Di 24.03.09 11:01
Ein Verein für die Jugend
Ein Leben fern vom Profisport gibt es auch für die Skyliners. Ganz oben auf der Agenda steht da das Engagement für Kinder und Jugendliche. Eigens dafür haben die Skyliners einen eigenen Verein gegründet. Lest hier den FR-Artikel, der heute im Lokalteil der Druckausgabe erschien …
Von links nach rechts – und wieder zurück. Der zwölfjährige Jamin aus der 6c der Liebigschule weiß genau, wie er den Basketballführen muss. Beim Dribbling in der Turnhalle des Gymnasiums gibt Jamin den Ton an. „Er ist unser bester Spieler“, sagt Mitschüler Dennis anerkennend, ehe beide mit dem Ball davondribbeln. Beide sind hoch motiviert, was auch an ihrem Übungsleiter liegen könnte. Statt „gewöhnlicher“ Sportlehrer kümmert sich mit Jonathan Mesghna ein angehender Basketball-Profi um Nachwuchskorbjäger. Und da will schließlich jeder direkt zeigen, was er kann.
Anne Reichmann beobachtet die Szene grinsend. Die Sportlehrerin hat sich monatelang dafür eingesetzt, dass die Liebigschule das Profitraining bekommt, das der Basketball-Bundesligist Skyliners Frankfurt anbietet. „Tolle Sache“, findet Reichmann. In Frankfurt sind es mittlerweile 40 AGs, die die Skyliners regelmäßig einmal in der Woche anbieten. Gunnar Wöbke, Geschäftsführer der Skyliners, geht es dabei vorrangig um die breitensportliche Wirkung. Kinder und Jugendlichen sollen Spaß am Sport haben, Leistungsförderung und Talentsuche stehe im Hintergrund. „Unser Ziel ist es, Tausende Schulkinder der Region in Bewegung zu bringen“, sagt Wöbke. Der Familienvater aus Sachsenhausen meint es ernst: Vor anderthalb Jahren begann der bis dahin reine Profiklub, eine Jugendabteilung aufzubauen. Dort gehen eine U-12 und eine U-14- Mannschaft auf Korbjagd.
Für die bessere Verankerung der Schul-Arbeitsgemeinschaften hat der Profiklub jetzt einen Verein „Deutsche Bank Skyliners e.V.“ gegründet. Er soll die AGs, die vor rund einem Jahr gestartet sind, auf eine breite Basis stellen. Das „Pilotprojekt mit nationalem Potenzial“, so Wöbke, soll bereits im kommenden Schuljahr die Zahl von 120 wöchentlichen Doppelstunden knacken. 50 bis 60 Trainer wollen die Skyliners dafür ausbilden. Der ehrgeizige Ansatz wird von oberster Stelle im Land Hessen unterstützt. „Dass ein Profi-Club öffentliche Verantwortung übernimmt, ist ein neuer Weg, für den ich mich bedanke“, sagte Innenminister Volker Bouffier bei der gestrigen Präsentation in der Liebigschule.
Mittelfristig hofft Wöbke, der dem Verein übergangsweise als zweiter Vorsitzender vorsteht, auf zahlreiche Mitgliedschaften. Damit scheint er auf einem richtigen Weg: Obwohl erst seit wenigen Wochen offiziell, zählt der Verein bereits rund 200 Mitglieder. Wie viele davon aus der Liebigschule kommen, ist nicht bekannt. Klar ist aber, dass die Begeisterung hier riesig ist. 39 Anmeldungen gab es innerhalb weniger Tage. „Wir hätten direkt eine zweite AG aufmachen können“, sagt Sportlehrerin Reichmann. Von den Skyliners aus wäre das kein Problem gewesen. Stattdessen scheiterte die zusätzliche Basketball-Doppelstunde an fehlenden Hallenkapazitäten der Schule.
Profisport in der Schule
Die Basketball Arbeitsgemeinschaften der Skyliners richten sich an Schüler der dritten bis sechsten Klasse.
Zusätzlich haben die Skyliners begonnen, eine eigene Jugendabteilung aufzubauen. Jährlich investiert der Klub für sein gesamtes Engagement für
den Nachwuchs bis zu 300 000 Euro.
Interessierte Schulen können sich bei den Skyliners per Email unter dinca@skyliners.de oder telefonisch unter 0 61 03 / 20 06 06 bei Georg und Larissa Dinca bewerben.
Das Geld könnte man auch gut in der „Profiabteilung“ gebrauchen. Prinzipiell finde ich die Idee sehr gut, nur wenn das Geld aus dem Budget des Profivereins kommt, dann läuft was falsch.
@ Lamb: Sorry, aber da halte ich nichts von. Zum einen sind die Klubs, durch die BBL dazu „verdonnert“ in die Jugend zu investieren. Glaube allein von daher ist man schon im sechsstelligen Bereich.
Zum anderen: Mit Jugendarbeit generiert man zwar so gut wie keinen Profi. Aber man generiert Basketball-Interessierte, sprich künftige Fans, betreibt Imageaufbesserung (auch beim Sponsor)usw. undsofort. Ich finde, man hätte viel eher überlegen können, ob ein solches Programm nicht schon vor Jahren hätte starten müssen.
Mit Jugendarbeit generiert man zwar so gut wie keinen Profi.
Mit was dann , Jan ???
Und vor 8 Jahren war man froh, dass man mit OPEL einen hatte, der zumindest gut in die Profis investiert hat. Viele vergessen, dass es bei einem „Kaltstart“ viele Baustellen gibt. Sicher, nach 10 Jahren das zu starten ist etwas spät, aber im 2.Lebensjahr war da keine Chance….und man war auch mehr auf die Coop. mit LANGEN fokussiert.
Gruß
@Frankie: Mir ging es darum – ähnlich wie G. Wöbke auf der entsprechenden Pressekonferenz – darauf hinzuweisen, dass bei so einem breitensportlichen Programm alles andere als unbedingt in 10 oder 20 Jahren mit einem eigenen ausgebildeten Profi im Bundesligateam gerechnet werden muss.
Wieviele Jugendspieler schaffen denn den Sprung von der B-Jugend bis zu den Profis innerhalb eines Klubs? Wieviele Kicker vom HSV, wieviele Basketballer von Alba Berlin oder wieviele Eishockeyspieler von Mannheim sind in ihrem eigenen Klub groß geworden? Fakt ist: Das ist schwer…
Schwer sicher, aber machbar….wenn sie gefordert und gefördert werden.
Wo spielt J. Herber jetzt (er sitzt auf der Bank)?
Wir sprechen nicht über das THEMA „Bank“ Herbert, wir sprechen über Jugendarbeit und daraus resultierend, ob es ein Spieler im eigenen Verein, oder von mir aus auch woanders schafft, Profi zu werden.