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Fr 21.03.14 17:06

„Ich habe immer noch Kopfschmerzen“

Die Nase von Dane Watts sah bei meinen Treffen mit ihm am Donnerstag schon etwas besser aus, als auf dem zuletzt veröffentlichen Facebook-Bild. Dem 2,03 Meter großen Flügelspieler brummt allerdings noch der Schädel. Sein Einsatz ist jedoch ungewiss. Vor dem Spiel gegen seinen Ex-Klub Ulm, spricht der Vater eines fast zweijährigen Sohnes im Interview über sein Verletzungspech, über sein freundschaftliches Verhältnis zu John Bryant und die Ziele mit den Skyliners.

Dane, wie gehts deiner Nase?
Ich hab mir die Nase in Ludwigsburg gebrochen und sie wurde am Dienstag darauf operiert. Ich weiß nicht, ob es eine Gehirnerschütterung ist, aber ich habe immer noch Kopfschmerzen.

Du warst gerade dabei Dich richtig ins Team zu spielen. Wie verarbeitest du diesen Rückschlag?
Es ist hart. Meine Fitness war gerade besser geworden und ich habe mich besser ins Team gespielt. Jetzt kann ich nicht trainieren. Das ist schwierig für mich, weil ich trainieren muss, um an mein Level zu kommen, bei dem ich einmal war.

Wirst du den Arzt nochmal sehen?
Weiß ich noch nicht. Am Donnerstag habe ich einen Arzt wegen der Nerven konsultiert. Ich denke, ich sehe den Arzt noch einmal vor dem Spiel.

Du erlebst eine harte Zeit. Du konntest ein Jahr lang nicht trainieren oder spielen wegen einer Rücken-Operation.
Ja, das war meine längste Verletzung in den zehn Jahren meiner Basketball-Laufbahn. Es ist alles wieder neu für mich. Ich versuche, einfach nur meinen Körper wieder fit zu bekommen.

Hast Du in dieser Phase mit den Gedanken gespielt, deine Karriere zu beenden?
Ich hatte während meiner Reha kurzzeitig darüber nachgedacht. Wenn mein Rücken nicht mitgemacht hätte, wäre es das Ganze nicht mehr Wert gewesen. Ich fühle mich aber gut und bin froh, hier zu sein. Solange ich gesund bin und Basketball Spaß macht, werde ich weitermachen.

Wie bist du letztlich hier in Frankfurt gelandet?
Ich habe mich zu Hause fit gehalten und an meiner Universität trainiert, weil ein französisches Team Interesse signalisiert hatte. Sie haben meinen Agenten kontaktiert und gefragt, ob ich in zwei, drei Wochen fit sein kann. Ich habe sehr hart für diese mögliche Gelegenheit trainiert und dann konnte das Team aber einen Spieler nicht loswerden. Dann hat sich Frankfurt nach der Verletzung von Jacob Burtschi gemeldet und es ging alles sehr schnell.

Hast du mit Jacob Burtschi geredet, der wie Du, eine Rücken-Operation hinter sich gebracht hat und nach knapp acht Wochen wieder spielt?
Ja klar. Ich kenne nicht die Details seiner Verletzung. Es ist bei jedem etwas anders. Meine Verletzung rührt von einem Zusammenprall und einem Schlag auf den Rücken in einem Eurocup-Spiel her. Ich denke, dass ich in den USA eine besser Behandlung hatte, als ich drei Monate nach meiner Operation zurückgekehrt bin. Ich habe mich dort von weiteren Ärzten untersuchen lassen. Ich hatte mich nach drei Monaten noch nicht bereit gefühlt, wieder einzusteigen. Ich bin froh, so wie es bei mir gelaufen ist.

Warst du nicht zufrieden mit den Ärzten in Ulm?
Ich denke, dass die Reha für mich in den USA besser war und das Umfeld dort zu trainieren.

Am Sonntag geht es gegen dein altes Team Ulm. Ich kann mir vorstellen, dass du heiß darauf bist zu spielen?
Ja, du willst immer gut gegen einen alten Klub performen. Ich hoffe, dass ich fit werde und spielen kann.

Hast du noch Kontakt zu deinen alten Mitspielern Per Günther oder Keaton Nankivil?
Genau zu den beiden und zum Trainerteam. Wir schreiben uns öfter. Ansonsten ist niemand mehr da aus der Zeit, als ich da war.

