So 01.03.09 20:19
Ausgeträumt
So richtig wussten die Skyliners Frankfurt am Ende nicht ganz wie sie das Pokal-Turnier Top Four in Hamburg bewerten sollte. „Nicht glücklich, aber auch nicht traurig“, beschrieb Trainer Murat Didin sein Innenleben nach zwei engen Spielen innerhalb von weniger als 18 Stunden. Das gefühlte Durcheinander war am Ende greifbar in Form einer kleinen Medaille für den dritten Platz.
Auf der einen Seite schmerzte die Skyliners der verpasste Finaleinzug nach der 69:81 (26:32) Niederlage im Halbfinale gegen Alba Berlin. Die am Sonntag vollbrachte Revanche im Spiel um Platz drei gegen Düsseldorf (73:69) mitsamt der damit verbundenen Pünktchen für die europäische Wertung sorgte für ein wenig Wiedergutmachung. „Wir haben alles gegeben und sind Dritter geworden. Das ist vollkommen okay“, sagte Didin pflichtbewusst. Bei seinen Spielern saß der Stachel sichtbar tiefer. Nach einem befreites Lächeln war Shooting Guard Titus Ivory nicht zu mute. Stattdessen ärgerte er sich auch nach dem Sieg gegen Düsseldorf noch über den Spielverlauf gegen Alba Berlin. „So was tut einfach weh. Wir haben merken müssen, dass uns die Erfahrung fehlt“, sagte Ivory.
Drei Viertel hatten die Skyliners den späteren Pokalsieger gefordert. Zur echten Siegchance reichte es aber nicht. Den Skyliners-Verantwortlichen war die Enttäuschung wie den mitgereisten mehr als 400 Fans zunächst ebenso ins Gesicht geschrieben. Mit größerem Abstand zum Spiel stellte sich aber immer mehr die Erkenntnis ein, dass Alba einfach die stärkere – und vor allem erfahrenere – Mannschaft war. „Alba hat gegen uns bestimmt zehn Körbe mit zusätzlichem Freiwurf wegen eines Fouls gemacht. Und so was ist ein klares Zeichen von Erfahrung“, sagte Sportdirektor Kamil Novak.
Einfach hatten es die Skyliners dem Favoriten nicht gemacht. Von einem nach einer kurzen Schwächeperiode am Ende des ersten Viertel angewachsenen 14:21-Rückstand ließen sie sich genauso wenig entmutigen wie in der Folgezeit. Angeführt vom treffsicheren Derrick Allen (21 Punkte) kämpften sich die Frankfurter immer wieder heran. Allerdings verpassten sie die Chance selbst in Führung zu gehen. Sowohl auf den 36:36 Ausgleich vom angeschlagenen Center Greg Jenkins (23.) als auch des Dreiers zum 49:50 (30.) von Pascal Roller, reagierte der Meister prompt mit einer eigenen Serie. „Ohne eigene Führung ist es schwer Berlin wenigstens ein bisschen die Souveränität wegzunehmen“, sagte Roller. Anfang des Schlussviertels holte Alba zum entscheidenden Schlag aus und zog auf 49:58 (32.) davon, wobei sie vor allem unter den Körben dominierten.
Selbige Probleme offenbarten die Skyliners auch im kleinen Finale gegen Düsseldorf. Zur Pause lagen sie folgerichtig mit 29:41 zurück. Die erneute Aufholjagd wurde diesmal belohnt: Zwei Minuten vor Ende brachte Ivory die Skyliners in Führung (66:65) – und stellte damit die Grundlage für die am Ende ansatzweise zufriedene Stimmung auf Seiten des Trainers.
Alba hatte die Chance aus Niederlagen gegen Barcelona, Madrid und TelAviv zu lernen. Da ist Frankfurt ein „leichter“ Gegener. Mr. Wright hat inzwischen auch die Freiwürfe im Griff. Hätte das 4. Viertel anders laufen können – der Trost ist, dass Bonn noch viel schlechter gegen Alba aussah.
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