Sa 29.12.12 22:33
Ärgerliche Fehler aber kein Beinbruch
Die Überraschung gegen den FC Bayern München ist nicht gelungen. 59:73 hieß es aus Sicht der Frankfurt Skyliners vor ausverkauftem Haus am Ende. Die Gründe für die Niederlage sind einfach: 17 zugelassene Offensivrebounds, dumme Ballverluste (insgesamt acht) im zweiten Viertel und die verpasste Chance sogar in Führung zu gehen, eine miserable Freiwurfquote von 44 Prozent (7/16) und ein überragender Robin Benzing (21 Punkte, acht Rebounds).
Die Skyliners waren gut in die Partie gestartet. Nach 11:6 nimmt Bayern die erste Auszeit (5. Minute). Trotzdem erhöhen die Skyliners auf 14:9. Dann wechselt Katzurin gleich dreifach aus – bringt Nolte, Robinson und Dowell. Nach dem 17:13 durch Dowell stellt Katzurin auf die Zone um und die Bayern gehen 18:17 in Führung.
Das zweite Viertel war für mich der Knackpunkt, da hätten die Skyliners mit 6,7, 8 Punkten wegziehen können. Doch acht! Turnover machen das zunichte. Zweimal Schrittfehler (Peacock, Scott) und einmal Gibson mit den Füßen auf der Linie. Und dann ein kleiner 5:0-Lauf am Ende zum 36:31 für den FCB taten den Skyliners weh.
Im dritten Viertel zogen die Bayern auf 43:33 davon. Dann gelingt trotz eines Katastrophen-Ballverlusts von Dowell ein kleiner 5:0-Lauf (38:43). Dann steht Dowell an der Freiwurflinie und vergibt seine Freiwürfe drei und vier. Ein unterirdisches Spiel vom Zwei-Meter-Mann, der sich auf das Scharmützel von Chevon Troutman eingelassen und sich rausgefoult hat. Die Schiedsrichter hätten aber das klare umstoßen von Troutman gegen Dowell sehen in der ersten Halbzeit müssen. Die Bayern fangen anschließend wieder an zu treffen und gehen mit 56:43 ins letzte Viertel.
Das Basketballwunder bleibt aber aus. Dafür spielen die Bayern zu clever und die Skyliners schaffen es in der Offensive nicht sich gute Würfe zu erspielen und arbeiten wie die gesamte Partie schlecht unter den Brettern.
Positiv war die ganz ordentliche Verteidigung, das Doppeln und die pick-and-roll Verteidigung hat gut funktioniert. Gegen die großen Jungs Jared Homann, Chevon Troutman, Jan Hendrik Jagla und auch Robin Benzing schaffte es eigentlich nur Danilo Barthel mit sieben Rebounds sich einigermaßen zu behaupten. In der ersten Halbzeit erlaubten die Skyliners elf Offensivrebounds und zwölf Second-Chance-Punkte zu. Beim Ausboxen und der Rotation war die Abstimmung nicht gut genug.
Hinzu kam die schwache Punktausbeute von Devin Gibson und Dawan Robinson. Die Point-Guards hatten bis zum Schlussviertel beide keinen einzigen Punkt. Dion Dowell bekam wieder nur fünf Würfe. 39 Prozent Field-Goals sind gegen Top-Teams, wie die Bayern letztlich zu wenig.
Muli Katzurin war trotzdem mit dem Einsatz seiner Mannschaft zufrieden. Gegen die Bayern kann man verlieren, wenngleich auch einige ärgerliche Momente dabei waren. Wichtig sind die kommenden Partien gegen Gießen und den MBC. Das sind must-win-games. Hier gibt es noch das Boxscore zum Spiel.
