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Mo 21.12.09 06:20

Pflichtaufgabe erfüllt

Murat Didin hatte es eilig. Geschäftsleuten aus der Türkei warteten auf den Trainer des Basketball-Bundesligisten Skyliners Frankfurt. Die Pressekonferenz nach dem 78:67 (31:30) Pflichtsieg gegen Abstiegskandidaten Paderborn erledigte Netzwerker Didin daher im Schnelldurchgang. Während der 54-Jährige sich über das „Weihnachtsgeschenk für die Fans“ freute, hatte Marius Nolte alle Hände voll zu tun. Mit Sprechchören wurde der Skyliners-Center noch 15 Minuten nach Spielende in der Ballsporthalle gefeiert – von Paderborner Anhängern.

Acht Jahre lang hatte der 2,06 Meter Hüne in Ostwestfalen gespielt, war Kapitän und Publikumsliebling. Gegen seinen Ex-Verein zeigte Nolte seine bisher beste Leistung im Trikot der Skyliners. „Ich habe versucht das Spiel ganz normal anzugehen. So wie es gelaufen ist, hat mich das natürlich gefreut“, erklärte Nolte nachher, während Paderborner Fans immer wieder seinen Namen riefen.
Dass Nolte überhaupt in Sachen Punkte (12)und Einsatzminuten (22) persönliche Saisonbestwerte erreichen konnte, lag am schwachen Auftritt seiner Ex-Mannschaft – und an Problemen seiner aktuellen Nebenleute. Start-Center Greg Jenkins musste nach drei Fouls in sechs Minuten früh auf die Bank. Noltes Stunde kam erst ab dem zweiten Viertel – und als vierte Wahl unter den Langen der Hessen. Zuvor hatten sowohl Seth Doliboa als auch Derrick Allen Unsicherheiten im Abschluss offenbart. Doliboa fand in der zweiten Hälfte zurück ins Spiel. Mit 15 Punkten und 7 Rebounds untermauerte der Power Forward seine Klasse. Die war auch schon Alba Berlin aufgefallen. Die Skyliners haben eine entsprechende Anfrage von Alba im September auf einen vorzeitigen Wechsel des US-Amerikaners aus seinem laufenden Einjahresvertrag allerdings abgelehnt.

Neben dem gut aufgelegten Nolte reichte den Skyliners ein überragender Aubrey Reese. Der US-Aufbauspieler half ihnen im Alleingang über eine Schwächeperiode im zweiten Viertel hinweg. Zuvor hatten die Skyliners eine 14:2 Führung nach drei Minuten gegen vollkommen überforderte Gäste aus der Hand gegeben. Aber auch Reese (14 Punkte, 8 Assists) konnte nicht verhindern, dass die Skyliners kurz in Rückstand gerieten (26:27, 18.). Das änderte sich erst nach der Halbzeit. Nach einer überlangen Pause samt deftiger Ansage von Didin kamen die Skyliners verspätet in die Halle, setzten dann aber umso schneller die Weichen auf Sieg. Per 26:6-Lauf zogen sie auf 63:43 davon und sicherten so den Erfolg.