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Mo 23.04.12 15:28

Protest abgewiesen, Gray raus

Gestern nach der Partie gegen Tübingen flatterte die Pressemitteilung der BBL in mein E-Mail Postfach, dass der Protest der Skyliners gegen die Wertung des Spiels in Berlin abgewiesen wurde. „Das Schiedsgericht stellte heute in der mündlichen Verhandlung fest, dass die Voraussetzungen für einen begründeten Protest nicht vorliegen, da es sich um eine Tatsachenentscheidung der Schiedsrichter gehandelt habe. Eine solche ist nach § 7, Absatz 3 der Verfahrens- und Schiedsgerichtsordnung nicht anfechtbar.“ Soso eine Tatsachenentscheidung also.Vielleicht nochmal zur Rekapitulation, was war geschehen.

4. Minute der Verlängerung in Berlin. Die Gastgeber führen 68:66. Jermareo Davidson ist am Ball, die Uhr tickt runter und Davidson wird im Wurf von Derrick Allen gefoult. Schiedsrichter Jürgen Unger, der unter dem Korb steh,t pfeifft das Foul bevor die 24-Sekunden-Uhr runtergelaufen ist und läuft schon zum Kampfgericht, um das Foul anzuzeigen. Wenige Sekunden später versammeln sich die drei Unparteiischen und entscheiden plötzlich, „shot-clock-violation“ ohne das Kampfgericht zu befragen. Das als Tatsachenentscheidung hinzustellen ist schon dreist. Die BBL sollte sich zudem mal überlegen einen Videobeweis für solche Entscheidungen und auch Verhandlungen einzuführen. Schade, dass dieses Spiel nicht live gesendet wurde, dann hätte es wirklich jeder gesehen. Stattdessen wurde das „hochinteressante“ Spiel zwischen Ludwigsburg und den Bayern bei Sport1 gezeigt.

Causa Gray: Das Griechenland-Abenteuer für den ehemaligen Point-Guard der Frankfurt Skyliners ist schon nach zwei Spielen vorbei. Am Freitagabend verlor sein Team EK Kavalas gegen Kolossos die zweite Partie im best-of-three mit 67-73 und ist raus. Gray spielte 14 Minuten, erzielte zwei Punkte (1/5), holte sich vier Rebounds und sammelte vier Fouls. Im ersten Spiel hatte er sich nach 22 Minuten rausgefoult. Ich habe zwar kein Spiel gesehen, vermute aber mal ganz stark, dass ihm einfach die Spritzigkeit gefehlt hat.

Auf meine Frage, ob Gray dem Team am Sonntag weitergeholfen hätte, sagte Muli Katzurin deshalb ganz klar: Nein. „Er wollte Minuten haben, die wir ihm nicht geben konnten. Letzte Nacht hat er zwei Punkte gemacht. Seine Ziele sind momentan total anders, als unsere. Wären wir jetzt in der Pre-Season, hätte ich ihn gepusht. Ich hatte aber keine Zeit ihm die Erfahrung zu geben und auf dem Rücken des Teams wieder in Form zu kommen. Und das Team braucht gesunde Spieler. Und Justin ist nicht in Form. Es ist zwar bitter, aber was hätte ich tun sollen. Es hat für ihn nicht gepasst, das kann ich verstehen und deshalb haben wir ihn gehen lassen.“

Es gibt auch keine Möglichkeit Gray wieder nach Frankfurt zurückzuholen, selbst wenn die Skyliners wollten. Also kann Gray noch ein bisschen die Sonne Griechenlands genießen und dann zurück in die Staaten fliegen.

12 Responses

  1. 1 # Andy K. April 24 2012 @ 11:41

    Sehr gute Aussage von Muli, ich glaube jetzt sind die ganzen Gray Fans auch verstummt…..und seine Frau kann unter der Palme Pistazien Essen

  2. 2 # Harald April 24 2012 @ 15:08

    @Timur: Ich habe das Spiel in Berlin nicht gesehen, aber war das echt eindeutig?
    Ich habe selbst von Skyliners-Fans gehört, dass das eine enge Entscheidung gewesen sein soll. Either way…

    Ich finde es auch nicht skandalös, dass die drei Refs nicht Rücksprache mit dem Kampfgericht halten. Der Ref unterm Korb achtet natürlich mehr auf die Duelle unterm Korb und hat die Shotclock nicht so im Blick. Das ist die Aufgabe des Mannes, der auf Höhe der Mittellinie steht.
    Ich geh davon aus, dass derjenige dann auch Jürgen Unger überstimmt hat, weil er einfach besseren Blick auf die Shotclock hatte!
    Deshalb ist es aus deren Sicht doch überflüssig sich nochmal beim Kampfgericht zu erkundigen, wenn der Ref auf Höhe der Mittellinie klar sagt, dass die Zeit um war.
    Und selbst wenn nicht, dann ist es imho immer noch eine Tatsachenentscheidung! Oder wo siehst du den Regelverstoß?
    Das Ganze liegt imho im Interpretationsbereich der Refs. Die können doch auch bei der 8sec violation nicht pfeifen, obwohl jeder in der Halle sehen kann, dass manchmal die Spieler erst bei -15 Sekunden über die Mittellinie gehen.
    Und so ists doch bei allen Shotclock-Entscheidungen soweit ich das weiß. Der Tisch kann die Refs nicht überstimmen.

