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Do 28.06.18 17:43

Das Ende einer Ära?

Quantez Robertson hat nie für einen andern Klub außer für die Frankfurt Skyliners gespielt. Und eigentlicht hat das Urgestein auch noch einen Vertrag bis 2019 – allerdings hat der 33-Jährige die Möglichkeit aus diesem Kontrakt auszusteigen. Es geht natürlich ums Geld. Gestern haben wir Journalisten uns mit Klubboss Gunnar Wöbke gesprochen und  so über das ein oder andere gesprochen.

Quantez Robertson sichtet zusammen mit seinem Berater derzeit den Markt und spekuliert darauf, vielleicht noch einmal einen ganz großen Vertrag vor dem Karriereende zu bekommen. In Frankfurt ist der Dauerbrenner der Topverdiener. Wenn wir ehrlich sind, hat er in der vergangenen Saison erst wieder in den letzten Monaten überzeugt. Er kam mit Übergewicht aus dem Urlaub, hat sehr lange gebraucht um wieder fit zu werden und bis er an seine alten Leistungen anknüpfen konnte, hat es noch einmal gedauert. In den Playoffs war er der beste Mann. Laut Wöbke haben die Skyliners ihm ein gutes Angebot gemacht, wenn er woanders nochmal große Kasse machen kann, macht es Sinn darüber zumindest nachzudenken. Als Profi-Basketballer verdient man jetzt nicht sooo viel, um bis an sein Lebensende damit ausgesorgt zu haben. Zumindest nicht in Frankfurt. Einerseits. Andererseits weiß er was er an Frankfurt hat. Die Wege sind kurz, die Restaurants nah, die Familie fühlt sich wohl. Sich jetzt woanders einzugewöhnen, passt eigentlich nicht so zum gemütlichen Menschen Robertson. Für den Klub wäre es natürlich bitter eine Identifikationsfigur zu verlieren, aber die nächste Generation um Richard Freudenberg und Niklas Kiel steht schon bereit.

Bevor wir zum Kader kommen, noch ein paar Worte zu Isaac Bonga. Er steht aktuell noch nicht im Summerleague-Kader der LA Lakers. Das hängt aber höchstwahrscheinlich damit zusammen, dass der Trade mit den Philadelphia 76ers erst am 6. Juli finalisiert wird. Ob er dann in der NBA bleibt oder nicht, ist noch völlig offen. Definitiv in der Summerleague spielen Tai Webster und Phil Scrubb. Webster, der vergangene Saison für die Warriors aufgelaufen ist, wird für die Miami Heat spielen. Scrubb für die Washington Wizards. Bei beiden geht Wöbke davon aus, dass sie den Klub verlassen werden.

Mit der bisherigen Kaderzusammenstellung ist Wöbke sehr zufrieden. Gerade auf den deutschen Positionen sei man super aufgestellt. So viele Deutsche hatten die Skyliners meines Wissens noch nie im Kader, die es auch wirklich in die Rotation schaffen können bzw. dafür gesetzt sind. Garai Zeeb, Akeem Vargas, Richard Freudenberg, Niklas Kiel, Marco Völler, Jonas Wohlfarth-Bottermann und Armin Trtovac. Ein weiterer Deutscher ist nicht eingeplant – außer Bonga kehrt nach Frankfurt zurück, dann wäre er Starting-Point-Guard.

Die Ausländerpositionen sind allesamt offen. Mike Morrison macht, wie ich schon vorher geschrieben habe, nur Sinn, wenn wirklich richtig starke Guards kommen und die Wurfschwäche der Center kompensiert werden kann. Shawn Huff könnte auch bleiben, allerdings würde er damit den deutschen Spielern die Spielzeit wegnehmen. „Entweder holen wir einen 5/4er oder einen 4er und einen 5er“, sagte Wöbke. Solange es in der Bonga-Frage keine Entscheidung gibt, werden die Skyliners sicher keinen Transfer tätigen bzw. Vertrag verlängern.

Sorgen, gute Ausländer zu bekommen, hat Wöbke sowieso nicht. Schließlich spielen die Skyliners im Eurocup und hat dadurch ein super Argument für die zahlreichen Guards auf dem Markt. Gordon Herbert war gestern und heute in Barcelona, um an einem Workshop der Euroleague teilzunehmen, die den Wettbewerb organisiert.

Eine Frage habe ich dann noch zum Etat gestellt, ob der sich durch das Wisag-Sponsoring erhöht. Dazu nannte Wöbke keine konkrete Zahl, aber deutete an, dass die Wisag auch andere wegfallende Sponsoren bzw. weniger zahlende Sponsoren kompensiert. Der erhoffte Boost durch den Trikotpartner, wie einst zu Zeiten mit dem Neueinstieg der Fraport und als die Deutsche Bank auf der Brust war, kommen wohl erstmal so schnell nicht wieder.