Fr 15.02.13 21:29
„Ich glaube an mich“
Muli Katzurin hat nicht gefallen, was er in den vergangenen Partien von seiner Mannschaft in der Defensive gesehen hat. Deswegen liegt der Fokus im Training vor dem Spiel am Sonntag (15 Uhr) gegen Tübingen wieder auf der Verteidigung. Er ist überzeugt, dass er noch der richtige Trainer für dieses Team ist.
„Ich glaube an mich“, sagte der 58-Jährige auf der Pressekonferenz am Freitag. „Ich weiß, was für das Team das Beste ist.“ Und das ist die Defensive. Am Mittwoch gab es die Videoanalyse, am Donnerstag ist es dann an die Umsetzung gegangen. „First we talked to their heads, today to their legs“, scherzte Katzurin. Das Lachen ist dem Coach trotz der prekären Situation nicht vergangen.
„Wir haben aus den letzten Spielen unsere Konsequenzen gezogen. Unser Hauptproblem war, dass unsere Verteidigung nicht so aufgestellt war, wie zuvor. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe, unter anderem, dass wir zwei neue Spieler integrieren mussten und durch den straffen Spielplan kaum Zeit hatten, die Laufwege zu festigen“, so Katzurin. „Wir dürfen niemanden unterschätzen, wir sind in jedem Spiel der Underdog und müssen auch so spielen, also kämpfen, wie ein Team spielen und dem Gegner das Leben so schwer wie möglich machen.“
Druck will er seinen eigenen Spielern in dieser schweren Phase nicht machen. „Die Stimmung im Team würde ich als ruhig bezeichnen. Jeder Spieler hat verstanden wie die Situation ist, sind offener und bereit mehr zu opfern. Wir wollen keinen Druck aufbauen, sondern den Spielern zeigen, was sie auf dem Feld zu tun haben, ihnen somit ein gutes Gefühl vermitteln und sie mit der richtigen Einstellung rausschicken“, so Katzurin.
Katzurin hatte außerdem einige warme Worte für die Fans: „Ich bin stolz auf unsere Fans! Sie unterstützen uns immer, insbesondere bei den Auswärtsspielen. Sie unterbrechen ihren Tagesrhythmus nur um uns zu unterstützen. Das ist nicht selbstverständlich. Sie sind unser sechster Mann und das ist für uns sehr, sehr wichtig.“ Er habe Nachrichten von den Zuschauern bekommen und spüre die Unterstützung der Fans.
In der PK waren auch Dawan Robinson und Zachery Peacock: Aufbauspieler Robinson:„Wir müssen wieder rausgehen, alles geben, kämpfen und mit positiver Energie in das Spiel gehen. Wir wissen, dass wir besser spielen können. Es reicht nicht, nur gute zweite Halbzeiten zu spielen. Niemand von uns lässt den Kopf hängen, jeder versucht zu kämpfen. Wir brauchen dieses nächste Spiel, wir brauchen einen Sieg.“Er habe schon in Teams gespielt in der die Spieler in schlechten Zeiten nicht zusammengehalten haben. „Wir mögen uns auch alle außerhalb des Platzes“, sagte Robinson. Die Niederlagen in den vergangenen Wochen „killen unseren Vibe“, erklärte Robinson. Jeder spüre den Druck und jeder müsse nun eine Schippe drauflegen. Dazu müsse die Mannschaft mehr kommunizieren, sich auf und neben dem Parkett helfen und dann endlich den nötigen Sieg holen.
Teamkollege Zachery Peacock „Das Wichtigste wird ein guter Start und ein gutes Finish für uns werden. Bei allem dazwischen müssen wir unser Bestes geben, uns auf gute Würfe konzentrieren und versuchen, das Spiel zu gewinnen. Jeder Ballbesitz, jeder Minute zählt.“
Der geschäftsführende Gesellschafter Gunnar Wöbke betonte, dass es „jetzt keine Entschuldigungen mehr gibt.“ Jeder Spieler müsse nun seine beste Leistung abrufen.
Kurz noch zu der Standortfrage: Wöbke erklärte nochmal, dass er mit dem Team auch in die zweite Liga gehen würde, so wie er es schon in mehreren Interviews vor einigen Jahren erklärt habe. Er wisse natürlich was er tun werde, falls es zu einem Abstieg kommen sollte. Das sei aber eine Baustelle, die nicht im Vordergrund steht. „Jetzt geht es darum den Umschwung zu schaffen“, sagte Wöbke.
Ich hab dazu noch ein Interview auf der BBL-Homepage von Wöbke aus dem Jahr 2006 gefunden, die die Skyliners damals selbst gemacht haben. An der Haltung hat sich nichts geändert:
Welche Konsequenzen zieht man aus dieser Saison? Muss der Club sich jetzt gar von langfristigen Konzepten verabschieden, beispielsweise der Förderung junger Talente? Lässt sich der Weggang von Mladjen Sljivancanin in dieser Richtung deuten?
Unsere Ziele und Strategien bleiben die gleichen, das können wir versprechen. Uns geht langfristige konzeptionelle Entwicklung immer vor kurzfristigem sportlichen Erfolg. Wir investieren auch zukünftig nicht nur in die sportliche Entwicklung, sondern auch in die Marke und die Identifikation in der Region…
Sollte die Mannschaft die Wende doch nicht mehr schaffen und absteigen, wie geht es dann mit den DEUTSCHE BANK SKYLINERS weiter?
Wir werden, wie in den vergangenen Jahren auch einen Lizenzantrag für die Zweite Liga einreichen. Meist zwang uns in der Vergangenheit wirtschaftliche Planungsunsicherheit dazu, dieses Jahr ist es die sportliche Situation.
Hier gibt es das ungewöhnliche Video zum Spiel gegen Bayreuth: http://www.beko-bbl.tv/musical-abstiegskampf-braunschweig-frankfurt