So 16.01.11 18:18
Auf dem Zahnfleisch
Das Heimspiel gegen Ulm brachte für die Skyliners einige positive Erfahrungen mit: 74:67 (38:43)-Sieg, gleichzeitig der elfte Heimerfolg in Folge, dazu das alles in allem gelungene Debüt von Chris Moss. Allzu rosarot wirkten die Mienen nach dem Erfolg dagegen nicht. Zu offensichtlich war, dass der Tank vieler Spieler leer war.
„Ich kann kaum reden, ich krieg kaum Luft“, sagte der ausgepumpte Marius Nolte nach der Schlusssirene. Spuren der seit Oktober hochgehaltenen Belastung offenbarten auch seine Mitspieler. DaShaun Wood und Roger Powell gingen die letzten Meter wie auf Eier Richtung Kabine, beide hatten ihre Knie dick mit Eisbeuteln umpackt.
Wie sehr die Hessen – aber auch die Ulmer – auf dem Zahnfleisch gingen, war auch im Spiel ersichtlich. Zahlreiche Fehlpässe prägten eine Begegnung, in der sich beide Mannschaften in den ersten drei Vierteln noch gegenseitig defensiv geschont hatten. „Das waren wirklich ungewöhnliche viele Fehlpässe“, sagte Kamil Novak. Der Sportdirektor verwies auf ein „nervöses Spiel, die gesamten 40 Minuten“.
Trainer Gordon Herbert vermied allzu harte Kritik in Sachen fehlender Intensität oder der lange eindimensional wirkenden Spielweise der Skyliners. Als fast einzigen offensiven Hebel vertrauten die Skyliners auf DaShaun Wood und dessen Durchbrüche zum Korb. Ein Aufposten von Nolte oder Chris Moss (mehr zu seinem Debüt am Montag in der FR) versuchten die Hessen meist gar nicht.
Fern vom Inside-Spiel dominierten stattdessen gefühlte drei Dutzend Distanzwürfe. Die Taktik, die die Skyliners schon die ganze Saison über verfolgen, ging gegen Ulm auf. Dennoch entwickelte sich ein enges Spiel – auch weil Ulm neben seiner Präsenz unter den Körben und einem sehr gut aufgelegten Robin Benzing das Fast-Break-Spiel der Skyliners konsequent unterband.
Am Ende konnte sich die Skyliners erneut bei Wood bedanken: Dem Aufbauspieler gelang zwar längst nicht alles, dennoch war er der Dreh- und Angelpunkt. Seine Werte belegen das: Saison-Bestwerte in Assists (12), Steals (5), aber auch Turnovers (7).
Abschließend eine Frage in die Runde: Wie sehen die Basketballer unter euch eigentlich den, letztlich entscheidenden Dreier von Jimmy McKinney zum 72:67? Fern vom „Wer trifft, hat Recht!“ – das kann doch eigentlich nicht die Wunsch-Option sein, beim Stand von +2, Ballbesitz und noch 16 Sekunden auf der Uhr einen Dreier zu nehmen, oder?
Sportdirektor Kamil Novak hat auf meine Nachfrage ausweichend geantwort. „So ein Dreier“, sagte Novak, „ist typisch für Jimmy und seine Arbeitsbeschreibung.“
Wie seht ihr es?
Er stand frei – und mehrere Skyliners waren in sehr aussichtsreichen Reboundpositionen und waren direkt davor beim Rebound den Ulmern überlegen. Außerdem gab es in dieser Phase durch die intensive Verteidigung der Ulmer gepart mit der äußerst großzügigen Linie der Schiedsrichter nicht so viele freie Würfe gegeben. Natürlich wirft er.
Das letzte Viertel war ohnehin unglaublich. Beide Mannschaften wie beschrieben liefen auf dem Zahnfleisch und die 3er der Skyliners fielen einfach nicht durch die Reusen.
Ich denke man versuchte das Glück aus der Distanz wegen der körperlichen Überlegenheit der Ulmer. Wie immer wer trifft hat Recht ;-)
Er musste es probieren. Vorher ging das um die Zone passen ein paar Mal schief und endete in Turnovers.TOs, die unter anderem durch einen Monsterblock wieder bereinigt wurden.
Jimmy darf das!
Nein, aso Spaß beiseite…es wurde hier ja schon gesagt, das er den Schuss nehmen musste. Unter dem Ulmer Korb stand das Monstrum Bryant.
Von daher ging sein Schuss in Ordnung und „zum Glück“ war er drin.
Wer trifft hat Recht…*3 Euro*…;-)
jetzt ist erstmal der allstar-break und da kann man die akkus aufladen
In der Videozusammenfassung der Skyliners (http://www.youtube.com/watch?v=NyDqIJSi5HA) kann man sehen, dass bei besagter Situation (McKinney Dreier) nur noch 3 Sekunden auf der 24-Sekunden-Uhr waren. Von daher denke ich, dass sich die Frage nun erübrigen sollte ;-)