Fr 03.10.08 15:03
Ein fast perfekter Abend – 65:55 Sieg gegen Bremerhaven
Murat Didin hat sie genossen. Jene ersten 30 Minuten, die die Skyliners gestern in der Ballsporthalle boten. Mit einer fast perfekten Verteidungsarbeit und lange nicht mehr gesehenen Passstafetten im Angriff demonierten die Skyliners ihren Angstgegner aus Bremerhaven und gewannen klar mit 65:55.
Schlüssel zum Erfolg war dabei eine taktische und personelle Umstellung: Didin hatte den zuletzt verletzten Aufbauspieler Adam Emmenecker neben Pascal Roller aufgeboten und dafür zunächst auf die formschwachen Derrick Allen und Konrad Wysocki verzichtet. Das taktische Rezept ging auf: Die gefürchtete lange Garde der Eisbären um Power Forward Marcus Slaughter hing völlig in der Luft, weil die Skyliners – allen voran Emmenecker, Roller und Keith Simmons – auf den Passwegen standen und extremen Druck ausübten.
Nur sechs Punkte gelangen den hilflosen Eisbären im gesamten dritten Viertel, dass die Skyliners dazu nutzen, sich vorentscheidend auf 52:29 (25. Minute) abzusetzen. „Wir wollten sie mit unserer Taktik überraschen. Und das ist uns gelungen“, bilanzierte Sportdirektor Kamil Novak umso zufriedener, weil die Personalie Emmenecker auch im eigenen Angriff stach. Mit Laufarbeit und Passbereitschaft stellte sich der 22-Jährige komplett in den Dienst der Mannschaft und zeigte gleich bei seinem Debüt in der BBL, wie wichtig er für die Skyliners werden kann. „Ich habe Spaß gehabt“, sagte Emmenecker und verdrehte dann kurz die Augen, weil ihm der überwundene Bänderriss im Knöchel „ein wenig“ schmerzte.
Das leichte Ziehen in Emmeneckers Fuß dürfte nicht die einzige Nachwehe der Begegnung bleiben. Konrad Wysocki, von Didin lange auf der Bank verschmäht und mit nur sechs Minuten Spielzeit bedacht, wirkte nach der Schlusssirene angesäuert. Ein Interview mit Sportdigital-TV ließ der frustrierte Nationalspieler platzen, was wiederum Didin kritisierte.
Soviel ist klar: Zwischen den beiden „emotionalen Typen“ besteht bis zum nächsten Spiel – ausgerechnet in Wysockis alter Wirkungsstätte Ulm (11. Oktober) dringender Redebedarf.