    Und was sollte ein Videobeweis bringen? Der hilft auch nicht immer weiter! Und will wirklich jemand ernsthaft längere Unterbrechungen durch Videogucken der Refs während der Spiele? Oder will man nach jedem Spieltag 2-3 Verhandlungen abwarten bis die Endergebnisse feststehen?
    Das ist doch Käse…
    Sometimes you’re lucky (Würzburg), sometimes… not… (in Berlin)

  3. 3 # Reinhard April 24 2012 @ 15:53

    Ich verstehe die agressive Berichterstattung auch nicht. Das bringt doch letzendlich keinen weiter, sondern rückt nur drei Schritte zurück.
    Wollen wir synthetischen Sport, dann zeichnen wir alles mit mindestens 20 Kameras, die mindestens 200 Bilder die Sekunde machen auf und sehen uns jede Sequenz genau an. Ich werde dann nicht mehr in die Halle kommen, denn ein Basketballspiel, das acht Stunden dauert ist mir dann doch etwas zu lang.

    Die Entscheidungen der Schiedsrichter gefallen mir definitiv nicht immer, aber wenn ich ehrlich bin kann ich nicht sagen, dass diese sich nicht bemühen, fair zu pfeifen.

  4. 4 # Timur Tinç April 24 2012 @ 16:15

    In Berlin war es eine besondere Situation. Außerdem stand der Unger ja genau unter der shot-clock und hat genau gewusst, dass er vor dem Ablauf der shot-clock gepfiffen hat, sonst wäre er nicht zum Kampfgericht gelaufen um das Foul anzuzeigen. Wenn er sich unsicher gewesen wäre, hätte er ja davor Rücksprache gehalten und gefragt: Hey, kam mein Pfiff vorher oder nicht. Er war sich aber sicher und hat seine Entscheidung plötzlich revidiert, warum auch immer.

  5. 5 # Harald April 24 2012 @ 19:48

    Er war sich wohl im ersten Moment sicher, hat die Entscheidung aber sicher revidiert weil der Ref, der auf Höhe der Mittellinie stand die Shotclock besser im Blick hatte! Hab ich doch in meinem ersten Post hier schon beschrieben! ;)
    Ich denke, dass das unter den Refs so gehandhabt wird und auch insgesamt eine gute Aufgabenverteilung ist. Wer direkt unter dem Korb steht als Ref hat natürlich mehr die Battles unter den Körben im Auge und nicht die Shotclock. Wer auf Höhe der Mittellinie steht, der hat sicher besser im Blick wie es mit der Shotclock aussieht. Da wird sich dann besprochen und untereinander abgestimmt und dann kommt man zur Entscheidung. Der Tisch ist da völlig zweitrangig sobald nur einer der Refs eine klare Meinung vertritt!
    Imho ne klare Angelegenheit. Der Protest war totaler Quatsch und berechtigt aussichtslos! Deswegen verstehe ich auch nicht warum das von Dir so skandalisiert wird, Timur.
    Sicher ne bittere Sache falls die Wurfuhr noch nicht abgelaufen war. Aber halt ganz einfach eine Tatsachenentscheidung. Warum soll es dreist sein, das Ganze so zu bezeichnen? Wo ist der Regelverstoß? Wo der Skandal? Ich verstehe das immer noch nicht! :)

  6. 6 # Timur Tinç April 25 2012 @ 0:47

    Er brauchte die shotclock ja auch nicht im Blick haben, denn es geht ja einfach nur darum den Buzzer zu hören. Und er wird ja wohl wissen, dass er vor dem Buzzer gepfiffen hat. Das chlimme ist ja nicht nur, dass derjenige an der Mittellinie das falsch beurteilt hat, sondern der Hauptschiri, der nichts von beidem gesehen hat, ohne das Kampfgericht zu befragen, die Entscheidung fällt, dass die shot-clock runtergelaufen war. Und da ich in Berlin war, habe ich ganz genau gesehen, dass der Pfiff vor dem Ablauf der shot-clock kam. Genauso wie die Berlin-Fans, die das auch in schönen-dunk so gepostet haben.
    Ändern kann man es jetzt sowieso nicht mehr. Aber deswegen ein Spiel zu verlieren ist bitter.

  7. 7 # Reinhard April 25 2012 @ 6:06

    …. und am Ende ist diese Entscheidung Schuld, dass wir nicht in die POs kommen. Ja klar, dass Muli die halbe Saison vergeigt hat, hat ja keine Bedeutung.
    Ich glaube, es gab auch andere Spiele, die uns den Sieg geschenkt haben. Am Ende gleicht sich so was aus, wenn es überhaupt ungerecht war.

