Do 24.11.11 06:00
Klassenbuch zum Spiel gegen Cran Canaria
Die Niederlage gegen Cran Canaria war ein Rückschritt, wenn man die Auftritte gegen Banvit und den FC Bayern zum Vergleich nimmt. Mit dem immer wechselnden Kader kommt einfach keine Kontinuität in das Spiel der Skyliners. Das Leistungsgefälle war einfach zu groß
Gut dabei:
Jon Leuer: Bewies in der ersten Halbzeit, warum er von den Milwaukee Bucks gedraftet wurde. Erzielte bärenstarke 17 Punkte. Alles lief und sollte auf Anweisung von Muli Katzurin über ihn laufen. In der zweiten Halbzeit hatte sich Cran Canaria auf ihn eingestellt und er machte nur noch drei Punkte. Es war schwer für ihn sich noch Würfe rauszuarbeiten, da die Spanier ihn geschickt zustellten. Er kann auch nicht alles alleine machen. Sammelte außerdem noch acht Rebounds und zog insgesamt sieben Fouls. Ein guter Auftritt des US-Amerikaners, der Hoffnung auf mehr macht.
Ganz okay:
Jimmy McKinney: War im ersten Viertel überhaupt nicht zu sehen. Nahm nur einen Wurf, den er versiebte. Dann nahm er im zweiten und dritten Viertel Fahrt auf. Erzielte in den 20 Minuten 13 Punkte und brachte die Skyliners erstmals in Führung. Ihm fehlte jedoch die Unterstützung. Besonders im dritten Viertel. Da musste er auch noch den Ball nach vorne schleppen. Warf 4/10 aus dem Feld und 5/6 von der Freiwurflinie. Am Ende waren es 15 Punkte.
So lala:
Jermaero Davidson: War nicht ganz auf der Höhe. Der Anflug einer Erkältung hat sich bemerkbar gemacht. Spielte vielleicht auch nur deshalb 18:12 Minuten. War nicht so aggressiv wie sonst. Sammelte trotzdem acht Rebounds und sieben Punkte. Er muss aber noch mehr zum Korb ziehen. Er nimmt zu viele Fade-away-shots.
Michael Thompson: Den zuletzt guten Auftritten folgte ein Rückschritt. Der junge Amerikaner verteilte zwar vier Assists, holte sich drei Defensivrebounds und sechs Punkte, aber als Point-Guard muss er präsenter sein. Stand in Abwesenheit von Justin Gray dieses Mal „nur“ 29 Minuten auf dem Platz, weil er sich früh in Foultrouble brachte. Das brachte nicht nur ihn, sondern auch das Team aus dem Rhythmus. Er kassiert zu viele unnötige Fouls gegen sich.
Schwächelnd:
Johannes Herber: Nahm endlich mal wieder ein paar Würfe. Warf aber nur 1/6 aus dem Feld. Er ist derzeit nicht gut drauf. In zwei Situationen gab es zudem Missverständnisse mit Marius Nolte. Musste auch auf der 1 aushelfen. Das funktionierte aber nicht. Immerhin durfte er mal wieder 25 Minuten auf dem Parkett stehen. Zu Saisonbeginn war er stärker.
Marius Nolte: Wurde einmal ganz übel geblockt, da hätte er nicht zum Korb ziehen sollen, sondern nach draußen passen. Hatte drei Turnover und bekam dazu noch ein viel zu überzogenes technische Foul gegen sich gepfiffen. Das rundete den ungelungen Abend für den 31-Jährigen ab, der fünf Punkte und vier Rebounds sammelte.
Quantez Robertson: Man konnte seinen Augen kaum trauen, als Quantez Robertson im Fast-Break plötzlich den Ball aus der Hand verlor. Normalerweise eine seiner Spezialitäten dann mit einem Dunk abzuschließen. Schon nach wenigen Minuten war klar, das wird kein guter Abend für ihn. Ein völlig fahriger Auftritt des 26-Jährigen. Hatte noch zwei weitere Turnover und foulte sich am Ende raus. Es bleibt dabei: Tez ist nicht der Alte. Ihm fehlt der Spaß am Spiel, aber vor allem die nötige Konzentration.
Haben auch mitgewirkt: Danilo Barthel, Fabian Franke und Falko Theilig.
Michael Thompson hatte massive Probleme, den Ball in 8 Sekunden über die Linie zu bringen. Er hat sich selbst und seine Mitspieler so immer und immer wieder in schwierige Situationen gebracht weil riskante/ungenaue Pässe gespielt wurden und/oder jemand ganz ungeschickt an der Aus- oder Mittelline stand. Dagegen hat er es nicht ein einziges mal geschafft, aus dem gedoppelt werden heraus eine Anspielstation zu finden, die daraus leichte Punkte gemacht hat. Nur wenn wir ganz ohne PG gespielt haben, sah es einigermaßen nach organisiertem Spielaufbau aus. Schade, dass es beim Boxscore auf der Eurocupseite kein +/- ausgewiesen wird – das dürft bei ihm verheerend sein. Er war imho deutlich der schwächste Spieler.
Anstelle von Bayern München würde ich mir ernsthaft Gedanken macher, dass Thompson ausgerechnet gegen die akzeptabel gespielt hat. Ich befürchte, die Teams im Abstiegskampf haben bessere PGs als Steffen Hamann.
Jetzt wo du es sagst, stimmt das natürlich. Ich saß direkt hinter dem Korb und hätte das bestimmt besser gesehen wenn ich wie sonst oben in der Mitte gesessen hätte. Er hatte tatsächlich große Probleme den Ball in die andere Hälfte zu tragen.