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Mi 04.04.12 15:32

Vom Forward zum reinen Center – Die Entwicklung des Tim Ohlbrecht

Über Taktik redet Muli Katzurin nie. Die Frage, ob er Bobby Brown am Samstag von Quantez Robertson in Sonderbewachung nehmen lassen wird, wollte er nicht beantworten. Oldenburg sei aber mehr als nur ihr Point-Guard, machte der Israeli klar. Über Justin Gray, sagte Katzurin, dass er sich zwar gut entwickelt, aber er keine Experimente zu diesem Zeitpunkt der Saison machen will. „Ich wäre der erste, der glücklich darüber ist, wenn Justin wieder spielt.“ Da es nicht viel über Taktik zu erfahren gab, sprachen wir bei der Pressekonferenz länger über die Entwicklung von Tim Ohlbrecht, von der Katzurin absolut angetan ist und sogar noch mehr von ihm erwartet.

Katzurin spricht in den höchsten Tönen von Ohlbrecht. Es gibt kaum einen Spieler, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa mit seiner Größe und der mit so einer Technik und Fähigkeiten ausgestattet ist. „Er hat alles“, sagt Katzurin. Als Katzurin nach Frankfurt kam, kannte er Ohlbrecht nur vom Hören-Sagen, dass er mit wenig Körperkontakt und weg vom Korb spiele und viele Probleme bei seinem alten Klub gehabt habe. Katzurin wollte ihm unvoreingenommen einen Neuanfang ermöglichen. Auch wenn es anfangs sehr schwer war.

„Er hat sich vor allem mental enorm entwickelt“, findet Katzurin. Als er nach Frankfurt kam, sei er mental sehr schwach gewesen. Das lag wohl vor allem an der wenigen Einsatzzeit in der Nationalmannschaft während der EM. Und auch Katzurin hat ihn nicht geschont. Er hat ihn ordentlich zusammengestaucht, wenn er nicht das tat was er von ihm verlangte. Seien es Stellungsfehler in der Defensive oder seine Würfe von Außen.

Katzurin will, dass er ganz nah zum Korb spielt. „Wir wollen, dass er von seiner Größe profitiert und seine gute Technik einsetzt. Er fühlt, dass wir ihm vertrauen und das gibt ihm eine Menge Selbstvertrauen.“ Das war auch gegen Ulm zu beobachten, als er zweimal gegen den wesentlich schwereren John Bryant zum Dunking zog. „Als Zeichen unseres Vertrauens lassen wir ihn auch starten“, erklärt Katzurin.

Katzurin ist überzeugt, dass Ohlbrecht schon bald den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen wird. Der Cheftrainer attestiert Ohlbrecht eine große Spielintelligenz und auch gute Passqualitäten. Das hat er unter anderem Spiel der Pro B gegen Berlin bewiesen, wo er sieben Assists verteilte. Ein wenig müsse er noch an Gewicht zulegen. Das gehe aber nur im Sommer.

Sportdirektor Kamil Novak ist von Ohlbrecht ebenfalls überzeugt: „Tim hat alles was ein moderner Basketballer seiner Größe braucht.“ Zumal die meisten vergessen, dass er erst 23 ist. „Die großen Jungs entwickeln sich meistens erst zu klasse Spielern wenn sie um die 30 sind.“

Tim Ohlbrecht hat sich in der Tat sehr gut entwickelt. Auch wenn es zu Beginn den Anschein gemacht hat, dass Katzurin ihn viel zu hart rannimmt und das angeknackste Selbstbewusstsein durch die Wuttiraden des Trainers noch weiter in Mitleidenschaft gezogen wird. Ohlbrecht beteuerte stets, dass er es eigentlich ganz gut findet hart rangenommen zu werden. Es waren wohl keine leere Worthülsen, denn Ohlbrecht findet sich in seiner Rolle als reiner Center ganz gut zu Recht. Vor allem im aufposten hat er sich enorm verbessert. Katzurin sagt, er hat „eine Menge“ mit Ohlbrecht gesprochen und auch einiges an Individualtraining in ihn investiert. Ganz besonders freut ihn, dass Ohlbrecht wie am heutigen Mittwoch – obwohl vormittags trainingsfrei war – mit seiner Freundin in die Halle gekommen ist und Würfe trainiert hat.

„Das zeigt, dass das Team gesund ist“, freut sich Katzurin. So auch über Johannes Herber, der trotz seines Cuts über dem rechten Auge am Freitag, schon am darauffolgenden Tag mit dem Team das Abschlusstraining bestritt und eine Pause nicht einmal zur Debatte stand.

Nach all den Lobeshymnen über Ohlbrecht, der bereits in der Saison 2005/2006 seine erste Profisaison bestritt, stellt sich nur die Frage, ob er auch in der nächsten Saison das blaue Dress der Skyliners tragen wird. Er hat schließlich nach einer Vertragsummodelung nur einen Kontrakt bis zum Ende dieser Saison.

In 16:33 Minuten erzielt Ohlbrecht durchschnittlich 5,8 Punkte und sammelt 3,8 Rebounds. Ohlbrecht zumindest wird nicht müde zu betonen, dass er sich in Frankfurt pudelwohl fühlt.

6 Responses

  1. 1 # bjoerni April 4 2012 @ 22:58

    es ist schon erstaunlich was für eine entwicklung tim gemacht hat.

    jetzt könnte man ihn wieder im kreise der nationalmannschaft sehen oder??????????

  2. 2 # Timur Tinç April 4 2012 @ 23:01

    Tim und Tibor Pleiß werden sich für die nächsten Jahre die Minuten auf der 5 teilen in der Nationalmannschaft.

  3. 3 # bjoerni April 5 2012 @ 2:17

    bist du dir da so sicher das sich tim und tibor die minuten teilen?????

  4. 4 # bjoerni April 5 2012 @ 2:26

    tim ein bisschen mehr an minuten bekommen ;)

  5. 5 # Wettertom April 5 2012 @ 8:01

    Ich hoffe auch ihn werden wir nächste Saison in FFM wieder sehen. Da ist noch mehr drin!

  6. 6 # MAG April 5 2012 @ 8:01

    Die (veränderte) Vertragsverlängerung kam zu einem sehr schwierigem Zeitpunkt als das Team zimelich tief unten drin steckte…nun, einige Monate später haben beide Seiten sehr viel dazugelernt und ich denke beide, Tim wie die FS wissen, was sie aneinander haben.

    Würde mich sehr freuen, wenn Tim bleibt!

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