Sa 29.03.14 19:28
From Hero to Zero
Den Tabellenführer geschlagen, gegen den Tabellenletzten verloren. Irgendwie erinnert mich das stark an die Saison vor zwei Jahren, als die Skyliners in der starken Rückrunde gegen Göttingen und Gießen verloren. Auch damals kosteten diese beiden Niederlagen die Playoffs. Haben sich die Skyliners auch am Samstag zu sicher gefühlt? Zumindest waren sie lange nicht so fokussiert und aggressiv, wie gegen die Bayern und Ulm.
Tübingen hatte über die gesamte Partie seeeehr viel Platz. Sie haben ganz viele offene Würfe bekommen und dementsprechend elf Dreier verwandelt. Die Skyliners waren in der ersten Hälfte immer irgendwie einen Schritt zu spät, hinzu kamen wirklich sehr blöde Ballverluste (die Tübingen übrigens auch hatte) und unter dem Korb wurden einfache Korbleger verlegt (zwei Mal N’Diaye). Cheftrainer Gordon Herbert wunderte sich, dass Tübingen nur mit fünf Punkten führte.
In der zweiten Halbzeit wurde es offensiv besser. Doch die Skyliners verpassten es, ihren Vorsprung auszubauen. Sie trafen teilweise sehr schlechte Entscheidungen, Danilo Barthel hatte einige wilde Offensivaktionen, das Passspiel war lange nicht so gut wie gegen Ulm und es schlichen sich wieder Fehler in der Verteidigung ein. Kurz vor Schluss sah es nach einem Korbleger von Johannes Voigtmann gut aus. 70:69 stand es 28 Sekunden vor Schluss. In der crunch-time schlug ausgerechnet die Stunde von Dequan Cook. Dem Ex-NBA-Profi, der zuvor nur einen einzigen von neun Würfen getroffen hatte, ließ zunächst mit einem Fake Ramon Galloway aussteigen und traf dann über Danilo Barthel zum 71:70 3,8 Sekunden vor dem Ende.
Tja und dann wurde Jacob Burtschi vom Hero aus dem Spiel gegen Ulm zum Deppen. Er bekam den Ball an der Dreierlinie in die Hände, statt zu werfen, zog er zum Korb und warf den Ball hoch in die Luft, allerdings viel zu hoch für Danilo Barthel. Er hätte auch einen Floater versuchen können, aber entschied sich für die denkbar schlechteste Option. So blieb er ohne Punkt im ganzen Spiel, was für ihn viel zu wenig ist. Er nahm die Niederlage auch ganz auf seine Kappe (siehe Interview)
Letztlich fehlte es den Skyliners an der nötigen Aggressivität, einem besseren „ball-movement“ und der letzten Konzentration. Nach zwei tollen Siegen sind sie wieder auf den Boden der Tatsachen geholt worden. Die Playoffs rücken erneut in weite Ferne. Jetzt dürfen sie nur noch maximal ein Spiel in den nächsten neun Partien verlieren. Es war nach Oldenburg, Artland, MBC und Ludwigsburg das fünfte Spiel in diesem Kalenderjahr das ganz knapp verloren ging. Es fehlt der letzte Punch.
Ein aktueller Stand noch zu den Verletzten: Kevin Bright muss noch zwei Wochen Reha machen. Er hat sich das Außenband des Sprunggelenks gerissen und das Innenband angezerrt. Dane Watts muss von Tag zu Tag schauen, wie es seinem Kopf geht. Erst wenn er eine Runde auf dem Rad problemlos absolvieren kann, ist erst an Basketball-Training zu denken.
Die Interviews zum Spiel (am besten mit Internet Explorer oder Google Chrome öffnen, bei mir öffnet es sich nicht mit Firefox). Hier findet ihr das Boxscore.
25. Spieltag – Skyliners – Tübingen – Konstantin Klein
25. Spieltag – Skyliners – Tübingen – Johannes Voigtmann
25. Spieltag – Skyliners – Tübingen – Jacob Burtschi
25. Spieltag – Skyliners – Tübingen – Jonathan Wallace
Frankfurt hatte heute ANGST zu gewinnen. Tübingen war hervorragend eingestellt und hat das Spiel der Frankfurter komplett zerstört. Das war gar nix heute. Kein Feuer, keine Ideen, nur Krampf! Danilo mit einer furchtbaren Vorstellung samt krassem Dreier-Airball am Ende. Der war sehr weit daneben ! Bamberg heute im HF sang und klanglos raus, die schlachten uns am Mittwoch mit mind. 20 ab !
abwarten am mittwoch spielen zwei mannschaften die die erwartungen nicht erfüllt haben also verspricht es ein spannendes spiel zu werden mit einem hoffentlich besseren ende für uns
@Timur, nur Mal so am Rande. Hast Du dir das Bild von Tez in deinem Bericht der am Samstag in der Printausgabe erschienen ist angesehen? Ich als Tez würde es als Beleidigung empfinden.