  8. 8 # MAG April 25 2012 @ 6:49

    Ich war leider nicht in Berlin, aber glaube Dir Timur – und für mich ist die Zurückweisung des Protestes nichts anderes als ein Fehler.

    Ich bin, wie schonmal selbst gesagt, selbst als Ref unterwegs! Und wenn ich so einen Pfiff !!!VOR!!! Ablauf der Shotclock nehme, dann lasse ich mich auch von meinen Kollegen nicht umstimmen…man kann sich gerne noch einmal kurz austauschen, aber die Position ist doch eindeutig:

    Shotclock noch nicht abgelaufen – Foul im Wurf – Absolut unstrittige Entscheidung.

    Warum sich Kollege Unger nachdem er schon in Richtung KG gelaufen ist um das Foul anzuzeigen sich noch einmal hat umstimmen lassen ist mir ein Rätsel.

    Dann können wir die 24-Sekunden-Uhr auch gleich abschaffen und diese Regel beerdigen…find ich schon nen Hammer, das hier nicht gessagt wird, JA die Shotclock war noch NICHT abgelaufen und JA, es war ein Foul.

    Und glaubt bloss nicht, das Unger die Uhr nicht im Auge gehabt hat – man hat als Ref besonders und gerade in diesen Situationen die Uhr IMMER im Blick…IMMER!

    So – das musste jetzt Mal raus.

  9. 9 # Harald April 25 2012 @ 8:29

    Natürlich hat man als Ref irgendwie immer die Uhr im Blick. Aber es ist doch unstrittig, dass man unter dem Korb stehend die schlechteste Position zur Uhr einnimmt. Deshalb lässt man sich in dem Fall eher vom Kollegen auf Höhe der Mittellinie überstimmen.
    Verstehe nicht, was es daran nicht zu verstehen gibt.
    Und das mit dem Signal ist auch so eine Sache… Da kann es auch immer mal Abweichungen zur Uhr geben. Ich habe das zB letztens in Gießen ganz klar beobachten können! Uhr auf 1 Sekunde, Signal ertönt. Der Wurf von Ovcina war da schon unterwegs. Aber Signal und Uhr haben ganz klar nicht gepasst. Deshalb ist nur die Uhr entscheidend und die hat eben der andere Ref besser im Blick.
    Ich sage nicht, dass da alles glatt gelaufen ist. Das war sicher bitter für die angreifende Mannschaft, in dem Fall halt die Skyliners. Aber ich kann aus Sicht der Refs die Handhabung verstehen und auch die Abwendung des Protests ist imho richtig.
    Was ist denn die Folge wenn der Protest stattgegeben wird? Spielwiederholung? Wer will denn sowas? Dann gibts jeden 2., 3. Spieltag ein Nachholspiel!
    Keine Frage, das war bitter. Fast genauso bitter wie für Würzburg Anfang der Saison. Aber da heißts einfach Mund abwischen und weitermachen! In beiden Fällen war die Abweisung des Protests richtig!
    Spiele sollen auf dem Feld und nicht am grünen Tisch entschieden werden!

  10. 10 # MAG April 25 2012 @ 9:37

    Natürlich weiter machen und diese Niederlage wird auch nicht die Saison entscheiden.

    Mit dem Unterschied zwischen Zeit und Signal soll es schon geben. Nur in diesem Fall war es wohl deutlicher als bei den ganzen anderen Fällen, die in der Vergangenheit vorgekommen sind.

    Es ist ja nun auch müßig, darüber zu streiten. :-)
    Um das Thema für mich abzuschließen will ich nochmal sagen, das wir (oder generell in der Liga) oft Protest einlegen / eigelegt wird…damit wird zum Glück sehr sparsam umgegangen. Wenn es aber dieses rechtlich konforme Mittel gibt, ja dann darf ich davon auch Gebrauch machen. Nicht mehr und nicht weniger haben die Skys in Berlin getan. ;-)

    Ich habe fertig. ;-)

  11. 11 # MAG April 25 2012 @ 9:38

    Wollte natürlich sagen NICHT oft…heidernei…was ein Wort doch ausmachen kann…;-)

  12. 12 # Harald April 25 2012 @ 10:01

    Klar kann und muss man Protest einlegen. Alleine um ein Zeichen zu setzen und „offiziell“ auch ein bisschen Druck abzulassen.
    Aber dass das nicht sehr aussichtsreich ist haben die Skyliners sicher selbst gewusst.
    Denn man kann es imho drehen und wenden wie man will: das ist einfach eine Tatsachenentscheidung, die von den Refs nach bestem Gewissen gefällt wurde. Menschen machen halt auch Fehler. Das bleibt nie aus!
    In der Abwicklung der Situation kann ich in der Sache aber kein falsches Verhalten der Beteiligten erkennen, deshalb liegt kein Regelverstoß vor und der Protest ist folgerichtig abzuweisen.

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