Dafür hast du am vergangenen Sonntag John Bryant wiedergesehen. Hast du ihm auch noch Kontakt?
Meine Frau und seine Freundin sind ziemlich gut befreundet. Meine Frau und mein Sohn waren sogar vergangene Woche in München bei ihm für ein paar Tage. Ich habe ihn auch im Sommer in San Francisco besucht, als ich dort zu einem Physiotherapeuten bin. Er hat mir dann ein wenig die Stadt gezeigt.

Gegen sein Team habt ihr ziemlich gut gespielt. Wie hast du die Partie gegen die Bayern von draußen gesehen?
Wir haben die ganze Woche gut gearbeitet und schon gegen Ludwigsburg einige Schritte nach vorne gemacht. Das Team hatte eine Menge Energie und Selbstvertrauen. Das hat uns geholfen, aus der Defensive in die Offensive zu kommen und auch schwere Würfe zu treffen.

Ihr habt in den vergangenen Wochen viele knappe Spiele verloren. Wie wichtig war der Sieg gegen München auch mental?
Es war sehr gut, vor allem wenn man bedenkt, wie viele jungen Spieler wir haben. Da kann sich schnell das Gefühl einschleichen, nicht mehr an einen Sieg zu glauben.  Das beste Team der Liga zu schlagen, das war sehr wichtig für das Selbstvertrauen.

Wie ist es unter Gordon Herbert zu spielen?
Ich mag ihn. Er vertraut den Spielern, Spielzüge zu machen. Das ist was ein Spieler braucht.

Gerade was die Spielzüge angeht, sah es nach dem Oldenburg-Spiel so aus, als wären die richtigen noch nicht für dich gefunden worden. Täusche ich mich?
Es gibt immer ein paar Auf und Abs und es braucht seine Zeit. Ich fand, dass es in der letzten Zeit sehr viel besser wurde.

Was wird gegen Ulm wichtig sein. Wie kann man sie stoppen?
Das wichtigste ist es, ihr Umschaltspiel zu stoppen. Sie spielen sehr schnell und treffen gut von Außen. Unsere Verteidigung muss taff sein, genauso wie gegen München. Wir müssen das Spiel im 60er und 70er Punktebereich halten und nicht im 80er und 90er.

Also müsst ihr sie wegen München ins half-court-Spiel drängen?
Ja. Wir müssen die Rebounds kriegen, sie nicht das Parkett rauf und runter rennen lassen und keine offenen Würfe geben. Wir müssen selbst gute Würfe nehmen und dann geordnet verteidigen.

Was hat dich am meisten beeindruckt, als du zu den Skyliners gekommen bist und du die vielen verletzten Spieler gesehen hast?
Wir hatten in jedem Spiel die Chance zu gewinnen, bis auf Bonn. Das Team hat trotz der Rückschläge eine großen Kämpferspirit.

Was ist mit dem Team in dieser Saison bei 13 ausstehenden Spielen noch möglich?
Wir haben eine Menge Spiele im April und natürlich wird es wichtig sein, alle Spieler wieder gesund aufs Parkett zu bekommen. Wer weiß passiert? Wenn wir ein paar Spiele in Folge gewinnen sind wir mittendrin im Kampf um Platz 8,9 und 10. Es kann sich eine Menge im April ändern, vor allem wenn du drei Spiele in einer Woche hast und alle gewinnst. Wir müssen hart arbeiten, gesund bleiben und hoffentlich starten wir eine Serie.

Redet ihr untereinander über die Playoffs?
In Mallorca haben wir eine Menge über uns und unsere Ziele reflektiert. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken. Für uns ist es wichtig uns Woche für Woche zu verbessern.  Durch die vielen Verletzten, dann mit mir als Neuem, haben wir fast jede Woche ein neues Team im Training. Wir müssen einfach nach vorne schauen. Über die Playoffs kann man reden, wenn wir in Reichweite zu Platz 8 sind.

 

 

 

 

 

 

2 Responses

  1. 1 # Björn März 22 2014 @ 15:54

    auch was nettes über dane watts und seine zeit in tübingen und ulm

  2. 2 # Björn März 22 2014 @ 15:54

    upps link vergessen ;)

    http://bballbrain.blogspot.de/2014/03/ruhig-ruhiger-watts.html

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