Tez war gestern leider die tragische Figur, gekämpft bis zum Umfallen und leider nicht belohnt worden.
Irgendwie war mir klar (hatte es ja vor ein paar Tagen auch geschrieben), dass die Spiele gg. TÜ oder Vechta richtig schwer werden.
Wenn man gg. Artland, Oldenburg, Bayern u. Ulm couragiert auftritt und gg. letztere sogar gewinnen kann, spricht das für den Zusammenhalt und die Moral der Mannschaft. Das ist beeindrucken. Aber wenn man gg. schwächere Mannschaften nicht den Ton angeben kann, spricht das dafür, dass das Team einfach keine richtige Identität hat, um in so einem Spiel, wo man Favorit ist, den Ton angeben zu können. Das ist aber bei der Verletztenliste über die Saison hinweg auch kein Wunder.
Wirklich schade, dass solche Niederlagen am Ende den PlayOff-Einzug verhindern werden. Die wievielte knappe Niederlage war das eigentlich in dieser Saison? Die Mannschaft ist halt einfach nicht gefestigt genug, um einen richtigen Run am Ende hinlegen zu können!
Auch wenn die beiden letzten Siege beeindruckend waren, darf man einfach nicht vergessen: die Mannschaft hat eine 2-8 Bilanz aus den letzten 10 Spielen. Da ist nur Vechta schwächer. Mir fehlt der Glaube daran, dass man jetzt eine 8-1 oder 7-2 Bilanz aus den letzten 9 Spielen holen kann. Aber genau das wird man brauchen, um eine Chance auf die PlayOffs zu haben.
Egal, jetzt geht es darum, zu sehen, wer sich für das nächstjährige Team empfiehlt und kann einige Dinge ausprobieren.
Kein mag also über das spiel schreiben, sonder nur so HighLevel von nicht fokusiert oder ähnlichem- Macht aber auch eigentlich keinen Sinn, denn ausser Tez war keiner dort wo er sein könte. JD und Konsti mit ideemlosen Aufbau. Passen um die Zone und mit vier Sekunden auf der Uhr einen Spielzug starten macht irgendwie wenig Sinn. Jakob, Danilo, Ramon weit weg von dem was sie können. Auch die Defense sehr fahrig. Jakob erst mit dem unsinnigen Dreiversuch nach Ballgewinn an der Mittellinie, ohne Chance auf den Rebound, und dann mit dem Harakirischluss, Chance zum Werfen von der Birne, nee, lieber dribbeln, Floater, nee lieber in die Luft werfen und dann ab mit dem Ball irgendwo hin, nur nicht Richtung Danilo oder Korb. Aziz und Joe mit Licht blicken, aber auch viel Schatten. Marius in den wenigen Sekunden auf dem Spielfeld (leider) eher ein Fremdkörper.
Gordi … warum lässt er immer die Uhr so extrem runter spielen. Frei in der Zone (egal wer) noch drei Sekunden auf der Uhr, eh da geht noch mindestens ein Pass, statt einem direkten Wurf.
Insgesamt also ein Tag mit X, das war wohl niX.
Ich glaube, Angst zu gewinnen, sich zu sicher zu fühlen, nicht die richtige Einstellung zu haben … all das ist überbewertet. Es läuft in einem Spiel, oder es läuft nicht. Und ob es läuft oder nicht, das hängt für eine Mannschaft wie Frankfurt davon ab, wie viel man dem Gegner wegnehmen kann. Top-Mannschaften müssen den Anspruch haben, den Gegner aus eigener Kraft zu dominieren, ohne sich extra auf den Gegner einstellen zu müssen. (Bamberg, Alba, München gegen uns und sonstwen in der Liga.) Mannschaften aus dem Mittelfeld schaffen das nicht, aber können gegen sehr gut aussehen, wenn sie es schaffen, den Top-Mannschaften ihren Vorsprung wegzunehmen. Gegen München konnten wir uns optimal einstellen – auf jeden einzelnen Spieler ihrer Rotation. Umgekehrt ging das nicht – a) weil Münche unter der Woche gegen Madrid gespielt hatte und weniger Zeit für uns hatte und b) weil wir verdammt viele Spieler haben, von denen jeder mal einen Lauf hat. Gegen Tübingen dagegen können sich die Skyliners nicht so einstellen, man kann denen nichts wegnehmen, zumindest nichts, was verlässlich spielentscheidend ist. Wir hätten das Spiel dominieren müssen, so wie München uns hätte dominieren müssen. Aber die Rolle der Sky-Babes ist es nun mal nicht zu dominieren. Also bleibt gegen einen Gegner wie Tübingen schon mal nur Kampf und Krampf übrig. Aber wen der Gegner uns das Spiel wegnimmt und nicht wir ihm … dann wird das niX. Da hilft nur eins: Die Mannschaft im Kern halten und es nächste Saison besser machen. Schade – Platz 8 gegen schlagbare Bayern, das wäre es gewesen. Wir hätten da eher einen oder zwei Siege einfahren können als (wahrscheinlich) LuBu. Das hätte dem gegenwärtigen Hoch der Skyliners in der bundesweiten Fanwahrnehmung noch mal einen richtigen Push gegeben. Retortenteam war gestern. Schade. Mit etwas weniger Verletzungspech hätte das was geben können.