Im Folgenden findet ihr die Stimmen zum Spiel. Verzeiht in einigen Momenten mein Englisch :)
16. Spieltag Skyliners – Bayern – Danilo Barthel
16. Spieltag Skyliners – Bayern – Dawan Robinson
16. Spieltag Skyliners – Bayern – Devin Gibson
16. Spieltag Skyliners – Bayern – Marius Nolte
16. Spieltag Skyliners – Bayern – Muli Katzurin
16. Spieltag Skyliners – Bayern – Ted Scott
Das Spiel war in der Tat recht ordentlich gegen eine wirklich starke Truppe aus München. Leider konnte man letztlich aufgrund der hohen Intensität in der Verteidigung mit fortschreitender Spieldauer vorne immer weniger Akzente setzen. Spielte man gerade im ersten und über weite Strecken des zweiten Viertels sehr ansehlich in der Offense, gerieten die Bemühungen danach zusehends ins Stocken. Hier merkt man wieder die Unerfahrenheit eines Gibson oder auch Klein. Gibson hat auch heute wieder teils grauenhafte Entscheidungen getroffen (Beispiel 3. Viertel als Dowell den 3er versenkt, dann aber nicht schnell genug hinten ist und den Alley-Oop auf Troutman zulässt – danach rennt er mit dem Kopf durch die Wand und verliert beim Penetrieren den Ball). Er wirft zu oft den Ball weg oder nimmt unmögliche Würfe – das muss er abstellen. Dazu Dowell wieder mal mit einem unterirdischen Spiel. Auch wenn es sich wiederholt: in dieser Form völlig unbrauchbar. Null Rebounds, 0/4 Freiwürfe, dazu das Privatduell mit Troutman (auch wenn Troutman einen ebenso großen Anteil hatte: sowas muss er sich sparen).
Insgesamt haben die Bayern letztlich verdient gewonnen. Fazit für die Skys: Freiwürfe üben, Einwürfe üben, bessere Entscheidungen treffen und Dowell auf der Bank lassen.
Dowell auf der Bank lassen bringt nichts, da er einer der wichtigen Spieler sein muss. Man muss ihm das klar machen. Das ist die Aufgabe von Katzurin und vom Trainerteam. Freiwürfe werden nach jedem Training geübt. Vielleicht sollte Katzurin das mal sein lassen, vielleicht klappt es ja dann. Unfassbar wie viele daneben gehen.
@ Timur: war auch eher ironisch gemeint. Letztlich muss er auf dem Court mehr bringen. Ansonsten wäre es angebracht, ihn Mitte Januar mit Ablauf seines Vertrages auszutauschen. Seine Position ist einfach zu wichtig als dass er sich solche Spiele reihenweise leisten kann. Eigentlich sollte er mit Sicherheit ein Führungsspieler sein – davon sieht man bisher nichts. Leider. :-/
Jep er hängt die meiste Zeit nur durch.
Naja, war kein schlechtes Spiel, aber halt auch eines, das gezeigt hat, dass man mit Mannschaften wie Bayern einfach überhaupt nicht mehr mithalten kann.
Ja, man hat den Münchnern gut seinen Stil aufgezwungen und das Tempo verlangsamt. Aber wenn du halt so eine eindimensionale, schwache Offense hast und keine 60 Punkte Zuhause machst, dann ist es immer verdammt schwer!
Nennt mich altmodisch, aber ich finde nach wie vor gilt im Basketball: Die wichtigsten Positionen sind die 1 und die 5! Und auf beiden Positionen sind die Skyliners weit unter dem BBL-Durchschnitt besetzt.
Gibson ist ein fürchterlicher Playmaker – und ich glaube, dass er mit seiner geringen Spielübersicht und fehlendem Spielverständnis auch nicht mehr so viel besser wird in diesen Kategorien. Robinson hatte ab und an arge Probleme, den Ball ordentlich nach vorne zu bringen und hat zwar mehr Übersicht als Gibson, ist aber ziemlich eingerostet, langsam und nicht in Form.
Klein ist zu unerfahren und schraubt seine Trefferquote in neue Tiefen…
Von den 5ern will ich gar nicht groß reden. Peacock ist ganz klar ein 4er. Man siehe sich nur mal an, wo er heute überwiegend seine Punkte gemacht hat – aus der Mitteldistanz! Am Brett gabs für ihn wenig zu holen. Gegen die Homanns, Troutmans dieser Liga hat er keine Chance!
Nolte ist eigentlich nur noch mit seinem Einsatz Bundesligareif. Alles andere an ihm wirkt grobmotorisch und hölzern.
Voigtmann bringt gute Ansätze mit, ist aber noch ein Jahr (mindestens) davon entfernt in der BBL mitmischen zu können!
Mit so einem Kader ists einfach schwer, erfolgreichen Basketball spielen zu können! Wenn ich höre, dass man in Bamberg mit Teddy Gibson unzufrieden ist, kann ich nur sagen: Der würde in Frankfurt mit Kusshand genommen und aus dem Stand (ohne Systeme zu kennen) Topscorer werden und die Mannschaft auf ein anderes Level heben. Wenn ich heute zB sehe, dass ein Alexander Nadjfeji bei den Bayern den 7. Ausländer gibt, dann denke ich mir: In Frankfurt wäre das auf Anhieb der beste Frontcourtspieler…
Einfach harte Zeiten!
