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So 17.05.09 19:53

Großer Kampf, trotzdem verloren

Um den psychologischen Sieger des ersten Spiels der Viertelfinalserie zwischen Oldenburg und den Skyliners Frankfurt herauszufinden, brauchte es kein besonders Feingefühl. Während die Niedersachsen ausgelassen zur eine Ehrenrunde durch die eigene Halle trabten, schlichen die Skyliners müde übers Parkett. Die Köpfe hingen nach unten. Ein kurzes Handzeichen – mehr war nicht drin, womit Pascal Roller und Co. sich bei den mitgereisten knapp 20 Fans bedankten.

Die Enttäuschung nagte sichtbar an den Skyliners nach der 69:79 (33:42) Niederlage. Tiefer als der 0:1 Rückstand wiegte das Zustandekommen. Nach einem klassischen Fehlstart hatten die Skyliners sich mit viel Energie und dank eines überragenden Keith Simmons ins Spiel zurückgekämpft. Doch was die Mannschaft von Trainer Murat Didin auch probierte, immer wieder erhöhten die Oldenburger das Tempo und zogen davon. „Wir waren immer wieder dran. Aber dann hat Oldenburg einfach noch eine Schippe drauf gelegt – und damit unseren Lauf gestoppt“, sagte Konrad Wysocki. Beispiele dafür zogen sich durch fast jedes der späteren Viertel.

Eingebrockt hatten sie sich die stete Aufholjagd bereits im Auftaktviertel, wo die Skyliners einen 0:10-Lauf in drei Minuten kassierten. Begünstigt wurde der Fehlstart durch zwei Faktoren: Vorneweg die Distanzwurfstärke der Oldenburger. „Sie haben einfach unheimlich gut getroffen“, meinte Wysocki. Das belegte auch die Statistik, in der die Niedersachsen am Ende 13 von 31 Dreiern getroffen hatten. Auf der anderen Seite offenbarte die Skyliners unter den Körben große Probleme. Weder Center Anthony King noch Ersatz Greg Jenkins konnten gegen Oldenburgs 2,12 Meter großen Center Ruben Boumtje-Boumtje dagegenhalten. „Unsere Rotation unter den Körben hat überhaupt nicht funktioniert“, sagte Didin, der im späteren Verlauf gar Derrick Allen auf die Center-Position beorderte, weil Power Forward Lorenzo Gordon wegen seiner Schulterverletzung nicht einsatzfähig war.

Kurz nach dem taktischen Zug Didins folgte der nächste Rückschlag: In den Schlusssekunden des ersten Abschnitts humpelte Titus Ivory mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Kabine. Der Shooting-Guard konnte wegen einer Knieverletzung nicht wieder eingesetzt werden. Ob Ivory im zweiten Spiel der Best-of-Five-Serie am Donnerstag, 17 Uhr, in der Ballsporthalle auflaufen kann, ist unsicher. Für Didin war das der nächste Knackpunkt. „Das hat uns richtig weh getan“, sagte Didin. „Gerade in den Playoffs kommt es auf einfache Körbe und Erfahrung an. Wenn uns dann gleich Ivory und Gordon ausfallen, wird es einfach schwierig.“

Dass die mitgereisten Skyliners-Anhänger trotz der schlechter Vorzeichen schon Mitte des zweiten Viertels wieder Hoffnung schöpfen konnten, lag vor allem an der Ein-Mann-Show des Keith Simmons (17 Punkte, 10 Rebounds). Der US-Flügelspieler ackerte gegen die Niederlage an, eroberte Bälle, kämpfte um jeden Rebound und lief Fastbreaks. Mit acht Punkten brachte er die zwischenzeitlich mit 13 Punkten zurückliegenden Skyliners auf 31:39 (19. Minute) heran.

Doch genauso wie auf im dritten Viertel oder in den Schlussminuten, wo die Hessen durch Ilian Evtimov wieder in Schlagdistanz kamen, fanden die Oldenburger direkt eine passende Antwort. Mal waren es Dreier vom überragenden Rickey Paulding (24 Punkte), mal stellte Kapitän Jason Gardner (18 Punkte) mit mutigem Zug zum Korb den alten Abstand wieder her. „So ein Sieg ist wichtig für die Psyche“, betonte Gardner. Didin hielt dagegen. „Wir haben die Kraft, um die Serie zuhause wieder auszugleichen.“

One Response

  1. 1 # Thomas Wendel Wettertom Mai 17 2009 @ 22:16

    Bitter der Ausfall von 2 Leistungsträgern. Ich hoffe trotzdem, dass man am Do ausgleichen kann !!!

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