(Absätze kann jeder einfügen wie er will.)
Mal ehrlich: Auch vor dem Spiel war doch klar, dass es mit den Play-Offs nichts mehr wird (falls kein Wunder eintritt). Was ich am Samstag schade fand war, dass das Team nicht als solches aufgetreten ist. Viele Fehler bzw. Abstimmungsprobleme in der Defense und wenig Bewegung des Balls in der Offense sowie teilweise unsinnige Aktionen, gerade von Galloway. Naja gegen Bamberg kann man nur gewinnen, interessanter wird es in Würzburg, die die Punkte dringend brauchen. Sollten die Jungs sowie gegen Tübingen agieren, dürfte es zwei heftige Klatschen geben.
hmmm… also ich glaube nicht, daß die skys in den play-offs (!) den hauch einer chance auf nur einen sieg gehabt hätten…
der sieg in der saison schön und gut… sehr überraschend dazu…
aber ich bin mir fast sicher, daß so etwas in den play-offs nicht passiert wäre… da werden die bayern ganz anders focussiert sein…
Sehr guter Post von ScheSche, dem ich generell überwiegend zustimme.
Aber ich glaube schon, dass die mentalen Aspekte gerade für eine Mannschaft schwer wiegen, wenn sie mit so vielen Verletzungen zu kämpfen hatte und dann nach 8 Niederlagen in Folge überraschen 2 PlayOff-Teams schlägt.
Da ist es dann einfach schwer, sich selbst zu verorten und die eigene Leistung einzuschätzen. Das hat noch nicht mal was mit Angst zu gewinnen, nicht die richtige Einstellung haben, etc zu tun.
Wenn man nicht so genau weiß wo man steht, weiß man in der Regel auch nicht, wo genau man hinlaufen soll. Natürlich kann man gegen starke Mannschaften nur gewinnen, „wenn man ihnen etwas wegnimmt“. Aber gegen schwächere Mannschaften erwarte ich schon, dass die Mannschaft selbstbewusst auftritt und versucht einem Team wie TÜ den Stempel und das eigene Spiel aufzudrücken. Die spielerischen tools dafür hätte die Mannschaft ganz sicher! Aber das selbstbewusste Auftreten, das Agieren und Umsetzen eigener Stärken ist ein langer Prozess, der sich über die ganze Saison zieht und den kann man kaum gehen, wenn das Personal ständig verletzungsbedingt wechselt.
Auch das vermeintlich leichte Restprogramm könnte es noch richtig in sich haben. Bin gespannt, ob die Mannschaft als Underdog gg. Bamberg wieder stärker auftreten kann.
Wir sind neue Sky fans von Raum KL und haben bis jetzt alle Heimspiele dieser Saison ausser der ersten drei, und einigen Auswaertsspiele besucht. Wir haben auch diesen Blog verfolgt und mussten jetzt endlich unseren Senf dazu geben. Wir sind auch der Meinung wie Kre,dass die 24 Sekunden Uhr immer zuviel runter laueft bevor endlich einen Wurf versucht wird und dann immer mit Panik. Wir bewegen den Ball schnell genug dem Feld zum Korb runter, aber dann wird er wieder raus gepasst und es scheint oft ziellos von einem bis zum anderen rumgeworfen wie eine heisse Kartoffel die niemand halten will. Es wird uns interssieren wie oft wir turnovers hatten in diesem Saison wegen 24Sek violations. Wichtiger waere, oefters werfen und wenn es nicht im Korb landet,dann auf den Rebounds kaempfen. Und bitte, hoert endlich auf mit den „junges“ Team Ausreden, man braucht nur die gerade laufende March Madness college teams anzuschauen…und die sind nichtmal Profis und meistens unter 2J.. Okay,genug Frust abgegeben..es macht trotzdem Spass und wir haben unsere Saisontickets fuer naechstes Jahr schon bestellt…und sind am Mittwoch wieder dabei!
oops..typfehler (unter 22J)
Dann Mal ein herzliches Willkommen in der Runde, Ll and JK! :-)
Schön, das ihr den doch weiten Weg auf euch nehmt und zu den Heimspielen zu kommen – Hut ab!