Noch ein Wort zu Dowell: Natürlich wieder total mieses Spiel von ihm. Ich habe auch nicht verstanden, warum er sich da auf eine Privatfehde mit Troutman einlässt. Das war dermaßen unnötig und dumm! Ich bin kein Dowell-Fan, aber man muss auch bedenken: Wenn du keine richtigen Spieler am Brett hast, dann brauchst du große Jungs, die von außen treffen können. Alleine wenn Dowell seinen Gegenspieler binden und an die Dreierlinie ziehen kann, dann hilft das einem Peacock ungemein, weil mehr Platz in der Zone ist.
Also wer sagt, Dowell sollte im Januar gehen, muss bedenken, dass man dann einen ähnlichen Spielertypen braucht. Sonst ist es noch schwieriger ein Inside-Spiel aufzuziehen!!!
@Harald: Du hast völlig Recht. Ein richtiger Playmaker würde die Skyliners in andere Dimensionen heben. Auch auf der 5 fehlt ein echter Brecher, auch wenn Peacock konstant scort, ist er unter dem Brett zu schwach.
Gerade was zu Dowell sagst, das ist genau das was Muli von ihm sehen will. Die großen nach draußen ziehen und damit Peacock Platz schaffen. Er sagt immer, dass Dowell von außen werfen muss und will ihn nicht inside spielen lassen.
Schade…irgendwie hatte ich das Gefühl, daß viel mehr drin gewesen und wir uns unter Wert geschlagen haben…ok, wir hätten sehr wahrscheinlich trotzdem verloren, aber irgendwie bin ich vom Resultat sehr enttäuscht.
Aber na gut….
Positiv:
– Tez’s Allround Performance
– Eine offensiv starke Mannschaft bei nur 73 Punkten gehalten…
– Kampf und Wille (bei den meisten zumindestens)
– Super Stimmung…man hat anscheinend noch ziemlich viele Stehplätze verkauft, so daß die Atmosphäre noch heisser war…wäre echt genial wenn jedes Heimspiel so wäre…
Negativ:
– wieder mal das Reboundverhältnis verloren (gefühlte 100 Offensiv Rebounds zugelassen)
– echt dumme Turnovers zugelassen (z.B. Fuß auf der Linie, Schrittfehler, etc.)
– große Schwierigkeiten bei den Einwürfen (Devin kann sich oft nicht befreien)
– Dion wieder mal unterirdisch…0 Rebounds in 19 Minuten & +/- von -13
– Zach schlechte Mitteldistanzquote 1/7 & 2 Rebounds in 25 Minuten
– Ted’s angeblicher Lieblingswurf, der 3er…heute wieder mal „nur“ 2/7…
– Danilo schien sein Selbstvertrauen vom Bayreuth Spiel irgendwo in der Kabine gelassen zu haben. Ziemlich oft den Wurf verweigert. Nur 1 Wurf in 22 Minuten.
– Konsti momentan kein Faktor, auch nich defensiv…er braucht wohl noch mindestens ein Jahr.
– Marius, sorry, wie bereits beim letzten Beitrag erwähnt, als Back up Center muss er viel effizienter sein. Kämpfen alleine reicht nicht, da müssen Punkte und Rebounds her…
Man sollte sich ernsthaft Gedanken machen den Dion im Januar für einen reinen Center auszutauschen und Zach als 4er aufzustellen.
Darüberhinaus den Marius nach der Saison nicht verlängern sofern sein Vertrag ausläuft. Wir brauchen für diese Position echt viel mehr Qualität (einen richtigen Center und Johannes für 10 Minuten als Back up).
Nennt mich auch altmodisch, aber wir brauchen echt viel mehr Größe und Masse unter dem Korb…
Marius hat Vertrag bis 2014. Konsti war gut in der Defensive, ist in der Offensive aber kein Faktor. Danilo hat wirklich viel zu oft den Wurf verweigert, echt schade.
Einen reinen Center zu bekommen wird schwer. Kostet Geld und dann nochmal das System umstellen mitten in der Saison? Denn Peacock spielt ja immer nahe zum Korb. Dann würden sich zwei big guys auf den Füßen stehen.
Und noch was zur Stimmung. Bis auf die beiden Fanblocks, fand ich die Stimmung trotz ausverkaufter Halle nicht so gut. Es hat kaum jemand mitgezogen. Die Trommeln und das Geklatsche waren lauter als die defense-Rufe.
Da hat der Marius Glück gehabt :(
Ganz ehrlich, in MEINEN Augen sehe ich nichts aussergewöhnliches an Konsti’s Defense Performance…ist nicht viel besser als die von den anderen, jedoch ab und zu mit dummen Fouls…also, ich will den Konsti mit aller Liebe nicht ÜBERbewerten….
