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Sa 27.03.21 09:51

Zu Gast bei Braunschweiger Talenten

Mitte der 2010er Jahre galten die Frankfurt Skyliners als DIE Talenteschmiede in Basketball-Deutschland. Mit Konstantin Konga, Danilo Barthel und Johannes Voigtmann hatten sie drei Top-Nachwuchsspieler früh in ihre eigenen Reihen geholt und sie zu Nationalspielern entwickelt. Auch Niklas Kiel, Isaac Bonga und Richard Freudenberg konnten in den folgenden Jahren an den Main gelockt werden. Bonga hat tatsächlich den Sprung in die NBA geschafft, während Kiel die Karriere bereits beendet hat. Freundeberg kämpft gerade in der Reha um sein Comeback. Ansonsten sind die Skyliners was die deutschen Talente angeht vor allem auf die Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, die schon viele Jahre dabei sind, angewiesen, während Braunschweig, der Gegner am Sonntag, zum Magneten für junge deutsche Spieler geworden ist.

Während die Skyliners im genannten Zeitraum fast schon ein Alleinstellungsmerkmal hatten auf so viele deutsche Spieler zu setzen, haben die anderen Standorte mächtig aufgeholt. Alleine was Alba Berlin für tolle deutsche Spieler in ihren eigenen Reihen hat. Ulm hat den Orange Campus und Braunschweig ist gerade erfolgreich dabei, junge deutsche Spieler aus ganz Deutschland abzuwerben mit dem Versprechen von viel Spielzeit. Wenn ein  Talent wie Johannes Voigtmann heute auf dem Markt wäre, wäre Frankfurt im Gegensatz zu früher sicher nicht die erste Adresse.

Ich bin sehr gespannt, wie die Skyliners gerade auf dem deutschen Spielermarkt im Sommer agieren werden. Sebastian Gleim kennt durch seine langjährige Arbeit als Co-Trainer in den U-Nationalmannschaften sehr viele Spieler und war derjenige, der Kiel und Bonga an den Main gelockt hat. Es wird jedoch bei der Konkurrenz verdammt schwer, junge Spieler vom Frankfurter Programm zu überzeugen. Bei Bruno Vrcic hat es vor zwei Jahren geklappt, vergangenes Jahr hat auch Corona den Skyliners ein Strich durch die Rechnung gemacht. Die Skyliners werden wohl auch verstärkt bei jüngeren Jahrgängen schauen und die Eltern überzeugen müssen.

Nun zum Spiel: Braunschweig vermisst natürlich Lukas Meisner, der einen Megaschritt in dieser Saison gemacht hat. Am Mittwoch verspielten die Löwen einen 21-Punkte-Vorsprung und verloren in Chemnitz. Bei den Skyliners fehlen Freundeberg und Konga. Der Einsatz von Joe Rahon nach seiner Muskelzerrung ist noch offen.

 

5 Responses

  1. 1 # Doppeldribbel März 27 2021 @ 14:52

    Ich finde diese Saison aus Skyliners-Sicht äußerst seltsam – mal unabhängig von Corona.

    Tabellarisch kann man fürs Protokoll – nach Spieltag 24 – festhalten: Platz 9 bei 10/14 ist fein mit diesem Kader, da gibt es wenig zu meutern. Für mich mehr als erwartet!

    Seltsam wird es, wenn man sieht, dass man gegen die Top8 bisher 0/12 (dabei fast immer komplett untergangen) und gegen die Low7 eine 10/2-Bilanz geliefert hat. Das sieht so aus, als wäre man 1.) gegen die Oberen chancenlos und 2.) zu gut für die Unteren. Punkt 1.) stimmt zweifellos, Punkt 2.) eher nicht.

    Ich denke, man hat in einigen Spielen gewaltig Glück und oft Mobley gehabt. Wenn da zwei, drei Spiele anders ausgehen (und es gab diverse Möglichkeiten) oder gar Mobley mal länger ausgefallen wäre, steht man jetzt nicht so entspannt da und hat in Spielen wie am Sonntag @Brsw ordentlich Druck aufm Kessel.

    Man sollte in der derzeitigen Situation eher „dankbar“ sein, dass man fast alles rausgeholt hat was geht, und daraus DRINGEND für die neue Saison seine Schlüsse ziehen. Ich empfinde den Kader der Skyliners nach wie vor sehr riskant zusammengestellt. Vielleicht täuscht mein Eindruck, aber Teams wie Brsw, Würz oder Chemnitz sind homogener und talentierter. Die performen wahrhaft nicht jede Woche (sonst würden sie nicht hinter uns stehen:-)), aber unterliegen nicht solch brutalen Löchern und Schwankungen, wie wir sie bei den Skyliners nahezu jede Woche sehen.