Zum Spiel:
Ich habe es schon fast geahnt, das es so kommen könnte…die letzte Aktion ging leider voll in die Hose und Jake war absolut schockiert, wie ihm so ein „Pass“ aus der Hand gleiten konnte.
Nun ja – ich seh es positiv (so bin ich eben, kann nichts dafür): Am Mittwoch haben die Jungs die Chance es wieder besser zu machen! :-)
Das mit der 24-sec-violation ist wirklich sehr interessant. Und auch finde, dass diese Saison mehr Turnover hieraus resultierten als in den Jahren zuvor. Wäre generell eine interessante Statistik, zu sehen, welche Teams so am häufigsten den Ball verlieren und welche Teams andere zu dieser Art von Turnover zwingen.
Ich war mir in der Saison oft nicht so ganz sicher, ob die 24 sec violations ein Resultat der (zu langsamen) Exekution des angekündigten Systems im Setplay ist oder aber es einfach zu lange dauert bis eine Ausstiegsoption aus dem System angewandt und ausgeführt wird.
Das müsste man sich mal im Detail anschauen.
Wenn ich die Zeit hätte, würde ich mir gerne einige Spiele im Re-Stream daraufhin anschauen. Wenn…
Mist…das kommt davon wenn man im Kopf beim Schreiben die Sätze umbaut…schade, das man hier nicht editieren kann. ;-)
Also, toll das ihr den Weg auf euch nehmt, um zu den Heimspielen zu kommen sollte es natürlich heißen.
Das ist die Spielweise von Gordie!
Damals ist Pascal Roller sehr oft zum Korb gezogen,hätte den Ball nur noch in den Korb legen müssen, doch dann kam der Pass nach außen. Das hat mich einige graue Haare gekostet.
Wenn es ins Setplay geht, dann wird jede Sekunde ausgenutzt, doch wenn es schnell geht wir zügig abgeschlossen. Die Skyliners müssen das Tempo kontrollieren, ansonsten macht der Gegner zu viele Punkte und es gibt keine Chance zu gewinnen, da das Team sehr defensiv geprägt ist.
Ist jedenfalls meine Meinung.
Ich sehe das wie Marcel! Wir haben viele junge Spieler, da ist Ordnung und System wichtiger als Einzelaktionen und schnelle Abschlüsse. Stichwort GEDULD !
@Marcel: Du meinst nicht die NOTPässe von Pascal wenn er Backdoor an der Linie lang ist und die Dinger abgeben hat. Das hat bei mir einige graue Haare verursacht.
Im Grunde wurde das Spiel ja nicht in der letzten Sekunden verloren. In den ersten beiden Vierteln hätte man sich bei den Handballern etwas Harz leihen sollen, gefühlt wurde da 6-7 mal der Ball verdaddelt ohne jede NOT. Dann hatte Gordie scheinbar Wallace nicht auf dem Zettel. Der Stand bei 80% seiner 3er sehr sehr frei.
Bleibt nur eins, gegen die Brösels wieder das Kämpferherz auspacken und darüber ins Spiel kommen. In den letzten Jahren hat es ja zu Hause immer ganz ordentlich gegen die Truppe geklappt. Anton (das Herz) des Teams fällt aus, dass ist auch nicht die schlechteste Nachricht.
Habt Ihr schon das kürzlich im Berlin-Verlag erschienene Buch von Joe Herber gelesen.
Habe es letzte Nacht komplett gelesen und bin ziemlich beeindruckt! Joe ist halt wirklich ein richtig kluger Kopf und weiß sich gut auszudrücken! Einiges hat mich sehr an meine eigene Collegezeit erinnert! Sehr informativ, spannend und unterhaltsam geschrieben!
Für basketball-Fans eigentlich ein Pflicht-Kauf!
Auftrag @Timur: Unbedingt ein Interview mit Joe zu diesem sehr schönen Buch machen! :)
@Harald: Hab es schon vor einer Woche verschlungen :) Ich werde eine Rezension demnächst in der FR dazu schreiben.
Klasse! Ich freu mich schon auf Deine Einschätzung!