Tja, unser Hauptproblem ist die Reboundschwäche, da muss was gemacht werden. Mit der momentanen Konstellation (sowohl in Größe und Masse) wird es nix.Man kann und soll sich nicht immer auf Tez, Ted oder Devin verlassen, schliesslich ist es die Hauptaufgabe unserer Big Men.
Ich kann dem Spiel gestern nur wenig gutes abgewinnen. Schlechte Stimmung ( in FFM normal! ), Dowell kann bald packen, Marius verweigert Korbleger!!! und Scott ist der coolste uncoolste, den ich je gesehen habe. Ich glaube Robinson wir noch 1-2 Spiele brauchen und dann auch konditionell auf der Höhe sein. Ich stell mich auf Relegation ein, oder gibt´s die auch nicht mehr mittlerweile? Sicher war bei Bayern gut, aber offensiv fällt uns ja gar nix ein, nix.
Klar, Center sind teuer! Aber wie schaffen es dann bitteschön Mannschaften wir Tübingen einen Kenneth Frease zu holen? Wie kann Gießen einen Ovcina bezahlen? Ein Turek in LuBu bezahlt werden?
Ich glaube, dass die Skyliners sich solche Spieler schon leisten könnten (bei Umschichtung des Etats!), aber es von Dr. W. gar nicht gewollt ist, dass solche Spieler in Frankfurt spielen. Man setzt wohl immer noch darauf, mit schnellem, attraktivem Basketball Publikum in die Halle zu locken und sieht klassische Brettspieler da als hinderlich. Anders kann ich mir nicht erklären, dass man seit der Meisterschaftsmannschaft 2004 (mit Kasun, Kruel, Maras, Badiane), immer weniger Qualität auf der 5 geholt hat. Genau genommen gabs in den letzten Jahren abgesehen von Nolte gar keinen richtigen Center mehr bei den Skys (die „umgeschulten 4er“ wie Davidson, Ohlbrecht, Leuer nicht mitgezählt).
Deshalb sollte man sich von dem Gedanken verabschieden, dass die Skys noch einen Center holen werden. Vielleicht darf der lustlose Dowell die Koffer packen, dann dürfte aber ein ähnlicher Spielertyp geholt werden, um Freiräume für Peacock zu schaffen! Denn ohne Stretch 4 würde Peacock vielleicht nur halb so viele Punkte machen und die Zone endgültig zur Wüstenlandschaft werden!
Wenn bei Nolte diese Saison nicht mehr viel kommt, würde ich ihn ab 13/14 Fulltime im Office installieren. Vielleicht ja als Nachfolger von Novak! Denn was Marius momentan zeigt, kriegt Johannes Voigtmann sicher auch hin – und der hat noch Perspektive ohne Ende und würde von den 5-10 Minuten Einsatzzeit viel lernen können und nicht viel mehr falsch machen können!
Ersteinmal @Timur: wieder vielen Dank für die treffende Analyse. Die Interviews habe ich mir noch nicht angehört, aber ich freue mich schon drauf.
Somit vielen Dank für ein tolles Jahr mit spannenden und treffenden Statements.
Zum Spiel: Ich hatte kein Wunder erwartet und somit war „fast“ positiv überrascht. Wenn man beim WarmUp sieht, dass ein Nadjfei draussen steht kann es einem schon angst und Bange werden.
Die Verteidigung hat ganz gut funktioniert, auch wenn hier die Privatfehde zwischen Dion und Troutman doch sehr einseitig von den Refs geahndet wurde. Das Hamann einen Bonus hat konnte man teilweise bei seiner Defense sehen, da hat Lotti einfach beide Augen zu gemacht. So ein Stossen von von Steffi passiert halt und ist kein Foul.
Entschieden hat das das Spiel allerdings nicht.
Eine unterirdische Freiwurfquote hat jede Hoffnung auf ein besseres Ergebnis zersägt. Hinzu kommen liegen gelassene Punkte von fast allen. Marius brint den Korbleger nicht unter, Konsti steht frei vorm Korb und passt sicherthalber in die Arme der Bayern usw. usw.
Pesic hat, wie fast jeder Trainer bei spielen in Frankfurt, mit der eignen Leistung gehadert, aber genau das zeigt das unsere Defense gestimmt hat. Nicht Umsonst waren die Bayer über 12 Minuten in der Umkleide. Das war sicherlich nicht nur spassig.
Jetzt gilt es für uns die Defenseleistung zu stabilisieren und an der Offense zu arbeiten.