Mo 15.02.21 20:12
Dynamik in der Neverending Story Multifunktionsarena
Das nächste Kapitel in der Neverending Story Multifunktionsarena ist am Montag eröffnet worden. Gunnar Wöbke, der geschäftsführende Gesellschafter der Skyliners hat zusammen mit Architekt Zvonko Turkali, der bereits die Ballsporthalle mitentworfen hat, heute die Pläne für eine Arena am Kaiserlei vorgestellt. Auf der zugehörigen Webseite findet ihr ein Bild des Entwurfs sowie zahlreiche Zitate von Unterstützern sowie Antworten auf einige Fragen. Für die Frankfurter Rundschau habe ich eine ganze Doppelseite zu dem Thema gemacht. Zu dem ganzen Komplex Halle gehören auch die Pläne am Flughafen sowie der Streit um den geeigneten Standort für die Europäische Schule Frankfurt (ESF) mit dazu. Vor den Kommunalwahlen wird es keine Entscheidung geben. Dazu sind die politischen Fronten in dieser Römer-Koalition aus CDU, Grünen und SPD einfach zu verhärtet.
Der Hauptartikel in der FR behandelt die Skyliners-Pläne und gibt einen rudimentären Rückblick auf die gescheiterte Ausschreibung.
Der Streit um die Mainwasen beleuchtet die Problematik der Europäischen Schule und die Situation der Sportvereine SV Sachsenhausen und Germania 94 sowie den Kleingartenverein Mainwasen.
Die Standortabfrage am Flughafen berichtet über die Vorgaben, die die Fraport einem potenziellen Interessenten für den Bau einer Arena auf ihrem Gelände macht und gibt einige Standpunkte von der Katz Group wieder. Weitere Aussagen von den Machern von The Dome könnt ihr auch nochmal im FR-Interview meines Kollegen aus dem Frühjahr nachlesen. Passend dazu veröffentlichen die Löwen Frankfurt am Sonntagabend, also einen Tag vor der Vorstellung der Skyliners-Pläne, einen Offenen Brief an die Frankfurter Stadtverordneten, wo sie der Stadt Versagen vorwerfen und darauf drängen, sich für The Dome stark zu machen.
Abschließend habe ich das Ganze auch nochmal unter dem Titel: Das Trauerspiel beenden kommentiert.
Seit mehr als neun Jahren beschäftige ich jetzt schon mal mehr, mal weniger intensiv mit diesem Thema. Durch die politische Situation, die Standortabfrage der Fraport und die Vorstellung des Kaiserlei-Projekts ist jetzt wieder richtig Dynamik drin. Es gibt noch weitere Facetten und Details, aber für den Anfang sollten die obigen Verlinkungen genügend Lesestoff bieten.
Nachhaltigkeit top, aber muss es deswegen so schlimm aussehen? Sieht nach gar nichts aus, schade.
@Paul
Finde ich gar nicht. Zum Glück hat jeder seinen eigenen Geschmack. 😉
Ich finde den Brief der Löwen ein wenig scheinheilig.
Nur weil da jemand Kasse machen und seinen zweitklassigen Eishockey Club an die Katz Gruppe verscherbeln will, wird alles andere verteufelt.
Das es mit dem Dome dann keine Löwen mehr geben wird verschweigt er gekonnt.
Bin leider nicht in Hessen wohnhaft und nicht im Detail in deren Kommunalpolitik eingearbeitet.
Welche möglichen Szenarien für einen Ausgang gibt es denn und was davon wäre vorteilhaft für die Skyliners/ den Hallenbau?
@Horst: Stimmt, jeder hat seinen eigenen Geschmack, auch stimmt, dass das gut so ist. Jedoch bin ich mir sehr sicher, dass der Lampenstil (weißer Lampenschirm) von der Mehrheit der Interessierten nicht als zeitlos angesehen wird. Und zeitlos ist nunmal das Kriterium.
„Die TheDOME Besitzgesellschaft mbH mit Sitz in Frankfurt hat am gestrigen Montag fristgerecht die Unterlagen zum Interessenbekundungsverfahren für den Bau einer Multifunktionsarena auf dem Gelände der FRAPORT AG am Squaire beim Frankfurter Flughafenbetreiber eingereicht. Gemeinsam mit der TheDOME Besitzgesellschaft bewerben sich die Katz Group, die Anschutz
Entertainment Group (AEG) und CAA Icon um den Zuschlag zum Bau einer den regionalen, nationalen und internationalen Ansprüchen gerecht werdenden Halle. Die umfangreichen Unterlagen fassen die Arbeit der letzten drei Jahre und den großen Erfahrungsschatz der beteiligten Unternehmen zusammen.
Sollte die FRAPORT AG die Bewerbungs-Unterlagen und die beteiligten Unternehmen positiv beurteilen, plant TheDOME jährlich rund 120 Konzert- Events, internationale Sportveranstaltungen sowie die Heimspiele des
Eishockey-Klubs Löwen Frankfurt und der United Volleys.“
Kam heute als Pressemitteilung.
Ich hab mir eben mal die PK angeschaut. Hat der GF der Skyliners da nicht gesagt, die Anschutz Gruppe hätte sich, auch wegen Corona, vom Kaiserlei zurück gezogen? Finde ich nun sehr mysteriös, aber ich denke mir da meinen Teil zu…
Anschütz hat sich in erster Linie zurückgezogen bzw. die Gespräche nicht weitergeführt, weil sie dort das gesamte Areal mitentwickeln wollen, wie es zum Beispiel in Berlin gemacht haben. Da das aber auch auf Offenbacher Gemarkung stattgefunden hätte, hätte es auch einer Zustimmung aus Offenbach bedurft. Da gab es aber parteiübergreifend Ablehnung gegenüber Plänen, etwa ein Kino zu errichten. Deswegen hatte Lagadere ja sich schon dazu entschlossen, nur auf Frankfurter Gemarkung bauen zu wollen, um dem Risiko aus dem Weg zu gehen, dass es an der Offenbacher Stadtverordnetenversammlung scheitert.
