skyliners.frblog.de

Mo 14.12.09 11:49

Ohne Einsatz geht es nicht

Es gibt Niederlagen, die kann Murat Didin verkraften. Manchmal ist der Trainer des Basketball-Bundesligisten Skyliners Frankfurt mit ein wenig Abstand gar zu lockeren Sprüchen aufgelegt. Nach der 78:90 (36:45) Niederlage in Göttingen war das nicht der Fall.

Der Abstand einer Nacht oder der Gedanke, dass der Gegner aus Niedersachsen mit nun sechs Siegen in Folgen gewiss wieder zu den Playoff-Kandidaten zählt, halfen Didin nicht. Seine Mannschaft hat ihn am Samstag Abend tief enttäuscht: Faktoren wie Einsatz, Einstellung und Wille – allesamt charakterliche Mittel, die die Skyliners in dieser Saison häufig gezeigt hatten, fehlten in Göttingen. „Stillstand – in allen Bereichen“ kritisierte der Trainer und wirft seiner Mannschaft vor „soft gespielt“ zu haben. Auf Einzelkritiken verzichtet der angesäuerte Didin. Einfache Begründung: „Von Göttingen war uns jeder Spieler am Samstag Abend überlegen.“

Begonnen hatte die Demontage schon im ersten Viertel. Der Plan der Skyliners mit drei eigenen Aufbauspieler (Reese, Roller, Robertson) für mehr Spielkontrolle zu sorgen, geriet frühzeitig ins Wanken. Denn die Skyliners nutzten ihre Möglichkeiten nicht: Vier einfache Korbleger vergaben sie. „Wir haben uns so selbst in Schwierigkeiten gebracht“, monierte Sportdirektor Kamil Novak. Weil auf der Gegenseite Göttingen nach Belieben traf, lagen die Skyliners nach den ersten zehn Minuten mit 14:29 zurück. „Es kann nicht sein, das wir da fast 30 Punkte zulassen. Das erste Viertel war schon die Vorentscheidung“, sagte Novak. Dass die Skyliners im Verlauf des Spiels den Abstand auf acht Punkte verkürzen konnten (67:75, 35.) habe nicht die wirklichen Kräfteverhältnisse widergespiegelt.

Für die bittere Erkenntnis sorgte ein katastrophales Reboundverhalten der Skyliners. Göttingen beherrschte die Bretter, kam immer wieder zu zweiten und dritten Wurfchancen. 50 Punkte erzielten die Südniedersachsen in der Zone. „Das darf nicht passieren“, zürnte Didin. Natürlich kritisiert er damit Center Greg Jenkins und Power Forwards Derrick Allen und Seth Doliboa, die Göttingens Chris Oliver (23 Punkte, 13 Rebounds) nicht in den Griff bekamen. Novak erweitert das: Der Sportdirektor verweist auf die drei Offensivrebounds für Göttingens John Little. Das ein 1,82 Meter großer Spieler solche Bälle bekomme, zeuge auch davon, dass das die Mannschaft generell beim Ausblocken große Fehler gemacht habe. „Es geht nur über Einsatz und Kampfgeist. Das muss stimmen. Jeden Tag“, mahnte Didin. Für die Skyliners wiegte der Ärger um die Reboundschwäche so größer, weil sie erstmals ansatzweise mit der Göttinger Spielweise – hohem Tempo, Hektik und aggressive Verteidigung – zurecht kamen. Statt Rekordwerte von 27 Ballverlusten wie in der vergangenen Saison, kamen sie auf nur zwölf Turnovers.

Schreibe einen Kommentar

Die mit * gekennzeichneten Felder, sind Pflichtfelder.

Um Spam zu vermeiden, füllen Sie bitte das Captchafeld aus. * Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.