So 29.04.12 16:20
„Es war ein Fehler von uns zu denken, die Art und Weise wie das Team in einigen Monaten gespielt hat, ist der Level vom Team“
Die Enttäuschung war den Spielern und Verantwortlichen ins Gesicht geschrieben. Eine große Spielanalyse schreibe ich hier nicht mehr auf. Die ist schnell abgehandelt. Bonn war einfach abgezockter, die Defensive der Skyliners hat überhaupt nicht mehr funktioniert – die der Bonner schon. Jimmy McKinney wurde gut zugestellt und zu schweren Würfen gezwungen und Bonn machte 56 Punkte unter dem Korb. So kann man kein Spiel gewinnen. Der FR-Artikel mit der Analyse zum Spiel ist online. Im Folgenden findet ihr die Stimmen zum Spiel von Jimmy McKinney, Kamil Novak, Jacob Burtschi, Marius Nolte, Johannes Herber und Muli Katzurin.
Muli Katzurin: Um ehrlich zu sein, ich hatte in den vergangenen zwei Wochen das Gefühl, dass das Team die Power verloren hat. Es war ein Fehler von uns zu denken, die Art und Weise wie das Team in einigen Monaten gespielt hat, ist der Level vom Team. Aber es war nicht der Level. Die Mannschaft hat einen großen Sprung gemacht, aber es war nicht der Level dieses Teams.
Wir haben zwar hier verloren, aber wir haben es in Tübingen vermasselt. Dieses Heimspiel hätten wir gewinnen sollen. Wenn ich optimistisch sein soll und auf den Dezember zurückblicke, sehe ich, dass wir die gleiche Punktzahl wie Göttingen hatten. Zu diesem Zeitpunkt wären wir froh gewesen, zu dem Punkt zu kommen, an dem wir heute waren. Als wir es geschafft hatten, wollten wir natürlich die Playoffs erreichen. Das ist zwar bitter, aber wir müssen die Realität akzeptieren.
Wir haben die Power verloren. Ich denke es war zu viel und die Spieler haben vielleicht auch zu sehr erwartet, alle Spiele so zu spielen. Einerseits bin ich stolz auf den Level, den wir erreicht haben. Andererseits bin ich enttäuscht, weil wir eine große Chance hatten, es in die Playoffs zu schaffen. Wir haben es aber nicht heute verloren. Es waren die Spiele gegen Tübingen und vor allem Göttingen. Das war ein Spiel, dass wir ohne Zweifel hätten gewinnen müssen. Wir hatten aber auch unsere Chancen gegen Tübingen zu gewinnen. Aber die Tabelle lügt nicht. Vielleicht hatten wir es nicht verdient.
Wir haben Michael ohne Zweifel vermisst. Ich weiß nicht, ob das Ergebnis anders wäre, dass sind alles theoretische Sachen. Wir haben seine Dreier vermisst. Er hat die Defense für uns geöffnet und war natürlich für die Rotation wichtig. Devin hat viel mehr Minuten gespielt, als er hätte sollen. Ich hatte aber keine andere Möglichkeit.
Johannes Herber: Wir sind sehr enttäuscht, fast sogar mehr über die Art und Weise, wie wir verloren haben. Wir waren nicht da. Es war nicht die Mannschaft, die wir sind.
Zur Verteidigung und der Aussage von Katzurin, dass das Team nicht mehr die Power, wie zuvor hatte. Es war eine sehr intensive Zeit und das über mehrere Wochen zu halten ist natürlich schwer. Man hat vielleicht schon gegen Trier gesehen, dass wir da qualitativ ein wenig nachgelassen haben. Da ist es nicht aufgefallen, weil Trier nicht so stark war. Gegen Tübingen sind wir aber dafür bestraft worden und heute eben auch.
Zu Thompsons Ausfall. Mikes Ausfall hat uns sehr wehgetan, weil er eine andere Präsenz hat, als Devin. Die Mischung zwischen den beiden hat uns immer ganz gut getan.
Jimmy McKinney: Wir konnten keine Stopps kreieren. Sie haben zu leichte Körbe bekommen. Wir haben dann angefangen eins-gegen-eins zu spielen. Ich habe es schon im ersten Viertel gemerkt, als Chris 13 Punkte gemacht hat. Und es war alles inside. Wir haben uns einen schlechten Tag ausgesucht, um keine Verteidigung mehr zu spielen. Insbesondere inside.
Wir haben die Saison in den ersten Spielen verloren. Wir hatten eine Menge auf und abs. Aber das wir mit einer 3-9-Bilanz in die Saison gestartet sind war der Grund. Wir haben darum gekämpft in der Liga zu bleiben. Wir haben es vollbracht zurückzukommen, aber die Playoffs leider nicht geschafft.
