Di 08.02.22 16:56
Abstiegsduell gegen Oldenburg
Wer vor dieser Saison gesagt hätte, dass die Skyliners am Mittwoch als Tabellenfünfzehnter gegen Oldenburg als Tabellenachtzehnter antreten würden, der wäre wohl schallend ausgelacht worden. Nicht unbedingt, weil die Skyliners weiter oben in der Tabelle erwartet wurden, sondern weil die Niedersachsen die mit Abstand größte Enttäuschung der vergangenen Jahre in der BBL sind.
Jeder, aber auch wirklich jeder, hat Oldenburg wie all den Jahren zuvor in den Playoffs erwartet. Vom Talent her im Team sind sie eigentlich auch ein Anwärter für die Top Acht, aber das können sie in diesem Jahr genauso vergessen wie die Skyliners.
Die Verpflichtung von Ingo Freyer als Trainer hat jedoch die Fesseln etwas gelöst. Nach dem klaren Sieg gegen Heidelberg waren die Oldenburger am Montag bis 30 Sekunden vor Schluss gegen Ulm eigentlich in der Partie drin und hätten sie auch gewinnen können. Einzig die schlechte Quote von der Dreierlinie verhinderte einen Erfolg. Die Skyliners müssen hoffen, dass sie diese Quote „konservieren“ und erst im nächsten Spiel wieder anfangen hochprozentig zu treffen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Rickey Paulding, Michael Michalak, Martin Heidegger und Bennet Hundt kombininiert wieder nur einen von 18 Dreiern treffen.
Für die Skyliners kann es nur darum gehen, dass Tempo der Baskets zu stoppen, ihre Schützen so gut es geht aus dem Spiel zu nehmen. Das wird schwierig genug. In Ulm haben zudem Martin Breunig und Tai Odiase unter den Brettern ganz ordentlich gespielt. Die Hessen brauchen von allen Spielern einen Beitrag, um dieses Spiel zu gewinnen. Rasheed Moore, Tez Robertson, Brancou Badio und Len Schoormann müssen sich steigern.
Ein Vorteil könnte sein, dass die Skyliners einen Tag mehr Pause hatten. Auch die 1500 Fans, die wieder dabei sein dürften, müssen ihren Teil dazu beitragen, dass die Frankfurter Basketball das Spiel als Sieger vom Platz verlassen, um sich wieder Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Denn selbst Würzburg fängt an wieder Spiele zu gewinnen. Gegen die nächsten Gegner: FC Bayern und Alba Berlin, dürften die Skyliners keine Chance haben. Umso wichtiger sind zwei Punkte gegen Oldenburg.
Diesmal habe ich im Gegensatz zum Ludwigsburg-Spiel ein schlechtes Gefühl. Aber vielleicht trügt es mich ja genauso wie am Sonntag.
Auch wenn Oldenburg in Aufwind ist, ist das Spiel ein must win. Tez, Sheed, Len und Brancou werden hoffentlich performen.
@Skyhigh: Naja, das kommt auf die Sichtweise an. Normalerweise ist ein Spiel gegen den Letzten ein „must-win“. Aber OLD ist nicht mal im Ansatz ein „normaler“ Tabellenletzter. Und ich fürchte, durch den Trainerwechsel sind dort ein paar Kräfte freigesetzt worden. Aber egal, man braucht schlicht noch 6-7 Siege und da ist die Chance (und der Druck) heute Abend höher als in den nächsten beiden Spielen…
Die Skyliners tun sich gegen Oldenburg verdammt schwer. Irgendwie glaube ich heute nicht an einen Sieg. Oldenburg ist in allen Belangen besser.
Oldenburg spielt Basketball. Die Skyliners kämpfen Basketball. Und die Skyliners lassen Oldenburg spielen. Keine Stopps, keine transition defense. Im Wettschießen werden sie den Kürzeren ziehen.
Ich finde es erstaunlich, dass man wirklich schon zur HZ 61 !!! Punkte zugelassen hat und in der Defense komplett überfordert ist. Selbst wenn vorne nix fällt, hinten ist das zu wenig. WoW, das hätte ich nach 20 Minuten so nicht erwartet….
Frankfurt steigt ab! Heute desolat und chancenlos. Man sollte überlegen, ob man sich langsam um eine Wildcard bewirbt. Ich bin nur noch enttäuscht. Vielleicht muss eine Veränderung her um den Klassenerhalt zu schaffen. Ocampo ist anscheinend der Falsche hierfür. Herr Wöbke bitte übernehmen sie und reagieren auf die Misere.
https://www.fr.de/sport/skyliners-wachen-zu-spaet-auf-91331096.html
Der FR-Artikel zum Spiel.
@Tez: Ganz chancenlos waren sie nicht wenn man sieht, dass Cherry auf 106:108 hätte verkürzen können. Aber wer sich auf das run and gun so schlecht einstellt, kann in der Regel nicht gewinnen. Und zu viele Spieler performen einfach nicht: Moore, Tez, Badio.
OLD hat unglaublich viel Intensität gehabt, das zeigt sich an der Foulbelastung. In einer möglichen OT hätten sie Probleme bekommen. Dass Frankfurt aber 110 Punkte zuhause zulässt ( nur 800 Zuschauer in so einem wichtigen Spiel spricht Bände! ) ist enttäuschend. Und dass man schon wieder 3 angeschlagene Spieler hat….was soll man noch schreiben dazu….OLD wird unten rauskommen, das steht fest!
