Mi 09.06.10 22:35
2. Finale: Bamberg gleicht aus
Am Ende kochten die Emotionen hoch. Basketballuntypische Zweikämpfe dominierten die Schlussphase des zweiten Finalspiel zwischen den Skyliners Frankfurt und den Baskets Bamberg. Mehrfach gerieten Spieler der beiden Erzrivalen aneinander, nachdem Skyliners Aufbauspieler Aubrey Reese nach einem vermeintlichen Schlag von Predrag Suput wegen einem Cut über dem Auge ausgewechselt werden musste. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden. Bamberg siegte mit 77:68 (40:23) und glich zum 1:1 aus. Die Serie nimmt damit Parallelen zur Meistersaison der Skyliners. Im Playoff-Finale 2004 stand es zwischen Frankfurt und Bamberg nach zwei Partien und zwei Heimniederlagen ebenfalls 1:1 – und auch damals kam Härte in die Serie.
„Sie haben uns ausgespielt. Gegen ein solches Team wie Bamberg kommt man nur schwer zurück, wenn man erst mal hinten liegt“, sagte Jimmy McKinney. Dem Rückstand liefen die Skyliners nach einem schwachen zweiten Viertel hinterher. Knapp sieben Minuten blieben sie da ohne Korberfolg gegen Bamberg, die vorentscheidend auf 23:40 davonzogen.
Neben einer starken Verteidigung der Franken machten sie es den Gästen dabei auch mit vielen Fehlern einfach. Zur fast schon tragischen Figur avancierte Greg Jenkins: Der Center leistete sich Fehlpässe und einen Eigenkorb, er begann ein Offensivfoul und zielte zweimal in Folge von der Freiwurflinie daneben. Dabei hatte er gut begonnen: Als Trainer Gordon Herbert den Center Mitte des ersten Viertels für den schwachen Dragan Labovic einwechselte, belebte Jenkins sofort die Offensive und zeigte – anders als Labovic – Präsenz unter den Körben. Zum neuen Viertel war es damit schlagartig vorbei. Herbert reagierte nach der Serie von Fehlern in der 15. Minute und brachte Labovic für Jenkins.
Doch auch der Serbe änderte nichts an der Misere unter den Körben: Die Bamberger Hünen dominierten die Zone. Dabei zogen sie ihre Angriffe auch immer wieder klug auf. Die Franken spielten anders als die Skyliners ihre Systeme aus, wovon besonders der starke Casey Jacobsen als Distanzschütze profitierte. 15 Punkte gelangen dem US-Amerikaner alleine in der ersten Halbzeit. „Bamberg hat uns mit einer aggressiven Defense unter Druck gesetzt und das Tempo diktiert“, räumte Trainer Gordon Herbert ein.
Nach der Pause ließ Jimmy McKinney die Skyliners nach wenigen Sekunden per Dreier zum 23:46 noch einmal hoffen, ehe die Technik in der Ballsporthalle versagte. Weil die Anzeigentafel samt Spieluhr ausfiel, musste das Spiel für fast zehn Minuten unterbrochen werden. Schon Ende des ersten Viertels hatte das Versagen der Technik, das in dieser Saison bereits einmal aufgetreten war aber gelöst werden konnte, den Spielfluss gestoppt. Diskussion am Anschreibetisch und Buh-Rufe in der ausverkauften Ballsporthalle waren die Folge. Das Spiel wurde schließlich dank mobiler Ersatz-Anzeigetafel fortgesetzt.
Von der zweiten Halbzeitpause profitierten die Skyliners. Angeführt vom starken Roller und langsam ins Spiel findenden Jenkins verkürzten sie den Abstand auf 50:58 (35.). Eine Wende, wie im ersten Spiel, wo die Skyliners das Spiel in den letzten fünf Minuten gedreht hatten, kam allerdings nicht mehr zustande. Bamberg blieb konzentriert, spielte weiterhin klug seine Systeme runter und holten sich dank des überragenden Jacobsen den fünften Auswärtssieg in Serie.
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