Die Löwen heute:
https://www.loewen-frankfurt.de/nc/saison/aktuelles/detail/geballte-ladung-knowhow-fuer-den-bau-der-multifunktionsarena-thedome/
Die Löwen im Mai:
https://eishockey-magazin.de/statement-der-loewen-zum-projekt-multifunktionsarena-kaiserlei/archives/147714
Internationale gegen regionale Investoren, jetzt ist auch klar wieso Peter Fischer den Kaiserlei bevorzugt. Hauptsache die Halle kommt. Vielleicht kann man nochmal am Kaiserlei mit einem namhaften Architekten planen, der den Lampenschirm verhindert.
Bin nun endlich dazu gekommen, mir die Webseite und die PK anzugucken. Das Konzept einer ins Umfeld integrierten Stadtarena gefällt mir sehr gut. Auch den Entwurf mit den Pavillons und dem Gründach finde ich sehr ansprechend. Da hat das Team um Gunnar Wöbke und Zvonko Turkali viele gute Gedanken entwickelt. Das ist eine ganz andere Architektursprache als bei „The Dome“, welches spektakulär wirkt aber m. E. auch andernorts auf diesem Planeten gebaut werden könnte.
Mich haben die Präsentation von Zvonko Turkali sowie der emotionale und etwas nervöse Vortrag von Gunnar Wöbke überzeugt. Daher hoffe ich, dass dem Vorhaben keine weitere politischen Knüppel vor die Beine geworfen werden und die Halle nun endlich realisiert werden kann. Und hoffentlich spielen die Skyliners spätestens dann wieder einen schönen und erfolgreichen Basketball. Denn letztendlich kommt es darauf am meisten an…
@Timur: Da stand bei den LÖWEN auch etwas von „Exclusiv“, ich sehe neben Anschutz aber auch andere involvierte. Da gab es vermutlich auch genauso viel informative Gespräche wie bei den Skyliners. Also ne Vereinsbrille würde ich hier absetzen, dafür ist das zu brisant denke ich….
@Tobias:
Das war mehr zur Dokumentation gedacht. Aber es gibt natürlich einen Widerspruch zu der Aussage im Offenen Brief vom Sonntag, dass man aus unerklärlichen Gründen Lagadère und nicht Anschütz den Vorzug gab. Im vergangenen Mai aber schreiben sie, dass Anschütz die Vereine gar nicht im Blick habe.
Einen erfahrenen Partner wie Anschütz ins Boot zu holen, macht für die Katz Group natürlich absolut Sinn wenn man sich über die Rahmenbedingungen einig ist. Das Know-How wird in den Gesprächen mit der Fraport helfen.
Ist für mich ein sehr gutes Konzept. Sieht gut aus, perfekte Lage. Sehr charmant, dass man da einfach am Main entlang hinlaufen oder hinradeln kann. Hoffe es wird umgesetzt!
Gefällt mir gar nicht, Lage auch suboptimal. Wird auch nicht kommen, das ist politisch absehbar.
ich muss ja sagen, dass ich die Aufregung nur bedingt nachvollziehen kann.
Auf der einen Seite wird permanent gemeckert, dass die Ballsporthalle schlecht zu erreichen ist. Die Abfahrt nach einem Spiel kann ewig dauern. Die Skyliners spielen schlechten Basketball – man möchte wieder gute Spiele und Spieler sehen….
…. und auf der anderen Seite wird über das Projekt gemeckert, welches die bisherigen Probleme lösen könnte.
Es gibt mit Sicherheit die Immobilien-Experten und Politiker die anderen Interessen verfolgen (vielleicht auch zu Recht).
Mir ist das vollkommen egal, ob die neue Arena hübsch oder hässlich ist. Da werden die Architekten schon die Experten sein, um da was hinzuzimmern.
Ich will einfach nur, dass der Sport nicht untergeht und wo die Arena steht ist doch pieps-egal.
Alle mal etwas lockerer und entspannt sein. Als Fan kann man das doch eh nicht beeinflussen und muss nehmen was kommt. Man kann nur hoffen, dass mal was kommt und die beteiligten mal etwas entscheidungsfreudiger werden.
Alles was nervt ist nur, dass dieses so ein Kaugummi-Thema geworden ist….
@Holger: Sich auf Experten zu verlassen… Wir sehen wo das hinführt.
Jeder hat seinen Geschmack und sollte seine Meinung äußern dürfen. Die Halle muss eine Attraktion in jeder Hinsicht sein, denn Logen und mehr Plätze alleine führen nicht dazu, dass das Konzept von GW aufgeht. Vielmehr müssen dauerhaft Eventfans angezogen werden, die Fanbase der Skyliners ist und wird überschaubar bleiben. Selbst in Zeiten großen Erfolgs mit Voigtmann & co. war die Auslastung überschaubar. Dass diese Auslastung nun durch Menschen aus dem östlichen Umland erfolgt glaube ich nicht. Die Kaufkraft dort ist zudem wesentlich geringer als im Umland des Frankfurter Westen.
Aber die Experten werden sich dabei schon etwas gedacht haben.