Oldenburg wird ganz sicher da unten rauskommen. Wenn Heidegger, Pressey, Michalak und Co. so wirbeln, werden nicht viele Teams sie stoppen können. Ingo Freyer hat jetzt ähnliche Spieler wie damals in Hagen um David Bell und Co. Das hat schon Spaß gemacht zuzuschauen damals. Auch gestern haben die Oldenburger unfassbare Spielfreude gezeigt.
Bei den Skyliners fehlt mir einfach so dieses smoothe, diese Leichtigkeit. Das große Problem ist, dass sie eigentlich nur einen echten Point Guard haben. Brancou Badio wird zwar immer als PG eingesetzt wenn Will Cherry draußen sitzt, aber der Senegalese ist einfach kein Spielmacher. Das sieht man einfach in fast jeder Angriffssequenz.
Lukas Wank scheint endlich auf Touren zu kommen. Er hat zwei Spiele am Stück gute Leistungen gezeigt. Nicht nur, weil er punktet, sondern auch defensiv einer der besseren Guards ist. Da fallen Badio, Len Schoormann ganz klar ab. Auch Tez Robertson ist nicht mehr so agil, wie er es einst war. Es wirkt schwerfälliger als früher.
Gehemmt durch seine Rückenprobleme, die er übrigens schon seit letzter Saison rumschleppt, ist offenbar Rasheed Moore. Während er vergangene Saison noch einer der konstantesten Spieler war, ist er einfach nur noch unsichtbar. Dabei brauchen die Skyliners auch von der Position 4 mehr Output. Ohne Lorenz Brenneke fehlt da Ersatz. Ich fand gut, dass Ocampo gestern Matt Haarms und Jamel McLean mal gleichzeitig gebracht hat. Das könnte man vielleicht sogar öfter machen.
Da die Partie gegen die Bayern wegen Corona-Fällen der Münchener wohl ausfällt, werden die Skyliners ein paar Tage mehr Pause haben, um sich auf Alba Berlin vorzubereiten. Dass die Siegchancen sehr niedrig sind, sollte niemanden verwundern.
Entscheidend wird dann nach der Länderspielpause sein. Direkt das erste Spiel am 6. März in Heidelberg werden die Skyliners gewinnen müssen, um nicht völlig den Faden zu verlieren. „Es ist schade, dass wir nur 15. sind. Mit der Truppe macht es einfach Spaß“, sagte gestern Lukas Wank.
In der Teamkonstellation sind die Skyliners auch gar nicht so schlecht, wie gerade das Spiel gegen Ludwigsburg gezeigt hat. Aber solange sie nicht konstant 40 Minuten Leistungen bringen, zu viele Leistungsträger nicht liefern, wird es nach jeder Niederlage schwieriger.
Den Graben haben sich die Skyliners durch ihre Personalpolitik zu Beginn selbst geschaufelt. Es muss sich immer noch eingrooven. Kein Vergleich zu den Oldenburgern, die seit Saisonbeginn zusammen sind und einfach nur jemanden brauchten, der die Fesseln löst. Die Skyliners werden sich hingegen jeden Sieg erkämpfen und vor allem defensiv die Zügel anziehen müssen. Highscoring-Games werden sie nur in absoluten Ausnahmefällen für sich entscheiden können.
Wichtig wird ebenfalls sein, die eigene Fehlerquote zu reduzieren. Die vielen Turnover ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison. Und zwar wirklich dumme Ballverluste: Der Ball flutscht aus den Fingern, jemand steht im Aus, es werden Bodenpässe aus 1m Entfernung gespielt.
Es gibt viel zu tun. Alleine auf das Talent, was die Mannschaft mit Will Cherry und Jamel McLean zweifelsohne dazubekommen hat, dürfen sich die Skyliners nicht verlassen.
„Die Skyliners kämpfen Basketball“ fasst es m. E. ganz gut zusammen. In der Offensive erkämpft man sich jeden einzelnen Punkt und kassiert dann am anderen Ende viel zu einfache Körbe. Von der einst berüchtigten Frankfurter Defense ist leider so gut wie nichts mehr übrig. Gestern gab es eine Situation, in der der Weg zum Frankfurter Korb meterweit offen stand. Das hatte den Oldenburger Spieler so überrascht, dass er sich gar nicht entscheiden konnte, ob er den freien Wurf nehmen oder zum Korb ziehen sollte…
Weiß man eigentlich, wie es um Badio steht? Sein Aufprall aufs Parkett war unüberhörbar. Danach machte er einen leichtbenommenen Eindruck und hat ja auch nicht mehr gespielt.
Und der Spielticker auf der Homepage hat was von Comedy, aber nicht von Entertainment. Da spricht man von einem zarten Pflänzchen Defense, welches fast am gedeihen war. Aua Freunde, wir sind doch nicht bei TV TOTAL, oder?
@Rookie: Badio ist soweit fit. Am Kopf ist nichts schlimmeres passiert und er wäre einsatzbereit für die Partie in München.
Sie findet – stand heute – statt.