So 07.12.08 19:59
Achtung Alba! Skyliners wähnen sich auf dem Weg
Beim 82:65 (41:33) Sieg gegen Tübingen dominieren die Skyliners ihren Gegner. Nach dem klaren Duell war Tübingens Trainer bedient und sprach von einer Lehrstunde. Murat Didin sieht sich dagegen bestärkt – und wähnt seine Mannschaft dem Weg zur euopäischen Spitzenmannschaft. „Wir sind die Skyliners – nur der Himmel sollte unser Limit sein.“ Die Stimmen zum Spiel.
Murat Didin
Die Erfahrung aus den europäischen Spielen kommt uns immer mehr zu gute, sowohl in Punkto Selbstbewußtsein als auch durch die Erfahrung, gegen starke Mannschaften zu spielen. Zusammen mit unserer tiefen Bank war das der größte Unterschied zwischen Tübingen und uns. […]
In der Verteidigung haben wir Katic gut bearbeitet, vorne sind wir einige Fastbreaks gelaufen. Das resultiert alles auch aus einem tiefen Kader. Wenn du – so wie in der letzten Saison – nur mit Allen und Evti gegen einen großen Mann verteidigen kannst, kann es schnell eng werden. So konnten wir durchwechseln. Mal Allen, mal Jenkins, mal Gordon, mal King. Die anderen konnten in der Zwischenzeit verschnaufen. Genauso wie beim Fastbreak. Natürlich kann man das nicht steuern, ständig Fastbreaks zu laufen. Aber wenn man durchwechseln kann, haben die Spieler auch die Pausen, um das Tempo auf dem Level zu halten.
Tübingens Trainer Tolga Öngören hatte vor dem Spiel gesagt, dass die Skyliners nach Alba den besten Kader der Liga haben. Hat er damit recht?
Ja. Das glaube ich auch. Und wenn wir auf und neben dem Platz alles vernünftig weiterentwickeln, können wir ein hochklassiges Level in Europa erreichen.
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Wenn du soviele Spieler hast, kann du ständig durchwechseln, den Spielern Pausen geben. Mit einer tiefen Bank bekommt man mehr Energie ins Spiel. So ist das heutige Basketball – und ich bin sicher dass mein Kollege Tonga auch gerne zehn oder mehr gleichwertige Spieler hätte.
Wir müssen froh sein, dass wir solche Spieler haben. Wir haben jetzt vom Einsatz und der Verteidigung her einen Level erreicht, den ich mir vorgestellt habe. Als ich vor zwei Jahren hier begonnen habe, – damals waren wir 13. oder so, habe ich gesagt, dass wir eine gute Mannschaft formen wollen, die auch europäisch eine Chance hat. Das geht nicht mit einem Fingerschnippen, das braucht Zeit. […]
Wir müssen uns aber noch weiterentwickeln. Wir sind die Skyliners – nur der Himmel sollte unser Limit sein. […]
Roller hat zwei Tage nicht trainiert wegen eines leichten grippalen Infekts. Ich wollte ihn am Ende früher auswechseln, auch wegen dem Kiew-Spiel am Dienstag. Aber Pascal wollte spielen, meinte es wäre kein Problem.
Tolga Öngören (Tübingens Trainer)
Frankfurt hat einen hochklassigen Basketball gespielt, mit sehr hohem Tempo. Vor allem ihre große Spieler haben uns dominiert und uns gekillt. Unser Plan war eigentlich, gegen Frankfurts agressive Mann-Mann-Verteidigung mit zwei Aufbauspielern zu agieren. Das hat aber nicht so geklappt.
Es war für uns dennoch ein gutes Spiel um zu lernen. Speziell in der Zone. Frankfurts Center haben viel gearbeitet, sich immer wieder aktiv gezeigt und angeboten.
Lorenzo Gordon
Ich war mit meiner Leistung ganz zufrieden. Aber ich hab schon gemerkt, dass mir nach sechs Wochen Pause ein wenig der Rhythmus fehlt.
Konrad Wysocki
Die Tiefe des Kaders zeigt sich immer mehr und das kommt auch uns Spielern zu gute. Wir kriegen einfach unsere Pausen zwischendurch.
Darf man angesichts der jüngsten Erfolge und der Tiefe des Kaders anfangen von Titeln zu träumen?
Ich glaube in der BBL sollte unser Spiel erstmal kontinuierlicher werden. Das wir die Qualität vorne mitzuspielen haben, haben wir in einigen Spielen bewiesen.
Derrick Allen
Wir haben vor allem in der Zone gut verteidigt. Ob Katic oder Haynes, wir hatten die Tübingen da ganz gut unter Kontrolle. Insgesamt hat es in der Defense auch wieder sehr gut geklappt.
Tübigens Trainer Tolga Öngören hat vor der Partie gesagt, das für ihn die Skyliners nach Alba den tiefsten Kader der BBL haben. Würden Sie dem zustimmen?
Wenn alle Spieler gesund sind – Ja.
Heißt das – man darf jetzt von Titeln träumen?
Das ist noch weit weg. Es sind noch soviele Spiele zu spielen. Außerdem – klar, ist ein tiefer Kader ein Vorteil. Aber wenn eine Mannschaft mit nur fünf, sechs oder sieben guten Spielern einen guten Tag erwischt, kann man auch gegen solche Teams verlieren.
Schön war es, zu sehen wie Wysocki und Didin miteinander umgegangen sind, MD hat Konrad sehr sympathisch angefeuert, gelobt.
Schade, dass DBdM heute seine Chance nicht nutzen konnte. Kurzer Einsatz, nicht sehr erfolgreich.
Wenn man sich allerdings mal daran gewöhnt hat, dass MD wild durcheinander wechselt und scheinbar keine feste Struktur drin steckt, dann macht es Spaß, zu sehen, wie es auch den Gegner verwirrt.
Ich fand den Anfang spielerisch nicht sehr ’schön‘ anzusehen, hübscher war das Spiel am Dienstag. Aber es war sehr effektiv und flexibel.