Di 14.12.21 14:27
Jetzt fällt auch noch Cherry aus
Pünktlich vor drei wichtigen Spielen, die Partie am Mittwoch in Ludwigsburg klammere ich aus, hat sich ausgerechnet Point Guard Will Cherry verletzt und fehlt wahrscheinlich drei Wochen mit einem Muskelfaserriss. Morgen fehlen außerdem weiter Brancou Badio, Donovan Donaldson und auch Jamel McLean, der vor drei! Wochen verpflichtet wurde. Die Transfers und Trainingssteuerung werfen in dieser Saison einmal mehr viele Fragen auf.
Was machen die Skyliners nur im Training, dass sich ständig Spieler verletzen? Angefangen mit Bruno Vrcic, Len Schoorman und Brooks DeBischopp. Jetzt sind es hintereinander zwei Muskelfaserrisse (Cherry und Badio) sowie die Leistenprobleme von Donaldson. Das kann man einfach nicht nur unter der Kategorie Pech abtun zumal es in der Vorbereitung ja auch weitere kleinere Wehwehchen und Ausfälle gab. Pech war tatsächlich die Verletzung von Tez Robertson im Spiel in Bonn.
Dann holt man Jamel McLean, der aber einfach nicht auf die Beine kommt. Schon in der Preseason sind die Skyliners ja mit der Verpflichtung von Reggie Hearn kräftig auf die Nase gefallen. In dem Wissen, dass er Sprunggelenkprobleme hat, wurde er trotzdem geholt und nach einem Testspiel gegen Heidelberg konnte er nicht mehr weitermachen. Die Nachverpflichtung – Brancou Badio – kostete dann schon eine von vier Nachverpflichtungslizenzen. Bei Cherry dauert der Medizincheck so lange, dass er ein Spiel verpasste. McLean, der auch verletzt geholt wurde, steht laut Skyliners-PM immerhin wieder im Mannschaftstraining.
Nachhaltige Transferpolitik sieht anders aus. Der Ausfall von Cherry könnte gerade in Hinblick auf die Partien gegen den MBC, Chemnitz, Heidelberg und das Auswärtsspiel in Gießen fatale Folgen haben. Die Skyliners waren gerade dabei sich so langsam aufzurappeln. Jetzt werden sie brutal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Bleibt für die Hessen nur zu hoffen, dass Badio und McLean in der entscheidenden Phase spielen können.
Comedy auf einem anderen Level! Da die Skyliners mitlesen: Wird Zeit für einen Podcast mit dem Athletic Coach….oder wer auch immer sich mit dieser Marterie auseinander setzt. So etwas ist eigentlich gar nicht mehr in WORTE zu fassen…
Wenn wir uns die Ausgangssituation der Saison anschauen (und nicht nur dieser) gibt es einige Argumente, die für Verletzungen sprechen.
1. Die Nachverpflichtungen von Spielern, die ohne gesundheitliche Vorbelastung nicht zu uns kämen und/oder die längere Zeit keine Wettkampfpraxis haben.
2. Eben jene Spieler lässt man, da qualitativ benötigt, so lange auf dem Parkett, bis die Muskulatur streikt.
Ich gehe soweit zu behaupten, dass Verletzungen derzeit in der DNA der Skyliners liegen. Ohne Geld kein gescheiter Kader in der Vorbereitung. Diejenigen, die da sind müssen sich zerreißen, da zu Saisonbeginn zu wenig Qualität im Kader ist. Diejenigen, die nachverpflichtet werden müssten – da s.o. nicht auf Temperatur – langsam eingeführt werden. Da aber deren Qualität s.o. direkt benötigt wird um Siege einzufahren, wirft man sie, sobald möglich, voll rein. Trainings- und Wettkampfsteuerung ade, ein Teufelskreis.
Besser kann es erst werden, wenn in der Saisonvorbereitung eine wettkampffähige Mannschaft auf dem Parkett steht. Dann geht über Trainings- und Wettkampfsteuerung so einiges.
Spielt Badio gegen den MBC wieder? Wenn das so mit den Verletzungen weitergeht, ist der Weg in die Pro A unausweichlich. Gestern wurde Wucherer in Würzburg entlassen, vielleicht ein Kandidat für uns, wenn wir bald abgeschlagen Letzter sind?
@Paul: Willkommen im Jahr 2000! Die neue Arena, von der ich nicht glaube, dass sie kommt, ist die letzte Hoffnung, denn offenbar haben weder Schul AGs noch Gala, noch Herr Frank es geschafft, nach der Deutsche Bank, große Unternehmen für diesen Sport und die Ziele des Clubs zu begeistern. Die Skyliners hatten einst Gordie und seine Arbeit als Aushängeschild, die guten Deutschen gehen schon lange woanders hin, der Bachelor wurde nur für die Presse geholt und Gordie von der Seite weggegrätscht. Ich bleibe dabei, der Club hat keine Ideen, ist nicht Sexy und Big Love ist er schon gar nicht. Ich denke gerne an 2000,2004 und 2016 zurück, aber die Entwicklung stockt in vielen Bereichen schon lange. Es ist aber die Wahrheit die jeder sieht…
Sorry, in der momentanen Situation ist Frankfurt nicht konkurrenzfähig. Man kann sich das nicht anschauen. Gegen denn MBC sehe ich schwarz. An Weihnachten werden wir 18. sein. Ich sehe keine Chance, dass wir da unten rauskommen. Ein Trainer, der sich im Abstiegskampf nicht auskennt und zu viele Verletzte und einfach zu schwache Spieler. Die Frage ist, wann wird Wöbke reagieren? Marco Völler ist leider als Sportdirektor meiner Meinung nach ungeeignet. Er hat mit Ocampo zu verantworten, dass Invalide verpflichtet werden, die uns nur kurzzeitig weiterhelfen. Ist der Abstieg eingeplant?
gemEINSAM
@Tez: So sehr ich den Reflex nach Veränderungen auf verschiedenen Ebenen im Verein verstehe; allein es wird nichts bringen. Die Fehler wurden vor der Saison gemacht.
