblich zuviel aufgeschrieben haben soll.
Thomas Ubber, Anwalt der Skyliners, verwies darauf, dass Geschäftsführer Gunnar Wöbke Bouzikou bereits 2005 gemahnt habe, dies zu unterlassen.
Die Darstellung von Schenk sah ganz anders aus: Nicht nur Wöbke oder andere Personen aus dem Klub hätten Bouzikou dazu aufgefordert, auch Trainer Murat Didin habe sie darauf hingewiesen, zusätzliche Stunden aufzuschreiben.
Ubber warf später ein, dass Bouzikou sich beim Finanzamt selbst angezeigt habe – was die Gegenseite direkt dementierte.
Richterin Gesine Brackert brachte – nach mehrfachem Drängen – beide Seite dazu, wenigstens ein schriftliches Kompromissangebot zu akzeptieren. Bouzikou, die zuvor in einem kurzen Plädoyer noch verkündet hatte, jeglichen Imageschaden für den Klub vermeiden zu wollen, nickte darauf zustimmend.
Die Skyliners gaben sich zögerlicher: Sie wollen – vor einem möglichen Verhandlungstermin in Sachen Steuerhinterziehung – jeglichen Eindruck eines Schuldeingeständnisses vermeiden. Zudem sorgen sie sich um einen Imageschaden. Wöbke betonte, dass es ihm um eine Richtigstellung gehe. „Alles was falsch ist, soll aus der Welt. Alles was richtig ist, soll drin bleiben“, lautete der fromme Wunschtraum Wöbkes.
Beide Seiten haben nach Ende der Verhandlung übrigens eine Schweigeabkommen vereinbart. Ein nächster Gerichtstermin könnte im Januar folgen – sollten sich beide Seiten nicht einigen.
Weitere Details sind am Donnerstag in der Druckausgabe der FR zu lesen.
oh gott
es soll imageschaden von klub abgewahnt werden??? ich würde sagen der schaden ist schon längst da.
wie heisst es so schön
PACK SCHLÄGT SICH PACK VERTRÄGT SICH!!!
Unabhängig was da an schmutziger Wäsche noch gewaschen werden wird: Der beste Weg, das Image aufzupolieren ist, die aktuelle Mannschaft zusammen halten und Titel gewinnen.
sicherlich sind die skys ein anwärter auf die meisterscahft aber der imageschaden wird bleiben da bin ich mir fast sicher
Es gibt Spiele, die werden von Schiedsrichtern entschieden. Bei diesem Gütetermin gilt mein Lob Richterin Gesine Brackert für Ihre Leistung! Das war beispielhaft – eindringliche Worte und Vermittlungen bis zur letzten Sekunde. So ein Lehrstück erlebt man selten.
@ Jürgen: Volltreffer. Die Richterin hatte wirklich eine Engelsgeduld.
@ Björn und @ Reno: Nur mal so als Überschlagsrechnung in den Raum gestellt: Der Bouzikou-Prozess könnte, so er den jetzt bald beendet ist, die Skyliners locker 50 000 Euro kosten (Abfindung + sieben Monatsgehälter + Prozesskosten + Anwaltskosten!). Für einen Profiklub nicht soooo viel Geld. Klar.
Aber: Wenn das Halten von den Zeitarbeitern wirklich eine rein finanielle Angelegenheit ist, könnte das vielleicht den Ausschlag geben. Ganz zu schweigen von dem vermeintlichen Schaden als Marke. Selbst Richterin Brackert hat – bei einem ihrer Versuche zu vermitteln – den Skyliners vorgehalten doch bitte an die Außenwirkung, auch in Bezug auf potenzielle Sponsoren zu denken….
Na ja so kann man meiner Meinung auch nicht rechnen. Das Gehalt war ja wohl budgetiert, so dass „nur“ die Abfindung bleibt.
Bei den berühmten geschätzten 3 mio Budget spricht man also von 1% des Haushalts.
Trotzdem gebe ich Recht, dass dieses Geld natürlich bei den Spielerverpflichtungen fehlt.
Hätte ich gewusst, dass es so spannend wird, hätte ich mir einen persönlichen Eindruck gemacht.
Imageschaden? Ich denke den meisten Zuschauer ist das Wurscht. Die Leistung der Mannschaft überstrahlt alles. By the way, wer vermisst Daphne?
Ich, als liebenswerten Menschen.
Meine natürlich als Funktion einer Co Trainerin !!!
Ansonsten stimme ich natürlich Holger zu.
Mal sehen wir das morgen in der Frankfurter Presse komentiert wird.
Aber hier und da ein paar Stunden mehr aufschreibn tstststs. Die Gier macht hat alles kaputt :-)
@jan
es werden sicherlich mehr als die 50.000€uro die du in deiner rechnuing aufmachst.
stichwort imageschaden: bei die-hard, durch die rosarote brille schauenden fans sicher nicht – die halten ihr fähnlein immer brav in den wind.
aber ich bin heute von einer arbeitskollegin, die mit basketball wirklich nix am hut hat auf genau diese negativschlagzeilen angesprochen worden!
da bleib im gesamtbild einfach was negatives hängen! und das schreckt nicht nur potentielle sponsoren ab, sondern knüpft negative assoziationen bei allmöglichen zeitungslesern…
Mal schauen, wie es ausgeht. Ich denke die Skyliners werden darauf bedacht sein, dass es schnell geklärt wird!
Schade das daran nun evtl. die Zeitverträge der Spieler abhängen. Und das vor Berlin,Pokal etc…
Im übrigen gefällt mir Daphne´s neue Frisur sehr gut……
wenn es net beschrieben wär das es daphne ist auf bild dann hätte ich gesagt das es irgendjemand anderes ist fg