    Normalerweise wünscht man sich für eine neue Saison eine Stabilität beim Personal. Diesmal denke ich eher, ein radikaler Umbau wäre sinnvoller. Mobley wird ohnehin gehen und bei welchem anderen Spieler sieht man echte Chancen auf ein Upside? Okay, die jungen Schoormann und Vrcic vielleicht, aber sonst? JAG? Rahon? Murphy? Auch Moore? Kessens spielt zu meiner Überraschung relativ konstant und Tez ist in Frankfurt außer Konkurrenz zu betrachten.

    Klar ist der Etat nicht randvoll, aber damit ist man in der Liga nicht alleine. Man sollte in der neuen Saison dringend einige Stellschrauben komplett neu eindrehen und auf einige Faktoren achten (Scoring, Ballkontrolle, Defense). Sollte man glauben, man kommt mit einem ähnlichen Roster nochmal so über die Runden, könnte man extrem schief gewickelt sein.

    Dies soweit die Pessimisten-Sicht:) Wo sind die Playoff-Hoffer? :-)

  2. 2 # Doppeldribbel März 28 2021 @ 16:02

    -12 in Brsw. Manchmal freut man sich ja nicht, wenn man recht hat, aber das Match spiegelt ganz gut den obigen Post!

    Das anzuschauen ist echt nicht vergnügungssteuerpflichtig. Egal, wie groß der Abstand war, ob -3 oder -15, man hatte nie das Gefühl, dass es für Brsw eng werden könnte. Brsw wirklich nicht sonderlich gut, aber im Head-To-Head standen schlicht und einfach (fast) ausnahmslos bessere Basketballer auf dem Feld.

    Nun denn… egal… man kann ja nicht jede Woche dasselbe schreiben.

    PS: Was war denn das für ein Spiel von JAG heute? Mit wieviel linken Füßen kann man aufstehen???

  3. 3 # Timur März 29 2021 @ 9:09

    @Doppeldribbel: Das war von JAG der absolute Tiefpunkt gestern. Schlechter kann er eigentlich nicht mehr spielen. Der hat unfassbar nachgelassen.

    In Braunschweig fehlte den Skyliners ein echter Point Guard, der nicht nur ordnet, sondern auch selbst mit Zug zum Korb oder mit einem einfachen Jumpshot aus der Mitteldistanz mal für Entlastung sorgt. So gab jeder Matt Mobley den Ball nach dem Motto: du machst das schon.

    Ab und zu bekam Rasheed Moore mal einen Ball, traf dann aber in der zweiten Hälfte auch nix mehr.

    Der FR-Artikel zum Spiel: https://www.fr.de/sport/ein-matt-mobley-alleine-reicht-nicht-90265048.html

  4. 4 # Tobias März 30 2021 @ 8:08

    Beim Fußball würde man sagen, die Skyliners sind die „graue Maus“ der Liga. Also komplett im Niemandsland und uninteressant. Ist auch immer schön zu sehen, wie Spieler vor der Saison als absolut „bestes Puzzleteil“ beworben werden. Die beiden PGs der Skyliners werden ihrer Rolle nicht gerecht und schaffen es ebenso nicht, die „jungen Wilden“ mitzunehmen. Früher waren Center und PG die wichtigsten Spieler im Team, aber wir sehen ja, dass aufgrund des Budget offenbar hier auch kein Geld mehr in die Hand genommen werden kann. Es ist also so, wie es ist. Ich kenne die Vertragslaufzeiten nicht, kann mir aber vorstellen, dass man sogar mit diesem Team auch in die nächste Saison gehen könnte. Am Ende geht es ja nicht um Titel, sondern maximal um eine Playoffteilnahme.

  5. 5 # Doppeldribbel März 30 2021 @ 12:58

    @Tobias: Eine PO-Teilnahme ist mit diesem Kader mMn ausgeschlossen. Nochmal: Es ist in den Spielen bisher nahezu perfekt gelaufen. Vielleicht hätte man @GI noch mitnehmen können und auch auch @Ulm sah es nicht so schlecht aus. Dagegen stehen eine Menge Matches, die man hauchzart gewonnen hat. Das wird nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht so bleiben.

    Mal abwarten, wo man nach 34 Spielen steht. Ich wette (ohne mir jetzt die Restprogramme angeschaut zu haben), dass uns mindestens noch Bayr, Bonn und Brsw überholen. Und bei Gött, Würz und Chem würde ich nicht dagegenhalten.

    Okay, man ist nicht so lost wie GI und Vechta und das rettet mMn den Skyliners in dieser Saison auch den Bobbes. Würde mich mich aber nicht drauf verlassen, dass a) auch nächste Saison zwei Teams dabei sind, die eine 4/21-Bilanz aufweisen und b) man mit diesem Kader eine 10/15-Bilanz hinbekommt.

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