Jacob Burtschi: Wir sind ausgereboundet, ausgehustled und ausgespielt worden. Sie wollten die Playoffs mehr, als wir. Wir haben einen guten Job im ersten Viertel gemacht. Im zweiten Viertel haben sie aber einen Gang höher geschaltet und von da an, waren wir nicht in der Lage zu rebounden. Schau dir den Beginn des dritten Viertels an. Sie haben zwei Offensivrebounds geholt und dann glaube ich einen Dreier reingemacht (es waren zwei Punkte von Emsminger). Dort haben sie ihr ganzes Talent gezeigt.
Frage nach der Müdigkeit. Man kann es nicht daran festmachen, dass wir müde waren. Alles hing von diesem Spiel ab. Es gibt keine Entschuldigungen. Unsere Defensive war scheisse. Nicht nur einer, sondern als Team. Wir waren zu soft. Sie haben jeden freien Ball bekommen.
Aber es gab auch die Spiele gegen Bamberg und in Artland, wo uns keiner zugetraut hat zu gewinnen. Die auf und abs der Saison haben uns trotzdem zu dem einen Spiel gebracht, zu 40 Minuten gebracht und wir haben es nicht geschafft.
Zum Fehlen von Thompson. Ja, wenn man sich ansieht, dass mit Jordan und Battle zwei Point-Guards gleichzeitig spielen . Es war tough für Devin, dass alleine zu händeln. Wir haben Mike absolut vermisst.
Marius Nolte: Bonn konnte mit der Drucksituation vor den eigenen Fans besser umgehen. Waren sehr aggressiv, ruhig und haben locker ihr Spiel durchgespielt. Wir hatten weder die Möglichkeiten sie zu stoppen, noch unsere offensiven Möglichkeiten umzusetzen.
Es ist oft eine Fehlerkette, weshalb die Großen unter dem Korb zu einfachen Punkten kommen. Wir haben heute teilweise schlechte Entscheidungen in der Offensive getroffen, dadurch ist Bonn immer wieder einfach an den Ball gekommen und konnten einfach transitions laufen. Und sie haben mit Jared Jordan jemanden, der die Lücken findet. Mit Emsminger und Gaffney wussten wir was auf uns zukommt. Es fing in der schlechten Wurfauswahl an und hat sich dann über zu viel Freiraum von Jordan und dann unter dem Korb durchgezogen. Sie haben heute einfach verdient gewonnen.
Heute war das Spiel, dass wir uns erkämpft haben. Wir haben uns diese Möglichkeit erarbeitet, dass wir mit einem Sieg in die Playoffs einziehen können. Insofern war das heute das wichtigste Spiel und jetzt die enttäuschenste Niederlage.
Kamil Novak: Wir haben sicherlich nicht gut verteidigt. Tübingen hat bei uns 60 Prozent getroffen. Bonn hat über 50 Prozent getroffen. Das macht es natürlich schwer ein Spiel zu gewinnen. Wir hätten gegen Tübingen eigentlich gewinnen müssen. Das war sicherlich nicht die Verteidigung, mit der wir uns davor präsentiert haben.
Zu Thompson: Es war nicht nur seine ruhige Hand, sondern auch die zwei, drei, vier Dreier pro Spiel haben uns gefehlt. Aber natürlich auch in der Rotation. Die haben den Devin unter Druck gesetzt. Bonn wusste natürlich, dass wir da nicht so viele Möglichkeiten haben.
Saisonfazit: Wir haben es nicht gegen Tübingen verpasst. Das wir uns die Chance erarbeitet haben war natürlich toll. Wir waren sehr nah dran. Die ganze Saison war sehr sehr schwierig. Einerseits hätte Anfang des Jahres niemand daran geglaubt. Jetzt waren wir zu nah dran. Wir haben zehn Heimspiele verloren. Das war der entscheidende Faktor.
Das wichtigste: Es gab in den letzten Wochen kaum noch Kritik am Coach, und das ist auch richtig so. Mit etwas mehr Geld kann er richtig was anstellen der Muli, da bin ich sicher. Einige haben mich enttäuscht, einige überrascht. Namen werde ich nicht nennen, aber die Skyliners werden von der 6-6 Regelung nicht profitieren. Die guten Deutschen spielen leider woanders, auch nächstes Jahr.
Bonn gewinnt in Bamberg … was nicht alles hätte sein können …. na ja. vorbei
Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Nur weil die, die ihn nicht mögen, nicht täglich darüber schreiben, wird er mehr gemocht bzw. wird er n.m.M. ein guter Trainer der Skyliners.
…ist der gute Chef der, den alle Mitarbeiter liebhaben? Ich glaube Erfolg definiert sich nicht nur über Sympathie (Murat???). Daß er die Spieler demotiviert hat, hat sich ja glücklicherweise gelegt, deshalb freue ich mich auf die nächste Saison mit neuen (vom Trainer mitausgesuchten) Spielern.