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So 12.10.08 13:32

Ärgerliche Niederlage

Kamil Novak wirkte geschockt. „Wir haben es nicht anders verdient“, moserte der Sportdirektor der Skyliners nach der gestrigen 63:66 (35:28) Niederlage in Ulm. Murat Didin nutzte die Finger, um die Fehler aufzuzählen. Und Konrad Wysocki verpasste fast den Bus.

Wysocki war gestern einer der wenigen Skyliners, die sich ansatzweise als Gewinner fühlen durften. Er hatte mehr als 30 Minuten „gut gespielt“ wie Didin befand – und sich dabei mit seiner von Didin gewünschten Interpretation der Spielweise der Dreierposition ansatzweise anfreunden können. Statt in die Zone zu ziehen, blieb Wysocki an der Dreierlinie, wartete auf offene Würfe – und traf. Zwölf seiner 14 Punkte erzielte der letztjährige beste deutsche Rebounder der BBL aus der Ferne. „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mal acht Dreier genommen habe – aber daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen“, sagte Wysocki.

Der „Energizer“ war damit nicht nur der beste Fernschütze der Skyliners, er war auch einer der wenigen Trümpfe, die stachen. Die zweite Pleite in der jungen Saison schmerzte die Verantwortlichen. Gegen die nun weiter unbesiegten Ulmer (8:0 Punkte) wäre deutlich mehr drin gewesen. „Wir haben uns selbst geschlagen“ ärgerte sich Sportdirektor Kamil Novak. Mehr als die Hälfte des Spiels hatten die Skyliners geführt. Nach verschlafenen Anfangsminuten (0:6, 3. Minute) ging sie dank hoher Trefferquote (56 Prozent) mit einer 35:28-Führung in die Pause. Zufriedenheit kam dennoch nicht auf, denn die Skyliners hatten den Schwaben viele zweite und dritte Wurfchancen gegeben. Zwölf offensive Rebounds für Ulm zählte die offizielle Statistik zur Halbzeit. Trainer Didin hatte noch ein paar mehr gesehen und sprach von einem „Negativ-Weltrekord.“ Im zweiten Abschnitt konnten die Skyliners dieses Manko ansatzweise abstellen. Dafür schlichen sich nun zahlreiche Ballverluste (10 in der zweiten Halbzeit, 14 insgesamt) und Abschlussschwäche – speziell von der Freiwurflinie (6/13) – ein. „Wir haben einfach viel zu viele Fehler gemacht“, schimpfte Didin und begann zu zählen. „1. Rebounds, 2. Turnover, 3. Freiwürfe – so kann man nicht gewinnen.“ Auf Nachfrage was mit Evtimov los sei (5 Turnovers) kritisierte Didin dessen physische Defizite, speziell in der Laufarbeit.

Ein kurzes Lob hatte der Trainer einzig für Wysocki übrig. „Konrad hat gut gespielt.“ Der 26-Jährige bekam davon wenig mit. Einerseits wurmte ihn die Niederlage. Andererseits hatte seine dritte Halbzeit begonnen. Mit Sprechchören feierten die Ulmer Fans ihren Ex-Spieler, der zwischen Autogramme schreiben und Interviewanfragen ein wenig das Zeitgefühl verlor – und fast den Bus verpasste.

Morgen gibts ein längeres Interview mit Konrad Wysocki

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