So 09.12.12 10:38
17 Sekunden
Vergangene Woche waren es elf, am Samstagabend 17 Sekunden in denen das Spiel der Frankfurt Skyliners in Oldenburg entschieden wurde. In der hochdramatischen Schlussphase vermischten sich Unerfahrenheit, Dummheit und fehlende Frische zu einer üblen Kombination für die Hessen, die mit zwei Ballverlusten den sich in greifbarer Nähe befindlichen Sieg noch hergaben. Aus einer 61:58-Führung wurde in kürzester Zeit eine 61:63-Niederlage.
Dion Dowell hatte die Skyliners mit einem Korbleger 61:58 in Front gebracht. Im Gegenzug gelang Robin Smeulders acht Sekunden vor Ultimo der 60:61 Anschluss. Katzurin nimmt seine vorletzte Auszeit. Dann passiert das Unglück. Quantez Robertson wirft ein, Devin Gibson rennt ihm entgegen, doch Chris Kramer ist schneller, stibitzt Gibson den Ball bevor dieser ihn fangen kann, spurtet auf den Korb zu und versenkt den Korbleger zum 62:61. Nächste Auszeit Skyliners. Noch 4,4 Sekunden zu spielen. Wieder Einwurf Robertson, der Ball soll wieder zu Gibson. Der schafft es nicht seine Gegenspieler abzuschütteln, die Uhr tickt runter, Robertson passt den Ball zu Voigtmann, der dribbelt sich auf den Fuß und der Ball springt ins Aus. Schockzustand bei den Skyliners, Oldenburg nimmt 2,5 Sekunden vor Schluss die letzte Auszeit. Der Einwurf geht zu Julius Jenkins, Foul Klein, noch 0,8 Sekunden zu spielen. Der erste Freiwurf sitzt. Der zweite geht daneben, Rebound Voigtmann, doch statt den Ball auf den Korb gegnerischen Korb zu feuern, versucht er es mit einem langen Pass auf Klein. Buzzer, das Spiel ist vorbei.
Die Skyliners hätten sich den Sieg verdient gehabt. Die Verteidigung war wirklich fantastisch. „Mehr kann ich von meiner Mannschaft nicht verlangen“, sagte Katzurin hinterher stolz auf sein Team. Es wurde sehr viel gedoppelt, beim pick-and-roll verteidigten die Center überragend mit. Oldenburg musste um jeden Punkt kämpfen. Allerdings hatte die hohe Aggressivität eine Menge Fouls zur Folge. „Viele billige Fouls“, befand Quantez Robertson, der wieder einmal 40 Minuten durchspielte. Zachery Peacock musste 4:36 Minuten vor Schluss mit fünf Fouls runter. Kurz darauf erwischte es Danilo Barthel. 30 der 63 Oldenburger Punkte fielen von der Freiwurflinie.
„Wenn Ted und Marius fit gewesen wären, und wir so gekämpft hätten, hätten wir gewonnen„, sagte Konstantin Klein, der knapp 35 Minuten auf dem Parkett stand. Die kurze Rotation mit acht Spielern, zollte nicht nur in den letzten 17 Sekunden ihren Tribut. Nach der intensiven Verteidigungsarbeit, in der Offensive ein ruhiges Händchen zu finden, war verdammt schwer. Die nötige Frische hat dort gefehlt, aber auch jemand wie Ted Scott, der sich den Wurf selbst kreieren kann. Oldenburg und insbesondere Ronald Burrell gegen Dion Dowell, haben am Samstag aber auch gut verteidigt. Der längste Lauf beider Teams war je ein 6:0.
Unter dem Strich bleibt den Skyliners die Erkenntnis, wieder einmal gegen ein Top-Team mitgehalten zu können. Mit der kurzen Rotation mangelt es in der Offensive aber an Durchschlagskraft (fehlende Frische und jemand, der konstant punktet). Die Verteidigungsarbeit war bärenstark. Die Skyliners haben Oldenburg zu 21 Ballverlusten gezwungen und sieben Steals ergattern können. Am Ende entschieden aber zwei Ballverluste der Skyliners und ein Steal der Oldenburger das Spiel.
Beste Schützen: Zack Peacock (17 Punkte) und Quantez Robertson (14). Auf der Gegenseite waren Adam Chubb (13) und Ronald Burrell (11). Beide machten je sieben Punkte von der Freiwurflinie)