Aus meiner Sicht brauchen wir jetzt Geduld und Ruhe. Die Verletzten müssen so aufgebaut werden, dass sie in der Rückrunde stabil zur Verfügung stehen. Dann werden wir noch die benötigten Siege holen. Kein anderer Trainer der Welt kann ohne die derzeit verletzten Spieler mehr aus dem Team rausholen.
Auch Völler kann nichts dafür, dass kein Budget für gestandene BBL Spieler vorhanden ist.
Der größte Fehler in der jüngeren Geschichte der Skyliners, der Geld gekostet hat war, dass nach dem EL Sieg und Abgängen von Barthel und Voigtmann nicht konsequent auf richtig talentierten Nachwuchs gesetzt wurde, sondern Geld in teure Rollenspieler gesteckt wurde, die nicht funktionierten (habe den Namen des damals hochgepriesenen Dreierschützen vergessen). Statt den Wurzeln treu zu bleiben, wollte man im Regal höher greifen und hat sich massiv vergriffen.
Das verbrannte Geld ist eines, viel schwerer wiegt jedoch, dass damit eine Entwicklung im Verein abrupt beendet und diese bis zu dieser Saison nicht mehr in Gang gesetzt wurde. Aktuell sind wieder Talente im Kader, die etwas werden können, aber diese beschriebenen 3-4 Jahre fehlen uns einfach. Stand jetzt kann man kurzfristig einfach keine Wunder erwarten.
@Tez
Glaubst du wirklich, dass Völler – der kein Sportdirektor ist, sondern Manager Sport – bei auch nur einer einzigen Personalien mitgewirkt hat?
Wo soll denn die Expertise und das Netzwerk herkommen?
Die Fäden ziehen andere.
Er ist nur jemand, der einen Job erhalten hat, weil GW so sozial ist.
Das selbe Thema hatten wir ja letzte Saison bei Konstantin Klein.
Alles andere sehe ich ähnlich.
Das wird eine lange und schmerzhafte Saison.
Kann man nur hoffen, dass es am Ende irgendwie reicht.
Bock auf ein Live-Heimspiel in der Arena hab ich so jedenfalls nicht.
Der Artikel zur Pleite in Lubu: https://www.fr.de/sport/das-frankfurter-fehlerfestival-91182054.html
@Paul: Du meinst Brady Heslip. In der Saison, die Gordie zu verantworten hat, waren auch Jason Clark und Erik Murphy im Kader. Da lief auch vieles falsch.
Man muss ja auch bedenken, dass die Skyliners mal ca. 500.000 Euro für Isaac Bonga bekommen haben…
Die Fehler sind in der Tat schon im Sommer gemacht worden: Wöbke, Völler, Ocampo und Perwas haben ja offenbar alle ihr Go gegeben, um Donaldson als Starting PG zu holen. Und den Rest des Budgets gibt GW vor. Es gab sicher Jahre, wo das gamblen mit Verletzten, die plötzlich auftrumpfen, funktioniert. Aber das zieht schon seit Jahren nicht mehr. Seit der Saison 2015/2016 gab es danach kein Jahr mehr, wo ein Skyliners-Team ohne größere Verletzungssorgen durchkommt. Erst sind es ein paar die verletzt sind, dann wird der Rest verheizt und verletzt sich auch noch. Ein Teufelskreis.
Für die Partie gegen den MBC brauchen die Skyliners dringend Badio als Aufbau zurück. Mit Wank, Tez und Len als PG werden sie kein Spiel gewinnen. Vlt. wird am Sonntag auch McLean spielen. Er hat zumindest das Warmup in Lubu gemacht.
Danke Timur, Heslip.
Bin bei dir, ohne Badio, Cherry und Mc Lean holen wir nichts. Und dennoch würde ich Badio oder bzw. ggf. und McLean gegen den MBC nur sehr dosiert einsetzen, ansonsten sind sie mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt wieder verletzt. Das Thema Belastungssteuerung muss jetzt mehr Gewicht haben als kurzfristige Siegchancen, ansonsten zieht sich das Thema muskuläre Probleme durch die Rückrunde.
Aua, das hat beim Zuschauen weh getan gestern. Weniger die Niederlage – die war eh klar – als die unfassbaren 34 (!!) Turnover. Das ist – ganz grob über den Daumen – praktisch 1 TO pro Minute!!! Horror!!!
Klar, die klassische Lubu-Patrick-Guard-Terror-Defense hat mich schon vorher ahnen lassen, dass das ein TO-lastiges Spiel wird. Aber 34!! Ist das ein BBL-Rekord??? Das ist indiskutabel, egal ob da Spieler gefehlt haben.
Da hat man gerade gehofft, dass man sich im Abstiegskampf eingrooven und eine Mannschaft stellen kann, der man das guten Gewissens zutraut. Und dann kommen wieder die Meldungen aus dem Lazarett. Vor allem Cherry als zentrales Puzzleteil ist hart. Oh Mann – jährlich grüßt das Murmeltier! Und wie @Timur schreibt: Zur absoluten Unzeit!
Das einzige, was Hoffnung macht: Es kommt sehr oft anders, als man sich’s vorstellen kann. MBC ist wieder mal ein extremes Schlüsselspiel.