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Di 08.06.10 11:14

Herbert ist angeschlagen

Die Bilanz von Gordon Herbert kann sich sehen lassen: 10 Siege holten die Skyliners nach dem Trainerwechsel aus den bisherigen 14 Spielen – und das in der Crunchtime der Saison gegen Mannschaften wie Alba Berlin, Bamberg und Göttingen. Zufriedenheit strahlt Herbert dabei nachher selten aus. „Wir können besser Basketball spielen“, ist ein Satz, den der introvertierte Kanadier selbst nach Erfolgen häufiger fallen lässt und dabei meist grimmig dreinschaut. Fern von den eigenen Ansprüchen hat das auch mit gesundheitlichen Problemen zu tun. „Gordie“ hat Rücken – und je länger die Playoffs dauern, desto stärker werden die Schmerzen an der vor anderthalb Jahren operierten Bandscheibe.

„Ich kann nicht sitzen“, musste er in Bamberg einräumen, als sein Trainerkollege Chris Fleming vor der an Stehtischen abgehaltenen Pressekonferenz auf sich warten ließ und man dem Frankfurter einen Stuhl anbot. Nach einer kurzen Analyse, in der er seine Mannschaft für ihren Einsatz lobte, verließ Herbert stolpernd das Podest, seine Bewegungen wirkten eingeschränkt.

Herbert räumt ein: „Ich bin nicht bei 100 Prozent.“ Gerade die Halbfinalserie gegen Bremerhaven beschrieb er als verschärfenden Faktor. Innerhalb von zehn Tagen hatte er mehrfach die mehr als 500 Kilometer weite Tour im Bus absolvieren müssen. „Für den Rücken war das nicht gut. Ich bekomme Probleme, wenn ich länger stehen oder sitzen muss“, sagte der zweifache Vater. Lange Autofahrten hatten Herberts Rückenprobleme schon einmal eskalieren lassen. Nach seiner Bandscheibenoperation im Frühjahr 2009 begann er im Herbst wieder zu arbeiten. Der 51-Jährige übernahm den finnischen Klub Espoo Honka. Trotz des Pokalsiegs beendete Herbert im Frühjahr 2010 sein Engagement – der Rücken setzte ihm zu.

Einen vorzeitigen Rücktritt von seinem bei den Skyliners noch bis 2011 gültigen Vertrags schließt Herbert aber klar aus. „So schlimm ist es nicht. Außerdem habe ich hier perfekte Bedingungen.“ Während er bei seinem Teilzeit-Comeback in Finnland regelmäßig drei Stunden im Auto verbringen musste – was Herbert nachträglich als „großen Fehler“ bezeichnet -, trennen Wohnung und Trainingszentrum in Frankfurt nur wenige Meter. Zudem nutzt er regelmäßig ein neben der Skyliners-Geschäftsstelle gelegenes Hallenbad für seine Reha.

Mit den schmerzhaften Busreisen ist es zudem bald vorbei. Maximal zweimal müssen die Skyliners noch nach Bamberg reisen. Mit einem Sieg im zweiten Spiel in der Frankfurter Ballsporthalle (Mittwoch, 19.20 Uhr, live auf Sport 1) könnte die Mannschaft ihrem beliebten Trainer womöglich eine weitere Reise ersparen.

4 Responses

  1. 1 # JJ Juni 8 2010 @ 19:59

    besser „Rücken“ an der Trainer- statt an der Spielerfront. Die denkbar schönste Reha aber ist die Sektdusche, oder nicht?

  2. 2 # Reno Juni 9 2010 @ 8:50

    Jo, und am bequemsten sitz es sich sowieso auf dem BBL-Thron ;)

  3. 3 # Rivenianer Juni 9 2010 @ 9:01

    Solange Ihm die Schmerzmittel nicht das Gehirn vernebeln…. (sind alle Spieler fit?)

    Gute Besserung Gordie!

  4. 4 # Frankie Juni 9 2010 @ 15:03

    Tolle Beiträge…….“Rücken“ ist nicht zum lachen, vor allem dann nicht, wenn man operiert wurde, und immer noch Probleme hat! An alle Bandscheiben-Geplagten daher der Tipp: Mehrere Ärzte aufsuchen, vorher gut überlegen und beraten lassen, ob mit gezielter Gymnastik und Entlastung eine OP umgangen werden kann. Im Krankenhaus wird bekanntlich schnell operiert, wenn der Rubel rollen kann…..Mein Knie kann ein Lied davon singen, gut dass bei mir alles okay ist!

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